Palmfarn

Palmfarn: Pflege, Standort & Vermehrung leicht gemacht

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Mit palmenähnlichen Fiederblättern am mächtigen Stamm fungiert die Farnpalme als Botschafter tropischer Opulenz. Um das Relikt urzeitlicher Flora fehlerfrei zu kultivieren, bedürfen essenzielle Fragen einer praxisgerechten Antwort. Hier erhalten Sie das Rüstzeug für die authentische Pflege von Palmfarn.

Cycadales
Palmfarn mag es hell, aber keine pralle Mittagssonne
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich einen Palmfarn richtig?
Bei der Pflege eines Palmfarns sollten Sie auf ausreichend Platz im Kübel, helle bis absonnige Standorte, kalkfreies Gießwasser und regelmäßiges Düngen achten. Im Winter bei 10-15 Grad Celsius platzieren und weniger gießen.

Palmfarn richtig pflanzen

Die tropische Urzeit-Pflanze gedeiht im mitteleuropäischen Klima optimalerweise im großen Kübel. Dieser sollte der raumgreifenden Pfahlwurzel genügend Platz bieten und über eine Bodenöffnung als Wasserablauf verfügen. So pflanzen Sie die Farnpalme vorbildlich:

  • Am Topfboden mit zerschlagenen Tonscherben eine Drainage anlegen (keinen kalkhaltigen Kies verwenden)
  • Kübelpflanzenerde mit Lavagranulat mischen und im unteren Kübeldrittel einfüllen
  • Die junge Farnpalme mittig einpflanzen, wobei das Substrat wiederholt angedrückt wird.

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Zum guten Schluss wird mit kalkfreiem Wasser angegossen, um die Pflanze während der ersten 2-3 Wochen am halbschattigen Standort zu platzieren.

Pflegetipps

Die Pflege einer Farnpalme ist auch vom Hobbygärtner mit knapp bemessener Zeitkapazität problemlos zu bewältigen. Auf diese Maßnahmen kommt es an:

  • Die Erde beim Gießen bis zum Boden durchfeuchten
  • Vor dem nächsten Gießdurchgang das Substrat antrocknen lassen
  • Gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser verwenden
  • Von April bis Oktober alle 4 Wochen flüssig düngen

Verbrachte die Farnpalme den Sommer unter freiem Himmel, siedelt sie bei Temperaturen unter 12 Grad um ins Winterquartier. Am hellen Standort bei Temperaturen von 10-15 Grad reduzieren Sie die Menge des Gießwassers und stellen die Gabe von Dünger ein.
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Welcher Standort ist geeignet?

Damit die Farnpalme eine harmonische Silhouette entwickelt, kommt es auf diese Standortbedingungen an:

  • Helle bis absonnige Lichtverhältnisse
  • Keine pralle Mittagssonne
  • Normale Raumtemperaturen
  • Mittlere Luftfeuchtigkeit von 50-60 Prozent

Unter freiem Himmel fühlt sich ein Palmfarn besonders wohl. Tragen Sie die Pflanze vorzugsweise im Frühling auf den Balkon oder in den Garten, wenn die Temperaturen dauerhaft die 15-Grad-Marke übersteigen. Der gleichmäßige Lichteinfall während des Sommers begünstigt einen harmonischen Habitus.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Farnpalme verbringt viele Jahre im Substrat. Legen Sie aufgrund dessen Wert auf eine hochwertige Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis. Fügen Sie Lavagranulat oder Blähton hinzu, um die Durchlässigkeit zu optimieren. Einige Handvoll Moorbeeterde sorgen für den erwünschten pH-Wert von 5,5 bis 6,0.

Wann ist Blütezeit?

Es gilt als Ritterschlag unter Hobbygärtnern, wenn Sie Palmfarn eine Blüte entlocken. Ab Mai erhebt sich entweder eine männliche Zapfenblüte oder ein weiblicher Sporophyll, die typische Blüte an Farnen. Bis die Samen reifen, vergehen in der Regel 6 bis 14 Monate.

Palmfarn richtig schneiden

Da jeder neue Blattkranz an einer Farnpalme mit Freuden begrüßt wird, kommt ein Schnitt nur äußerst selten infrage. Erheben sich in der Krone neue Fiederblätter, stirbt der untere Blattkranz ab. Geben Sie dem Palmfarn Zeit, die restlichen Nährstoffe zu assimilieren. Entweder fallen die abgestorbenen Blätter von selbst ab oder Sie schneiden diese mit einem desinfizierten Messer ab.

Palmfarn gießen

Eine gleichmäßige Substratfeuchte mit zwischenzeitlichen Abtrockungsphasen ist für das Wachstum von Vorteil. Gießen Sie durchdringend mit kalkarmem Wasser und warten anschließend ab, bis die Erdoberfläche wieder angetrocknet ist.

Palmfarn richtig düngen

Der Nährstoffbedarf befindet sich auf niedrigem Niveau. Düngen Sie eine Farnpalme von April bis Oktober alle 4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen.

Krankheiten

Ein Blick auf die kräftigen, ledrigen Blätter deutet bereits an, dass Krankheiten an einer Farnpalme selten auftreten. Verweilt Palmfarn im Sommer unter freiem Himmel, macht sich mitunter Echter oder Falscher Mehltau auf den Wedeln breit. Die mehlig-graue Patina verschwindet wieder, nachdem Sie das Laub wiederholt mit einer Mischung aus 100 ml Frischmilch und 900 ml Wasser behandelten.

Schädlinge

Überwintert die Farnpalme bei Temperaturen über 18 Grad, machen sich mitunter Woll- und Schmierläuse auf den Fiederblättern breit. Wischen Sie die Schädlinge ab mit einem weichen, mit Alkohol (6,00€ bei Amazon*) getränkten Tuch. Alternativ packen Sie den Wurzelbereich in eine Plastiktüte und brausen die Parasiten ab.

Überwintern

Sinken die Außentemperaturen unter 10 Grad Celsius, siedelt die Farnpalme um ins Haus oder den Wintergarten. So überwintern Sie die Pflanze vorbildlich:

  • Aufstellen am lichtdurchfluteten Standort
  • Ein Temperaturniveau von 10-15 Grad ist ideal
  • Seltener gießen und nicht düngen

Eine ganzjährige Kultivierung unter Zimmertemperaturen ist möglich. Angesichts der reduzierten Lichtmenge stellt die Farnpalme ihr Wachstum ein, sodass der Bedarf an Gießwasser sinkt. Je höher die Temperaturen, desto sonniger sollte der Standort sein.
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Palmfarn vermehren

Die Vermehrung von Palmfarn per Aussaat gilt als ultimative Herausforderung. Damit die Samen keimen, sind Temperaturen von 30-35 Grad sowie eine permanente Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent erforderlich. Bis sich die ersten Keimblättchen zeigen, ziehen bis zu 3 Monate ins Land.

Ist Palmfarn giftig?

Die Farnpalme ist in allen Teilen giftig. Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt mit der Pflanze in Kontakt kommen. Platzieren Sie Palmfarn überdies außerhalb der Reichweite von Haustieren. Den Samen kann durch Rösten der Giftgehalt entzogen werden, sodass sie für den Verzehr geeignet sind.

Palmfarn blüht nicht

Grämen Sie sich nicht, wenn Palmfarn selbst nach Jahren noch nicht blüht. In den hiesigen Regionen gilt eine Blüte als spektakuläre Sensation. Je mehr Zeit die palmenähnliche Pflanze unter freiem Himmel verbringen kann, desto besser sind die Aussichten auf einen weiblichen oder männlichen Blütenzapfen.

Braune Blätter

Färben sich die mächtigen Fiederblätter von der Spitze her braun, kontrollieren Sie die Farnpalme auf diese Ursachen hin:

  • Zu trockene Luft: wiederholt einsprühen mit kalkfreiem Wasser
  • Trockenstress: durchdringend gießen, bis das Wasser aus der Bodenöffnung herausläuft

Stoßen die Blattspitzen permanent auf ein Hindernis, färben diese sich daraufhin braun. In diesem Fall löst ein Standortwechsel das Problem.

Gelbe Blätter

Die ausschließliche Verwendung von kalkhaltigem Gießwasser verursacht an einer Farnpalme gelbe Blätter. Stellen Sie die Wasserversorgung um auf gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser, erholt sich die Pflanze im Laufe der Zeit.
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Wie pflanze ich richtig um?

Das geruhsame Wachstum einer Farnpalme erfordert alle 3-4 Jahre ein Umpflanzen. Lugen die Wurzeln aus der Bodenöffnung hervor oder drücken sich durch das Substrat, topfen Sie Palmfarn im Februar oder März um. Schütteln Sie die ausgediente Erde soweit als möglich ab. Abgestorbene Wurzeln werden mit einem scharfen, desinfizierten Messer herausgeschnitten. In den ersten 2-3 Wochen nach dem Umpflanzen darf die Pflanze nicht unter direkte Sonneneinstrahlung geraten.

Die schönsten Sorten

  • Japanischer Sagopalmfarn (Cycas revoluta): die mit Abstand beliebteste Sorte mit 70-140 cm langen Wedeln am mächtigen Stamm
  • Zamia : diese Farnpalme wächst zügiger, mit breiteren Fiederblättern und ist unkomplizierter in der Pflege
  • Eingerollter Sagopalmfarn (Cycas circinalis): besticht mit zahlreichen, bis zu 150 cm langen Blättern und langen Fiedern
  • Zamia furfuracea: an einem sehr kurzen Stamm entwickeln sich die gebogenen Blätter in dichten Büschen