Hauswurz

Hauswurz pflanzen und pflegen: Wissenswertes & Tipps

Artikel zitieren

Als Staude der Superlative gedeiht die unverwüstliche Hauswurz an Orten, die von anderen Pflanzen tunlichst gemieden werden. Sie behält ihre markante Silhouette bei klirrender Kälte, brütender Hitze und wüstenhafter Trockenheit. Warum Sie auf diesen prachtvollen Problemlöser nicht verzichten können, vermitteln diese Antworten auf häufige Fragen.

Sempervivum
Der Hauswurz liebt Sonne
AUF EINEN BLICK
Was macht Hauswurz zur idealen pflegeleichten Pflanze?
Hauswurz (Sempervivum) ist eine robuste, anspruchslose Staude, die in sonnigen, trockenen Standorten gedeiht. Sie benötigen wenig bis keine Pflege, keine zusätzlichen Nährstoffe und vertragen extreme Temperaturen. Perfekt für Beete, Steingärten, Trockenmauern oder karge Dachgärten.

Hauswurz richtig pflanzen

Damit bezaubernde Gartenbilder mit Hauswurzen erfolgreich Gestalt annehmen, pflanzen Sie die Dickblattgewächse am sonnigen Standort. Sollte die Bodenbeschaffenheit nicht an die sandig-trockenen Idealbedingungen heranreichen, geben Sie der Erde Sand, feinen Splitt oder Blähton hinzu. So pflanzen Sie richtig:

  • Im Abstand von 10-15 cm kleine Gruben ausheben
  • Hauswurz austopfen, mittig einsetzen und das Loch mit Substrat verfüllen bis zu den unteren beiden Blättern
  • Dem Aushub keinen Kompost oder anderen Dünger zugeben
  • Gießen Sie schluckweise an, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist

Lesen Sie auch

Hat Hauswurz die Aufgabe, im Pflanzgefäß malerische Bilder zu inszenieren, verläuft die Pflanzung ähnlich. Als Substrat bietet sich magere Kakteenerde (9,00€ bei Amazon*) an, angereichert mit Sand und Lavagranulat. Ergänzend fügen Sie zwischen Bodenöffnung und Substrat kleine Tonscherben oder Kieselsteine ein, damit sie als Drainage fungieren.
weiterlesen

Pflegetipps

Als botanischer Asket, lebt Hauswurz im Beet und Topf nach dem Minimalprinzip. Erhält sie von allem die kleinst mögliche Dosis, läuft die Staude zur Hochform auf. Das gilt in Bezug auf die Wasser- und Nährstoffversorgung. Einzige Ausnahme stellt ihr unstillbarer Hunger nach Sonnenlicht dar. Die einzelnen Faktoren einer sachgemäßen Pflege passen folglich auf einen Bierdeckel. Darauf kommt es an:

  • Hauswurz nicht düngen
  • Einzig gießen bei sommerlicher Dürre
  • Kein Rückschnitt erforderlich
  • Die verwelkte Blüte mitsamt der abgestorbenen Rosette entfernen

Im Beet sind keine Vorkehrungen für die Überwinterung zu treffen. Gedeiht die Steinrose im Topf, stellen Sie das Gefäß im Winter vor eine regengeschützte Südwand auf einen Holzblock. Eine Hülle aus Luftpolsterfolie oder Jutebändern hält den Frost vom Wurzelballen fern.
weiterlesen

Welcher Standort ist geeignet?

Damit die Steinrose ihr Feuerwerk an Farben und Formen perfekt in Szene setzen kann, verlangt sie nach einem vollsonnigen Standort. Hier darf auch die Prallsonne während heißer Mittagsstunden im Sommer dominieren, ohne dass die Staude schlappmacht. Begrünen Sie mit Hauswurz den Steingarten, die Trockenmauer, das Kiesbeet oder den kargen Dachgarten, denn hier lässt sie das Dickblattgewächs nicht im Stich.
weiterlesen

Der richtige Pflanzabstand

Mehrheitlich erreichen Hauswurz-Arten eine Breite von 10 bis 20 cm, ungeachtet ihrer individuellen Wuchshöhe. Somit liegen Sie richtig mit einem Pflanzabstand von 10-15 cm, um eine Fläche lückenlos mit den wunderschönen Rosetten zu dekorieren. Auf größeren Arealen empfehlen wir jeweils 20 bis 30 Exemplare auf einem Quadratmeter.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Hauswurz favorisiert einen trockenen, mineralischen Boden. Wählen Sie daher einen Standort mit sandig-kiesiger und gut durchlässiger Erde, die gerne kalkhaltig sein darf. Im gängigen, nährstoffreichen Boden wird die Steinrose weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Damit Sempervivum im Topfgarten ihren markigen Charme versprühen, sollte als Substrat eine magere Kakteenerde zum Einsatz kommen, optimiert mit Sand und Lavagranulat.
weiterlesen

Was ist die beste Pflanzzeit?

Für Hauswurz im Container ist während der gesamten Vegetationsperiode Pflanzzeit. Um der zierlich-markanten Staude beste Voraussetzungen für den Start ins Leben zu bieten, empfehlen wir die Monate April/Mai und September/Oktober als ideale Pflanzzeit. Insbesondere im sonnenwarmen Herbstboden fasst eine junge Steinrose rasch Fuß, um im zweiten oder dritten Standjahr mit einer Blüte zu überraschen.

Wann ist Blütezeit?

In der Zeit von Juni bis Ende Juli erhebt sich der weiße oder rosafarbene Blütenstand über den prächtigen Blattrosetten. Je sonniger die Lage, desto farbenfroher das Schauspiel der einfachen oder gefüllten Blüten. Schneiden Sie den verwelkten Blütenstand nicht zu früh ab, denn die Samenstände wirken ebenfalls sehr dekorativ. Da am Ende der Blütezeit die gesamte Rosette abstirbt, wird sie mitsamt dem verwelkten Blütenstängel entfernt.

Hauswurz richtig schneiden

Beim Anblick zierlicher Steinrosen kommt niemand auf den Gedanken, hier zur Schere zu greifen. Das ist gut so, denn einen Form- und Erhaltungsschnitt kennen diese Stauden nicht. Wenn im Alter von 2 bis 3 Jahren die erste und einzige Blüte erscheint, kommt Ausputzen oder ein Remontierschnitt ebenfalls nicht infrage. Am Ende der Blütezeit stirbt die Rosette ab, die den Blütenstand hervorbrachte. Deren Reste werden gänzlich aus dem Boden entfernt, wobei die benachbarten Triebe und Sekundärrosetten nicht angerührt werden, da hier im Folgejahr eine Blüte zu erwarten ist.

Hauswurz gießen

Mit der Gießkanne in der Hand werden Sie sich nur selten auf den Weg zu einer Hauswurz machen. Die sukkulente Zierpflanze verfügt über einen eigenen Wasserspeicher, den er in Regenzeiten auffüllt, um bei Dürre davon zu zehren. Im Gegensatz zu Trockenheit, bereitet hingegen Staunässe erhebliche Probleme. Gießen Sie daher einzig in Ausnahmefällen, wenn lebensbedrohliche Dürre vorherrscht.
weiterlesen

Hauswurz richtig düngen

Dünger in jeglicher Form beeinträchtigt die Vitalität und die Farbenschönheit von Hauswurz. Das gilt sowohl im Beet als auch im Topf. Gelangen zusätzliche Nährstoffe an die Steinrose, entsteht ein mastiges Wachstum, begleitet von Fehlfarben und Fäulnis. Im Pflanzgefäß erhalten Sempervivum ein ausreichendes Quantum an Nährstoffen, wenn sie hin und wieder in frisches Substrat umgetopft werden.

Überwintern

In Punkto Überwinterung erbringt die Hauswurz erneut den Beweis, dass sie zu den pflegeleichtesten Stauden zählt. Im Beet überdauert die Steinrose die kalte Jahreszeit ohne besondere Schutzmaßnahmen. Einzig im Kübel oder Balkonkasten empfehlen wir folgende Vorkehrungen zu treffen, damit der Wurzelballen nicht durchfriert:

  • Vor dem ersten Frost das Pflanzgefäß vor die Südwand des Hauses stellen auf einen Holzblock
  • Den Kübel oder Pflanzkasten dick umhüllen mit Luftpolsterfolie

Tragen Sie die kleine Schönheit nicht ins Haus, denn dort wird sie nicht überleben. Einzig in der ungeheizten, hellen Garage oder dem Kalten Kasten bestehen Aussichten, hinter Glas gesund durch den Winter zu kommen.
weiterlesen

Hauswurz vermehren

Bevor eine Hauswurz zur finalen Lebensleistung in Form einer Blüte ansetzt, hat sich die Pflanze bereits in Eigenregie um Nachwuchs gekümmert. Im unmittelbaren Umfeld gedeihen Ausläufer und Tochterrosetten, sodass sich im Laufe der Jahre ein dichter Sempervivum-Teppich im Beet und Kübel entwickelt. Diese Kindel bieten sich an als ausgezeichnetes Vermehrungsmaterial. So gehen Sie richtig vor:

  • Bester Termin für die vegetative Vermehrung ist der Frühling
  • Vollständig ausgebildete Sekundärrosetten von der Mutterpflanze abtrennen
  • Am neuen Standort in die trocken-sandige Erde setzen und leicht angießen

Verwenden Sie für die Vermehrung gezielt Tochterrosetten, die einer mindestens zweijährigen Mutterpflanze entstammen. Diese sind soweit entwickelt, dass sie den Stress der Trennung unbeschadet überstehen.
weiterlesen

Hauswurz im Topf

Da Hauswurze für ein vitales Wachstum frische Luft und den Kältereiz des Winters benötigen, sind sie als Zimmerpflanze im Topf ungeeignet. Dieses Manko machen die Stauden wett, indem sie nahezu jedes Gefäß als Heimat akzeptieren, solange es über einen Wasserablauf verfügt. So wurde die Steinrose bereits in alten Schuhen gesichtet, in die kurzerhand ein wenig Erde eingefüllt wurde. In ausgedienten Waschzubern zieren Sempervivum den Bauerngarten. Der Aufwand für die Pflege lässt sich an einer Hand abzählen:

  • Einzig dann ein wenig gießen, wenn der Regen ausbleibt
  • Hauswurz mit nassen Füssen geht unweigerlich ein
  • Düngen und schneiden sind nicht erforderlich

Steht der Winter vor der Gartenpforte, stellen Sie den Topf auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte. Ummantelt mit Luftpolsterfolie verweilt die Staude unter freiem Himmel, denn der Kältereiz trägt maßgeblich zur Vitalität bei. Im Zweifel tragen Sie den Topf in die ungeheizte, helle Garage oder stellen ihn in den Kalten Kasten, bis Gevatter Frost sich ausgetobt hat.
weiterlesen

Ist Hauswurz giftig?

Seit dem Mittelalter findet Hauswurz vielfältige Anwendung als Zier-, Heil- und Nahrungspflanze. Schon die legendäre Heilkundlerin und Nonne Hildegard von Bingen lobte das breite Wirkungsspektrum für Beschwerden aller Art. So heilen die wertvollen Inhaltsstoffe Hautreizungen, lindern Verbrennungen, beseitigen Warzen und sollen sogar gegen Taubheit wirken. Von einem Giftgehalt kann daher bei Sempervivum nicht die Rede sein
weiterlesen

Welche sind die besten Pflanzideen mit Hauswurz?

Die genügsame Hauswurz dekoriert jedes nur denkbare Gefäß mit ihren zauberhaften Rosetten. Durchforsten Sie einmal das ganze Haus bis hinauf auf den Dachboden. Besuchen Sie Trödelmärkte und antike Jahrmärkte. Einige der schönsten Pflanzideen haben wir hier für Sie aufgelistet:

  • In einer antiken Teekanne aus Zinn
  • Aus einem Stuhl die Polsterung entfernen, Erde einfüllen und bepflanzen
  • Die gewölbte Seite eines Dachziegels mit Substrat füllen und Hauswurze einsetzen
  • Ausgediente Gugelhupfform zum Pflanzgefäß umfunktionieren
  • Große Schöpfkelle mit Wasserablauf versehen und mit einer Steinrose bepflanzen

Alte Lederschuhe mit Hauswurzen zu verschönern, ist mittlerweile ein Klassiker. Neu ist hingegen der Beton-Gugelhupf, in dessen Mitte sich Sempervivum wunderbar entfalten können.
weiterlesen

Trivia

Der zweite Vorname von Hauswurz lautet seit Generationen Dachwurz. In einigen Regionen wird die Pflanze Donnerwurz oder Donnerkraut genannt. Diese Titulierung basiert auf der geschichtlichen Überlieferung, dass zahlreichen Hauswurz-Arten magische Kräfte nachgesagt wurden. Gepflanzt auf dem Dach, soll die Pflanze das Haus vor Blitzschlag schützen. Dieser Glaube manifestierte sich in einer Anordnung von Karl dem Großen, dass jedes Dach mit dieser Pflanze zu besiedeln sei. Fakt ist, dass mit Dachwurz bepflanzte Dächer seltener vom Blitz getroffen wurden. Dies ist weniger auf Magie zurückzuführen, als auf die Tatsache, dass derartige Dächer nicht so trocken sind und daher nicht leicht entflammbar, wie ein unbepflanztes Dach.

Schöne Sorten

  • Cono: Kugelige Rosetten, deren olivgrüne Blätter mit sattroten Spitzen prahlen; Wuchshöhe 5-10 cm
  • Spinnweb-Hauswurz: Überzogen mit hauchzarten Gespinsten, entsteht eine malerische Optik; Wuchshöhe 10 cm
  • Bronze-Pastell: Die Rosetten bezaubern mit wechselndem Farbenspiel im Verlauf des Jahres; Wuchshöhe 10-15 cm
  • Othello: Eindrucksvoller Riesen-Hauswurz mit rotbraunen Rosetten und rosa Blüten; Wuchshöhe 15-20 cm
  • Himalayahauswurz: Erfreut mit weißer Blüte über kugeligen, immergrünen Rosetten; Wuchshöhe 3-5 cm
  • Smaragd: Ein grünes Kleinod unter den Sempervivum für Beet, Kübel und Steinanlagen; Wuchshöhe 15-20 cm