Auf welche Weise entwickelt sich der Baumkrebs?
Der den Baumkrebs auslösende Pilz benötigt eine Verletzung der Rinde, um in den Apfelbaum einzudringen. Dies können mechanische Eingriffe sein, wie sie beim Baumschnitt entstehen, aber auch Fraßschäden durch Insekten, Hagel oder Frostrisse.
Bereits zwei bis drei Wochen nach der Erstinfektion zeigen sich Symptome in Form von kleinen, blassen, eingesunkenen Flecken auf der Rindenoberfläche. Diese trocknen aus und färben sich dunkel. Beim Fortschreiten der Pilzkrankheit platzt die Rinde auf. Im Folgejahr können Sie hier die roten Fruchtkörper entdecken.
Warum bilden sich die charakteristischen Wucherungen am Stamm?
Der Baum versucht, die durch die Pilzinfektion verursachten Verletzungen mit Rindengewebe zu verschließen. Der Pilz wird dadurch jedoch nicht eliminiert und kann sich weiter ausbreiten.
Es kommt zu einer verminderten Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Der Apfelbaum verkümmert an einigen Stellen und bildet nur noch kleine Früchte. Zudem treten häufig Kelch- oder Lagerfäule auf.
Wie kann man den Wucherungen am Stamm vorbeugen?
Besonders wichtig ist die fachgerechte Ausführung des Rückschnitts, da die Wundstellen eine offene Eintrittspforte für den Pilz darstellen:
- Schneiden Sie den Apfelbaum stets bei trockenem Wetter. Dadurch wird eine Ausbreitung der Sporen nahezu vollständig verhindert.
- Versuchen Sie alle mechanischen Verletzungen zu vermeiden. Diese treten häufig durch falsches Anbringen von Baumpfählen, sich kreuzende Äste oder durch Anstoßen beispielsweise mit dem Rasenmäher auf.
- Schützen Sie den Apfel durch einen Weißanstrich vor Frostrissen.
Wie lässt sich Obstbaumkrebs bekämpfen?
Kontrollieren Sie den Apfelbaum regelmäßig, damit Sie eine Infektion mit Neonectria ditissima frühzeitig erkennen.
- Der Pilz lässt sich nicht durch zugelassene Spritzungen abtöten.
- Deshalb kleinere Infektionsstellen und befallene Äste bis tief ins gesunde Holz hinein zurückschneiden.
- Wunden am Stamm können Sie herausschneiden oder -fräsen.
- Alles Schnittgut über den Hausmüll entsorgen.
Auch bei der Bekämpfung gilt: Führen Sie diese Pflegemaßnahmen bei trockenem Wetter durch.
Tipp
Schnittwerkzeuge sollten immer sehr sauber sein
Werkzeuge, an denen noch Spuren von anderen Pflanzen sind, fördern die Ausbreitung von Krankheiten. Waschen Sie deshalb groben Schmutz gründlich ab und desinfizieren Sie die Gartengeräte anschließend mit Spiritus oder Essigessenz.