Ein Schädlingsbefall äußert sich in unterschiedlichen Symptomen, die Sie genau beobachten sollten. Je nach Schädling zeigen sich verschiedene Merkmale:

• Apfelbaumgespinstmotte: Braune Blattspitzen und eingerollte Blätter im April deuten auf diesen Schädling hin. In den eingerollten Blättern finden Sie graugelbe, schwarzgelb gefleckte Raupen. Ab Mai/Juni werden deutliche Gespinste sichtbar. Stark befallene Bäume können kahlgefressen werden. Die dazugehörigen Falter haben helle, schwarz gepunktete Flügel und sind etwa 1 cm groß; sie erscheinen im Juli/August.
• Apfelblattlaus: Eingerollte oder deformierte Blätter im Frühsommer können ein Hinweis auf verschiedene Apfelblattlausarten sein, wie z. B. die Apfelfaltenlaus, die Grüne Apfelblattlaus oder die Mehlige Apfelblattlaus. Bei starkem Befall können Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
• Obstbaumspinnmilbe: Bei Befall durch die Obstbaumspinnmilbe erscheinen die Blätter fahl und verfärben sich später silbrig bis bronzefarben. Die Blätter können vorzeitig abfallen. Auf der Blattunterseite sind feine Spinnfäden sowie die gelblich roten Milben zu finden. Eine frühzeitige Behandlung im Frühjahr minimiert den Befall.

Bei diesen Symptomen sollten Sie umgehend handeln, um den Befall zu bekämpfen und Ihren Baum zu schützen.

Pilzkrankheiten wie Apfelschorf und Apfelmehltau zeigen sich in charakteristischen Anzeichen an Blättern, Trieben und Früchten.

• Apfelschorf: An Blättern zeigen sich zunächst kleine, braune Flecken, die sich im Laufe der Zeit ausbreiten. Auf der Blattunterseite ist ein Pilzrasen erkennbar. An Früchten entstehen braune Flecken, die teilweise sternförmige Risse aufweisen. Durch den Befall wird die Versorgung der Blätter beeinträchtigt, die Früchte verderben schnell und fallen vorzeitig ab.
• Apfelmehltau: Diese Krankheit zeigt sich durch einen weißlichen, mehligen Belag auf Blättern, Trieben und manchmal auch Früchten. Die befallenen Bereiche können vertrocknen und abfallen. Auslöser ist der Pilz Podosphaera leucotricha. Der Mehltau führt zu einer verminderten Ertragsleistung und Qualität der Früchte. Zur Bekämpfung sollten Sie befallene Triebe im Frühjahr oder Winter konsequent zurückschneiden.

Die Bekämpfung richtet sich nach der jeweiligen Ursache der Blattkräuselung:

• Trockenheit: Gießen Sie regelmäßig, am besten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, um die Verdunstung zu minimieren. Gießen Sie durchdringend, um die Wurzelentwicklung zu fördern. Eine Mulchschicht im Wurzelbereich schützt vor Verdunstung und hält den Boden feucht.
• Schädlingsbefall: Bei Befall durch Blattläuse oder die Apfelbaumgespinstmotte sollten Sie befallene Blätter oder Astpartien entfernen. Bei leichtem Befall können natürliche Präparate wie Neemöl (19,00€ bei Amazon*) oder eine Mischung aus Wasser und Rapsöl helfen. Bringen Sie Insektenhotels an, um Nützlinge zu fördern und Leimringe, um kriechende Schädlinge abzuwehren.
• Pilzkrankheiten: Entfernen Sie bei Befall durch Mehltau oder Apfelschorf befallenes Laub und Früchte, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Eine gute Durchlüftung der Baumkrone durch gezielten Rückschnitt unterstützt die Gesundheit des Baumes. Im ökologischen Anbau können Sie auch Präparate auf Basis von Backpulver oder Milch einsetzen, die das Pilzwachstum hemmen. Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung, da eine übermäßige Stickstoffzufuhr die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten erhöhen kann.

Um das Risiko von Blattkräuselungen zu minimieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

• Wahl resistenter Sorten: Wählen Sie Apfelsorten, die gegenüber Krankheiten wie Apfelmehltau oder Apfelschorf resistent sind.
• Richtiger Standort und Pflege: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit ausreichend Luftzirkulation. Der Boden sollte locker sein, um Staunässe zu vermeiden. Sorgen Sie für eine bedarfsgerechte Wasserversorgung.
• Regelmäßiger Schnitt: Lichten Sie die Krone durch fachgerechten Schnitt aus, um die Belüftung zu fördern und Feuchtigkeit zu reduzieren.
• Entfernung von Falllaub: Entfernen Sie im Herbst abgefallenes Laub, um Überwinterungsorte für Schädlinge und Krankheitserreger zu beseitigen.
• Förderung von Nützlingen: Locken Sie durch eine vielfältige Gartenbepflanzung Nützlinge an und unterstützen Sie deren Ansiedlung durch Insektenhotels.
• Vorsichtiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Setzen Sie Pflanzenschutzmittel nur gezielt und umsichtig ein, um das biologische Gleichgewicht im Garten zu erhalten.

Bilder: Вера Тихонова / stock.adobe.com