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Blutlaus am Apfelbaum: Erkennen, vorbeugen und bekämpfen

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Blutläuse zählen zu jenen Schädlingen, die es sich besonders gerne auf dem Apfelbaum gemütlich machen. Unbehandelt schwächen sie das Gehölz so stark, dass es anfälliger für Folgeerkrankungen wird, an denen es sogar eingehen kann.

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Blutläuse verursachen Blutlauskrebs
AUF EINEN BLICK
Was sind Blutläuse und wie schädigen Sie den Apfelbaum?
Blutläuse (Eriosoma lanigerum), die durch eine Wachsschicht gut gegen Umwelteinflüsse geschützt sind, gehören zu den Blattläusen. Sie lassen sich an den Trieben des Apfelbaumes nieder und ernähren sich von den Pflanzensäften. An den Verletzungen entstehen charakteristische Geschwüre, der Blutlauskrebs.

Woran erkenne ich Blutläuse am Apfelbaum?

Blutläuse sitzen unter ihren wollig-weißen Wachsausscheidungen. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Schädlinge sind etwa zwei Millimeter groß. Zerdrücken Sie die Insekten, tritt ein blutroter Saft aus. Dieser Eigenschaft verdanken die Läuse ihren deutschen Namen.

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Die Tiere überwintern als Junglarven an geschützten Stellen, beispielsweise in Rindenspalten des Apfelbaumes. Nach der Winterruhe wandern sie an die Zweige und Triebe der Gehölze, wo sie mit ihrer Fraßtätigkeit beginnen. Bereits Ende Mai haben sie sich zu Kolonien zusammengefunden, die wie kleine Wattebällchen aussehen.

Welche Auswirkungen haben Blutläuse am Apfelbaum?

Die Saugtätigkeit der Schädlinge führt zu Rindenschäden in Form von wulstigen Verdickungen, dem Blutlauskrebs. Diese können aufreißen und bilden dann die Eintrittspforte für weitere Erreger wie den Schwarzen Rindenbrand oder den Obstbaumkrebs.

Bekämpfen Sie die Blutläuse nicht und diese tun sich über mehrere Jahre am Pflanzensaft des Apfelbaums gütlich, schwächt das den Baum massiv. Es kommt zu schlechterem Wuchs, die Holzreife verzögert sich und gefährliche Pilzerkrankungen können auftreten.

Wie kann ich Blutläusen am Apfelbaum vorbeugen?

Da Blutläuse in den Furchen der Rinde überwintern, ist gute Stammpflege eine wichtige Vorbeugemaßnahme:

  • Bürsten Sie die Rinde ab.
  • Das Anlegen von Leimringen verhindert, dass die Läuse in die Krone vordringen können.
  • Auf die Baumscheibe gesäte Kapuzinerkresse hält die Schädlinge fern.
  • Fördern Sie die Ansiedlung von Marienkäfern, Ohrwürmern, Schlupf- und Zehrwespen.
  • Kultivieren Sie in gefährdeten Lagen nur widerstandsfähige Apfelsorten.

Wie kann ich Blutläuse am Apfel bekämpfen?

Trotzdem die Blutläuse durch ihre Wachsschicht gut geschützt sind, gibt es viele wirksame Hausmittel:

  • Kleine Kolonien können Sie einfach mit Handschuhen zerdrücken.
  • Schneiden Sie von Blutlauskrebs besiedelte Zweige aus und verschließen Sie die Wunde mit Baumwachs.
  • Wirkungsvoll sind Spritzungen mit Farnextrakt oder Schmierseifen-Spirituslösung. Bei starkem Befall können Sie diese umweltverträglichen Präparate mehrfach ausbringen.

Tipp

Blutläuse schädigen auch andere Obstgehölze

Die Blutlaus befällt nicht nur Apfelbäume, sondern alle Gehölze mit apfelähnlichen Früchten wie Quitten, Mispeln, Feuer-, Rot- und Weißdorn. Haben sich die Schädlinge auf Ihrem Apfelbaum eingenistet, sollten Sie diese Bäume ebenfalls kontrollieren und gegebenenfalls mitbehandeln.

Bilder: Patricio Murphy/Wirestock / stock.adobe.com