Wollläuse am Apfelbaum erkennen und bekämpfen
Wollläuse zählen zu jenen Schädlingen, die auf Apfelbäumen recht häufig vorkommen. Da die Verletzungen der Rinde die Vitalität des Gehölzes negativ beeinflusst ist es wichtig, die Lästlinge zuverlässig zu identifizieren und frühzeitig zu bekämpfen.
Woran erkenne ich, dass es sich um Wollläuse handelt?
Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Obstbaumschädlinge, die zur Unterfamilie der Schildläuse gehören, sitzen in Gruppen dicht zusammen und wirken wie flauschige, weiche Gebilde. Sie siedeln sich bevorzugt an den Überwallungswülsten ehemaliger Wunden sowie auf den Zweigen an.
Zerdrücken Sie die etwa zwei Millimeter großen Tiere, tritt eine blutrote Flüssigkeit aus. Häufig werden die Wollläuse deshalb auch als Blutläuse bezeichnet.
Wie schädigen Wollläuse den Apfelbaum?
Durch ihre Saugtätigkeit schwächen Wollläuse das Obstgehölz und verletzen die Rinde. Diese reißt an den befallenen Stellen auf. Durch die Wundheilung bilden sich dicke Wucherungen, die Blutlaus- oder Wolllauskrebs genannt werden.
Die Wundstellen sind zudem offene Eintrittspforten für Krankheitserreger und Pilze. Dadurch können sich, kommen andere Stressfaktoren hinzu, gefährliche Erkrankungen wie Rindenbrand entwickeln.
Wie kann ich Wollläuse wirkungsvoll bekämpfen?
Wie Sie die Tiere bekämpfen ist abhängig von der Stärke des Befalls:
- Einzelne Wollläuse und kleine Ansiedelungen zerdrücken.
- Bei größeren Kolonien legen Sie ein altes Tuch unter dem Apfelbaum aus und bürsten diese ab. Entfernen Sie anschließend alles im Hausmüll.
- Schneiden Sie anschließend eventuelle Wucherungen gründlich aus.
- Zusätzlich können Sie gegen die Schädlinge mit ökologisch verträglichen Farnkraut- oder Schmierseifen-Spiritus-Spritzungen vorgehen.
Insektizide sollten Sie im Hausgarten nicht anwenden, da diese immer auch die für das Ökosystem wichtigen Nützlinge schädigen.
Kann man Wollläusen am Apfelbaum wirkungsvoll vorbeugen?
Die wichtigste Vorbeugemaßnahme gegen Wollläuse sind die Kultivierung von widerstandsfähigen Apfelsorten sowie eine gute Stammpflege:
- Die Schädlinge überwintern als Junglarven in der Rinde und im oberen Wurzelbereich. Durch das Anlegen von Leimringen verhindern Sie, dass diese in die höheren Regionen des Apfelbaums vordringen können.
- Fördern Sie die Ansiedelung von Marienkäfern, Ohrwürmern, Schlupf- und vor allen Dingen der Blutlauszehrwespe (Aphelinus mali).
- Auf die Baumscheibe gesäte Kapuzinerkresse hält das Ungeziefer auf hübsche Weise fern.
Tipp
Überdüngung als Ursache von starkem Wolllausbefall
Finden sich immer wieder Wollläuse auf dem Apfelbaum und auf apfelähnlichen Bäumen wie beispielsweise Quitten, Rot- und Weißdorn oder Mispeln, so ist eine Bodenprobe empfehlenswert. Der Grund: Die Tiere siedeln sich bevorzugt auf Pflanzen an, deren Wachstum durch übermäßig viel Stickstoff im Boden angeregt wird.