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Pilzbefall am Apfelbaumstamm: Erkennen, behandeln, vorbeugen

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Apfelbäume werden gelegentlich von Pilzen befallen, die sich durch Wucherungen oder Fruchtkörper am Stamm bemerkbar machen. Dann ist rasches Handeln gefragt, denn durchzieht das Myzel bereits große Teile des Holzes, kann schlimmstenfalls sogar zum Absterben des Baumes führen.

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Obstbaumkrebs sollte schnell entfernt werden
AUF EINEN BLICK
Welche Pilze befallen den Stamm des Apfelbaums?
Die wohl bekannteste Pilzerkrankung, die sich am Stamm des Apfelbaumes zeigt, ist der Obstbaumkrebs. Auch die Rotpustelkrankheit, die wie Ufos wirkenden Baumpilze und der sich bei Trockenheit ausbreitende Rindenbrand befallen die Obstgehölze und können sie massiv schwächen.

Wie äußert sich Obstbaumkrebs am Stamm?

Diese durch den Pustelpilz Neonectria ditissima ausgelöste Krankheit führt zunächst zu einer Schädigung des Holzgewebes und dem Absterben der Rinde an mehreren Stellen des Stammes. Obstbaumkrebs tritt insbesondere in niederschlagsreichen Regionen auf.

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Der Pilz dringt über Verletzungen, beispielsweise Frostrisse oder Schnittwunden, in das Pflanzengewebe ein. Es zeigen sich in der Folge braune, eingesunkene Flecken und die Rinde des betroffenen Baumes platzt auf. Der Apfelbaum versucht, die Schadstelle zu verschließen, sodass es zu dicken, wulstigen Überwucherungen kommt.

Wie kann ich Obstbaumkrebs vorbeugen und behandeln?

  • Dieser Pilzerkrankung des Stammes können Sie durch sehr sauberes Arbeiten bei anstehenden Schnittmaßnahmen vorbeugen.
  • Achten Sie zudem darauf, dass sich keine Staunässe im Wurzelbereich bildet.
  • Stellen Sie einen Befall fest, sollten Sie die betroffenen Pflanzenteile bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Entsorgen Sie das Schnittgut im Biomüll, damit sich die Erreger nicht im Garten verbreiten können.

Welcher Pilz verursacht die Rotpustelkrankheit beim Apfelbaum?

Nectria cinnabarina lautet der lateinische Name des verursachenden Wund- und Schwächepilzes, der vom toten Gewebe auf gesunde Stammbereiche übergreift. Zunächst entwickelt sich der Pilz im Inneren des Holzes und breitet sich über die Saftbahnen aus. Erst später zeigen sich auf der Rinde die orangefarbenen Fruchtkörper.

Schneiden Sie von der Rotpustelkrankheit befallene Pflanzenteile bis ins gesunde Holz zurück und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Eine chemische Bekämpfung ist leider nicht möglich.

Woran erkennt man Baumpilze und was hilft gegen diese?

Das Myzel von Baumpilzen wächst häufig viele Jahre im Verborgenen von den Wurzeln aus in den Stamm. Kommt dieses, beispielsweise durch Verletzungen der Rinde, mit Luft in Verbindung, zeigt sich der wie ein Ufo wirkende Fruchtkörper.

Leider lässt sich das einmal im Apfelbaum gewachsene Myzel des Baumpilzes nicht mehr entfernen und der Apfelbaum stirbt im Laufe der Zeit ab. Allerdings können Sie diesen Zeitpunkt hinauszögern, indem Sie die Fruchtkörper frühzeitig beseitigen. Entsorgen Sie diese ebenso wie befallenes Schnittgut im Hausmüll.

Lässt sich ein Apfelbaum mit Rindenbrand noch retten?

Auch der Schwarze Rindenbrand (Diplodia) ist ein Schwächeparasit, der durch die zunehmende Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten gefördert wird.

Zunächst verläuft die Infektion mit Rindenbrand symptomlos. Bei weiterem Fortschreiten zeigt die Rinde eingesunkene Flecken und verfärbt sich schwarz, sodass sie wie verbrannt aussieht. Später löst sich die Borke bis ins gesunde Holz hinein ab.

  • Schneiden Sie kranke Stellen gründlich aus.
  • Desinfizieren Sie das Schnittwerkzeug anschließend.
  • Versorgen Sie die Wundstellen mit einem Wundverschluss (13,00€ bei Amazon*).
  • Entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll.

Tipp

Apfelbäume ausreichend gießen und düngen

Meist handelt es sich um Schwächepilze, die dem Apfelbaum zu schaffen machen. Einem Befall können Sie vorbeugen, indem Sie das Obstgehölz während längerer Trockenperioden durchdringend gießen. Auch eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist für die Pflanzengesundheit essenziell. Düngen Sie im zeitigen Frühjahr mit einem Naturdünger und mulchen Sie die Baumscheibe zudem mit Kompost.

Bilder: tom / stock.adobe.com