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Apfelbaum krank: Erkennen, behandeln und vorbeugen

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Selbst Apfelbäume bleiben nicht vor Krankheiten verschont. Rechtzeitig erkannt und gezielt behandelt, lässt sich das Obstgehölz jedoch fast immer retten. Zudem finden Sie hier wertvolle Tipps, wie Sie Obstbaumkrankheiten wirkungsvoll vorbeugen können.

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Der Apfelschorf ist eine häufige Erkrankung, die oft zu spät entdeckt wird
AUF EINEN BLICK
Warum ist der Apfelbaum krank?
Pilze oder Bakterien können auch den Apfelbaum befallen. Eine der häufigsten Erkrankungen ist der Apfelschorf, der sowohl das Laub als auch die Früchte schädigt. Des Weiteren können Apfelmehltau, Monilia-Fruchtfäule oder der gefürchtete Feuerbrand dem Obstgehölz zusetzen.

Woran erkenne ich Apfelschorf?

Apfelschorf (Venturia inaequalis) zeigt sich schon während der Blüte, denn bereits dann finden sich olivgrüne Pünktchen auf den Blättern. Diese vergrößern sich, trocknen braun ein und führen zur typischen Blattverformung. Stark befallene Bäume stoßen das Laub ab und sind bereits im August fast kahl.

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Apfelschorf überzieht zudem die noch wachsenden Früchte, deren Schale harte Flecken mit eingefallenem Gewebe bekommen. Sie bleiben genießbar, sind jedoch nicht mehr lagerfähig. Durch die rissige Haut dringen Fäulnisbakterien ein und die Äpfel verderben rasch.

Wie wird der durch Schorf kranke Apfelbaum behandelt?

Damit sich die Sporen des verursachenden Pilzes nicht weiterverbreiten, entfernen Sie infizierte Blätter umgehend.

  • Um Apfelschorf einzudämmen, können Sie kieselsäurehaltige Schachtelhalmbrühe ausbringen.
  • Sorgfältig ausgelichtete und regelmäßig geschnittene Apfelbäume werden seltener befallen.
  • Behandeln Sie den Baum noch vor der Blüte mit einem Fungizid.
  • Da bis Ende Juli alle zwei Wochen weiter gespritzt werden muss, sollten Sie zur Vorbeugung von Resistenzen das Präparat mehrfach wechseln (Beratung im Fachhandel einholen).
  • Gut ausgelichtete und regelmäßig geschnittene Apfelbäume werden seltener befallen.

Wie zeigt sich eine Erkrankung des Apfelbaums durch Mehltau?

Mehltau (Podosphaera leucotricha) erkennen Sie am weißen, pulvrigen Belag auf den Blättern und Zweigen. Das Laub vertrocknet vom Rand her und die Triebe stehen auffällig nach oben (Mehltaukerzen). Die Früchte weisen eine netzartige Berostung auf.

Im Laufe eines Jahres kann Mehltau schubartig immer wieder auftreten. Der verursachende Pilz ist nicht auf feuchtes Wetter angewiesen und keimt auch bei trockener Witterung.

Wie behandle ich den vom Mehltau kranken Apfelbaum?

Alle Zweige, die Anzeichen von Mehltau aufweisen, sollten rasch herausgeschnitten werden. Das Schnittgut darf nicht auf den Kompost, sondern muss im Hausmüll entsorgt werden.

Bei starkem Befall spritzen Sie den Apfelbaum einmal in der Woche mit einer Mischung aus 100 Milliliter Rohmilch und 800 Milliliter Wasser. Bringt diese Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg, empfiehlt sich die Anwendung eines für den Hausgarten zugelassenen Pflanzenschutzmittels.

Woran erkenne ich Monilia-Fruchtfäule und wie behandelt man sie?

Der Baum wirft die Äpfel ab und Sie finden diese, bedeckt von gelblich-braunen Schimmelflecken, auf dem Boden. Noch hängende Äpfel weisen eine kleine Beschädigung der Schale auf, durch welche die Sporen des Monilia-Pilzes eindringen konnten. Das Fruchtfleisch wird in der Folge weich, es entwickeln sich ringförmige Sporenpolster, der Apfel trocknet ein und wird ledrig.

Entfernen Sie sorgfältig alle befallenen Früchte und die Fruchtmumien im Hausmüll.

Was hilft, wenn der Apfelbaum an Feuerbrand erkrankt ist?

Leider ist das Obstgehölz in diesem Fall nicht mehr zu retten. Die auslösenden Bakterien dringen in den Apfelbaum ein und verstopfen die Leitungsbahnen. Blätter und Triebe sehen durch die hieraus resultierende, braunschwarze Verfärbung wie verbrannt aus. Selbst wenn Sie alle betroffenen Zweige bis tief ins gesunde Holz zurückschneiden, kommt der Erreger wieder.

Wichtig: Der Befall des Apfelbaums mit Feuerbrand ist beim zuständigen Pflanzenschutzamt meldepflichtig.

Tipp

Blattfleckenkrankheiten sind meist harmlos

Laub, das Flecken oder Verfärbungen aufweist, ist beim Apfelbaum recht häufig zu beobachten. Fast immer ist ein Pilz der Gattung Phyllosticta der Auslöser. Da diese Erreger keinen großen Schaden verursachen, müssen sie nicht gezielt bekämpft werden. Ein fachgerechter Schnitt, regelmäßige Düngungen sowie der Standort beugen Blattfleckenkrankheiten vor. Sammeln Sie zudem das befallene Laub auf und entsorgen Sie es im Hausmüll.

Bilder: Aleksa / stock.adobe.com