Woher kommen die gelben Flecken?
Bei den gelben Flecken handelt es sich nicht um Schädlinge oder Pflanzen, die sich vom Baumsaft ernähren, sondern um ein Kollektiv aus Algen und Pilzen, das den Baum als Wachstumsunterlage nutzt.
Diese sogenannten Flechten besiedeln neben der Rinde älterer Bäume auch Steine, Felsen und sandige Böden. Sie zählen zu den langlebigsten Lebewesen und können mehrere tausend Jahre alt werden.
Schadet die Gelbflechte dem Apfelbaum?
Da Flechten den Apfelbaum nur als Unterlage nutzen, Wasser und Nährstoffe jedoch aus der Luft aufnehmen, schädigen Sie das Obstgehölz in der Regel nicht. Im Gegenteil: Sofern der Bewuchs nicht überhandnimmt, schützen sie Stamm und Zweige sogar vor eindringenden Pilzen und Bakterien.
Überwachsen die Flechten auch die Knospen und verhindern bei einem alten, bereits geschwächten Apfelbaum, dass diese aufbrechen, so kann das die Vitalität des Gehölzes allerdings negativ beeinflussen.
Muss ich etwas gegen die gelben Flecken am Stamm unternehmen?
Da in der rauen Oberfläche des Bewuchses häufig Apfelwickler und Baumläuse überwintern, sollten Sie einen zu dichten Bewuchs durch Flechten zumindest teilweise entfernen:
- Die locker sitzende Borke und die Flechten lassen sich mit einer weichen Bürste problemlos abbürsten.
- Anschließend können Sie das Gehölz mit einem schützenden Leimring oder einem Weißanstrich versehen.
- Bei alten Apfelbäumen kann zudem ein Verjüngungsschnitt hilfreich sein.
- Schneiden Sie dabei jene Äste ab, bei denen die Knospen dicht von Flechten überzogen sind.
Tipp
Flechten zeigen saubere Luft an
In den Großstädten sind weit seltener Flechten an Bäumen zu finden als auf dem Land. Der Grund: Die wurzellosen Gewächse ernähren sich ausschließlich vom Wasser und den Nährstoffen aus der Luft. Da sie auch kein Ausscheidungssystem besitzen, reagieren sie sehr empfindlich auf Verunreinigungen. Deshalb sind sie bedeutende Indikatoren, anhand derer sich der Gehalt an Luftschadstoffen und Schwermetallen ablesen lässt.