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Apfelbaum Rindenbrand: Erkennen, bekämpfen und vorbeugen

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Der Schwarze Rindenbrand, verursacht durch Diplodia-Pilze, stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für Apfel- und andere Kernobstbäume dar. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Auswirkungen dieser Krankheit sowie präventive Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten, um Ihre Obstbäume zu schützen.

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Schwarze Rinde am Apfelbaum kann ein Hinweis auf Rindenbrand sein

Ursachen und Auslöser des Schwarzen Rindenbrands

Der Schwarze Rindenbrand ist eine Pilzerkrankung, die insbesondere Apfel- und Birnbäume betrifft. Verursacht wird sie durch Pilze der Gattung Diplodia. Diese Pilze sind sogenannte Schwächeparasiten, das heißt, sie befallen vor allem Bäume, die bereits durch andere Faktoren geschwächt sind. Seit den extremen Wetterbedingungen im Jahr 2003 mit anhaltender Trockenheit und Hitze ist ein verstärktes Auftreten dieser Krankheit zu beobachten. Da der Klimawandel diese Wetterbedingungen begünstigt, ist es möglich, dass sich der Schwarze Rindenbrand weiter ausbreitet.

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Mehrere Faktoren können das Auftreten und die Verbreitung des Schwarzen Rindenbrands begünstigen:

  • Trockenstress: Langanhaltende Trockenperioden schwächen die Widerstandskraft der Bäume und machen sie anfälliger für Pilzbefall.
  • Hitze: Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius bieten optimale Bedingungen für die Entwicklung und Ausbreitung der Diplodia-Pilze.
  • Nährstoffmangel: Eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere Kalium, schwächt das Immunsystem der Bäume.
  • Rindenverletzungen: Schnittwunden, Frostrisse oder mechanische Schäden an der Rinde dienen als Eintrittspforten für die Pilzsporen.
  • Mistelbefall: Misteln entziehen dem Baum Wasser und Nährstoffe und erhöhen so den Trockenstress.

Symptome des Schwarzen Rindenbrands

Der Schwarze Rindenbrand zeigt sich an Apfelbäumen und anderen Kernobstgewächsen durch verschiedene Symptome:

Veränderungen an der Rinde:

  • Schwarz verfärbte Stellen, die wie Verkohlung aussehen.
  • Risse in der Rinde, die sich im Verlauf der Krankheit vergrößern und das innere Holz freilegen.
  • Bildung kleiner, schwarzer Pilzkörper an den Rissen, die die Fortpflanzungseinheiten des Pilzes enthalten.
  • Absterben der Rinde im Endstadium.

Veränderungen an Blättern und Trieben:

  • Braun bis schwarz verfärbte Blätter und Triebe, die vertrocknen und am Baum hängen bleiben.
  • Leder- oder gummiartig wirkende Blätter, die trotz des Absterbens am Baum haften.
  • Austritt eines milchig weißen Schleims bei hoher Luftfeuchtigkeit, der an der Luft eintrocknet und sich dunkel verfärbt.

Veränderungen an Früchten:

  • Fäulnis der Früchte, die bis zur Mumifizierung fortschreiten kann.
  • Eingesunkene Flecken auf den Früchten, die diese ungenießbar machen.

Der Schwarze Rindenbrand kann bei starkem Befall zum Absterben des gesamten Baumes führen und stellt somit eine ernste Gefahr dar, insbesondere für junge Bäume.

Auswirkungen des Schwarzen Rindenbrands

Auswirkungen des Schwarzen Rindenbrands

Schwarzer Rindenbrand kann die Vitalität und das Überleben von Apfelbäumen stark beeinträchtigen

Der Schwarze Rindenbrand hat schwerwiegende Folgen für die Gesundheit von Apfelbäumen:

  • Wachstumsstörungen: Der Pilz beeinträchtigt den Saftfluss und die Nährstoffaufnahme, was zu einem reduzierten Wachstum und geringeren Erträgen führt.
  • Absterben von Baumteilen: Bei fortgeschrittenem Befall sterben Äste und Zweige ab, was die Vitalität des Baumes weiter schwächt.
  • Absterben des Baumes: Wenn der Pilz den Baumstamm komplett umschließt, stirbt der Baum in der Regel ab.

Bekämpfung des Schwarzen Rindenbrands

Um den Schwarzen Rindenbrand zu bekämpfen, ist es wichtig, die Widerstandskraft der Bäume zu stärken und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Vorbeugung

Vorbeugung

Die Wahl des richtigen Standorts schützt Bäume vor dem Schwarzen Rindenbrand

Die Vorbeugung des Schwarzen Rindenbrands beginnt mit der Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen:

  • Standortwahl: Wählen Sie einen Standort, der ausreichend Feuchtigkeit bietet und nicht zu Trockenheit neigt.
  • Sortenwahl: Pflanzen Sie Sorten, die eine höhere Resistenz gegen den Schwarzen Rindenbrand aufweisen.
  • Wasserversorgung: Sorgen Sie für eine regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung, insbesondere in Trockenperioden.
  • Nährstoffversorgung: Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung, insbesondere mit Kalium.
  • Bodenverbesserung: Verbessern Sie die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen durch die Zugabe von organischem Material, wie beispielsweise Kompost.
  • Verletzungen vermeiden: Schützen Sie die Rinde vor Verletzungen durch Wildverbiss, Mähschäden oder unsachgemäßen Schnitt.
  • Stammanstrich: Ein weißer Stammanstrich schützt die Rinde vor extremen Temperaturen.
  • Schnittmaßnahmen: Führen Sie Schnittmaßnahmen fachgerecht durch und desinfizieren Sie die Werkzeuge gründlich.
  • Wühlmausbekämpfung: Schützen Sie die Wurzeln vor Wühlmäusen, um Schäden zu vermeiden.

Behandlung

Wenn ein Baum bereits vom Schwarzen Rindenbrand befallen ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Ausschneiden befallener Stellen: Entfernen Sie befallene Bereiche frühzeitig und großzügig.
  • Wundverschluss: Behandeln Sie Schnittstellen mit einem Wundverschlussmittel, das auch Pilzsporen abtötet.
  • Entfernung befallener Bäume: In schweren Fällen, in denen der Baum nicht mehr zu retten ist, entfernen Sie ihn, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
  • Entsorgung von Schnittgut: Entsorgen Sie befallenes Schnittgut fachgerecht, am besten durch Verbrennen, um eine Verbreitung der Pilzsporen zu vermeiden.
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