Hornspäne oder Blaukorn – welcher Dünger sich wofür empfiehlt
Hornspäne und Blaukorn sind beliebte Düngemittel mit unterschiedlichen Eigenschaften. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Varianten, um die optimale Entscheidung für Ihren Garten zu ermöglichen.
Hornspäne: Organischer Langzeitdünger
Hornspäne sind ein organischer Langzeitdünger, der aus gemahlenen Klauen und Hörnern von Rindern gewonnen wird. Sie sind besonders stickstoffreich und tragen wesentlich zum robusten Pflanzenwachstum bei. Die langsame Zersetzung der Hornspäne im Boden sorgt dafür, dass die Nährstoffe über einen Zeitraum von etwa ein bis drei Jahren freigesetzt werden.
Vorteile von Hornspänen
Hornspäne bieten zahlreiche Vorteile für das naturnahe Gärtnern:
- Langfristige Nährstofffreisetzung: Die langsame Zersetzung durch Mikroorganismen führt zu einer dauerhaften und gleichmäßigen Nährstoffversorgung.
- Verbesserung der Bodenstruktur: Die Bodenorganismen werden gefördert, was die Bodenstruktur, Wasserhaltefähigkeit und Belüftung verbessert.
- Umweltfreundlichkeit: Als organischer Dünger belasten Hornspäne das Grundwasser nicht und sind umweltfreundlich.
- Neutraler pH-Wert: Mit einem neutralen pH-Wert von etwa 7 beeinflussen Hornspäne den Säuregehalt des Bodens nicht negativ.
Anwendungsbereiche
Hornspäne sind vielseitig einsetzbar und besonders geeignet für:
- Gemüsegärten: Besonders für Starkzehrer wie Tomaten, Gurken und Zucchini.
- Obstbäume und Beerensträucher: Unterstützen das Wachstum und die Fruchtbildung.
- Zierpflanzen und Stauden: Rosen und andere Zierpflanzen profitieren von der gleichmäßigen Nährstoffzufuhr.
- Rasenflächen: Regelmäßige Anwendung kann den Rasen nachhaltiger und widerstandsfähiger machen.
Dosierung und Anwendung
Für eine optimale Wirkung sollten Sie Hornspäne richtig dosieren und zur passenden Zeit ausbringen:
- Gemüse und Kräuter: Etwa 50–100 Gramm pro Quadratmeter
- Obstbäume und Sträucher: 100–150 Gramm pro Quadratmeter
- Rasen: 50–100 Gramm pro Quadratmeter
- Hecken und Sträucher: 100–150 Gramm pro Quadratmeter
Die Ausbringung erfolgt idealerweise im Frühjahr oder Herbst. Arbeiten Sie die Hornspäne leicht in die obere Bodenschicht ein und wässern Sie den Boden anschließend ausreichend, damit sich die Hornspäne gleichmäßig verteilen und ihre Langzeitwirkung optimal entfalten können. Dies ist besonders vorteilhaft für langfristige Kulturen und Biogärten.
Blaukorn: Mineralischer Schnelldünger
Blaukorn ist ein mineralischer Dünger, der durch seine wasserlösliche Form eine sofortige Nährstoffzufuhr ermöglicht. Die Hauptkomponenten sind Stickstoff, Phosphat und Kalium, die für das Pflanzenwachstum entscheidend sind. Blaukorn kann daher bei akutem Nährstoffmangel rasch Abhilfe schaffen und die Pflanzen umgehend versorgen.
Vorteile von Blaukorn
Blaukorn hat verschiedene Vorteile:
- Sofortige Nährstoffversorgung: Liefert den Pflanzen schnell verfügbare Nährstoffe, wichtig bei akuten Mängeln.
- Hoher Nährstoffgehalt: Die konzentrierte Form macht Blaukorn sehr ergiebig.
- Vielseitige Anwendung: Eignet sich für zahlreiche Pflanzen im Garten und Haus.
- Einfache Anwendung: In Granulatform leicht zu streuen und zu verteilen.
Anwendungsbereiche von Blaukorn
Blaukorn ist für verschiedene Pflanzen geeignet:
- Gemüse: Verbessert schnell das Wachstum und den Ertrag bei Nährstoffdefiziten.
- Zierpflanzen: Fördert üppiges Wachstum und eine reiche Blütenpracht.
- Rasen: Ideal zur Frühjahrsdüngung für eine schnelle Regeneration.
- Hecken und Sträucher: Unterstützt dichtes und kräftiges Wachstum.
Dosierung und Anwendung von Blaukorn
Die richtige Dosierung von Blaukorn hängt von der Pflanzenart und Bodenbeschaffenheit ab. Allgemein empfohlen werden 20 bis 50 Gramm pro Quadratmeter. Streuen Sie das Granulat im Frühjahr oder Sommer auf den Boden und harken Sie es leicht ein oder wässern Sie ausgiebig, um die Nährstoffe verfügbar zu machen. Beachten Sie die Dosierungshinweise des Herstellers, um eine Überdüngung zu vermeiden. Blaukorn ist durch seine schnelle Wirkung besonders bei akutem Nährstoffbedarf effektiv, sollte jedoch maßvoll verwendet werden, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.
Hornspäne oder Blaukorn: Welcher Dünger ist der richtige?
Die Wahl zwischen Hornspänen und Blaukorn hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Eigenschaften und Wirkungsdauer
- Hornspäne: Setzen Nährstoffe langsam und kontinuierlich frei und sind ideal für die langfristige Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit.
- Blaukorn: Liefert sofort verfügbare Nährstoffe und ist besonders wirksam bei akutem Nährstoffmangel.
Boden- und Umweltverträglichkeit
- Hornspäne: Fördern die Bodenqualität durch Unterstützung der Bodenorganismen und Verbesserung der Bodenstruktur, ohne das Grundwasser zu belasten.
- Blaukorn: Haben keinen positiven Einfluss auf die Bodenstruktur und können zur Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser beitragen.
Anwendung nach Pflanzenart
- Hornspäne: Eignen sich für Gemüsepflanzen, Obstbäume, Beerensträucher und Zierpflanzen wie Rosen, sowie für Rasenflächen.
- Blaukorn: Geeignet für schnellwachsende Pflanzen, starke Zehrer, Zierpflanzen, Hecken und Sträucher.
Dosierung und Einsatzzeiten
- Hornspäne: Dosieren Sie 50 bis 150 Gramm pro Quadratmeter und bringen Sie den Dünger idealerweise im Herbst oder Frühjahr aus.
- Blaukorn: Verwenden Sie 20 bis 50 Gramm pro Quadratmeter vorzugsweise im Frühjahr oder Sommer, um Überdüngung zu vermeiden.
Insgesamt kann die Kombination beider Düngemittel sinnvoll sein, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Nährstoffbedarfe zu decken und die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Pflanzen bestmöglich zu unterstützen. Passen Sie die Anwendung an Ihre spezifische Gartensituation an, um optimale Ergebnisse zu erzielen.