Farn

Farn Umtopfen: Standortwahl & Schritt-für-Schritt-Anleitung

Farne verleihen Gärten und Innenräumen eine elegante Note und erinnern an urzeitliche Landschaften. Dieser umfassende Leitfaden bietet detaillierte Informationen und praktische Anleitungen, um Farne erfolgreich zu verpflanzen und ihre anhaltende Gesundheit zu gewährleisten.

Die passende Umgebung für Ihre Farne

Gute Lichtverhältnisse und Windschutz sind entscheidend für das Wachstum von Farnen

Die passende Umgebung für Ihre Farne

Farne erinnern mit ihrem Erscheinungsbild an schattige Waldlandschaften und bevorzugen daher ähnliche Bedingungen in Ihrem Garten. Um Ihren Farnen ein gesundes und kräftiges Wachstum zu ermöglichen, sollten Sie bei der Standortwahl folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Lichtverhältnisse: Wählen Sie für Ihre Farne einen Standort im Schatten oder Halbschatten. Zu starke Sonneneinstrahlung kann zu Blattverbrennungen und Austrocknung führen. Lichte Plätze unter Bäumen oder in der Nähe von Sträuchern bieten ideale Bedingungen.
  • Windschutz: Besonders immergrüne Farne sind empfindlich gegenüber kalten Winden im Winter. Geschützte Lagen, beispielsweise hinter Mauern oder größeren Pflanzen, bieten den Farnen einen sicheren Rückzugsort.
  • Luftfeuchtigkeit: Farne gedeihen am besten in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Im Haus eignen sich daher Badezimmer oder Küchen als Standorte. Im Garten können Sie die Luftfeuchtigkeit durch eine Mulchschicht oder das Pflanzen in der Nähe von Wasserflächen erhöhen.
  • Bodenbeschaffenheit: Ein lockerer, humoser und gleichmäßig feuchter Boden bietet Ihren Farnen die idealen Voraussetzungen. Vermeiden Sie Staunässe, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Herabgefallenes Laub sollten Sie liegen lassen, um den Humusgehalt des Bodens auf natürliche Weise zu erhöhen.
  • Spezielle Ansprüche: Einige Farnarten, wie der Hirschzungenfarn, Rippenfarn oder Schriftfarn, bevorzugen steinige Böden und gedeihen gut in Mauerspalten oder Steingärten. Achten Sie auch hier auf ausreichend Feuchtigkeit und Schatten, um das Wachstum dieser Farne zu fördern.
Den Boden optimal vorbereiten

Eine gründliche Bodenvorbereitung fördert das gesunde Anwachsen der Farne

Den Boden optimal vorbereiten

Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist entscheidend für das erfolgreiche Anwachsen Ihrer Farne am neuen Standort. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Pflanzloch ausheben: Graben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch, das mindestens 30 cm tief und 40 cm breit ist, um den Wurzeln genügend Raum zur Entfaltung zu bieten.
  2. Boden lockern: Lockern Sie den Boden rund um das Pflanzloch gut auf, um die Wurzelentwicklung zu begünstigen.
  3. Humus einarbeiten: Mischen Sie den Aushub mit gut verrottetem Kompost, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhöhen und eine optimale Versorgung Ihrer Farne sicherzustellen.
  4. Drainage optimieren: Falls nötig, können Sie etwas Sand oder feinen Kies untermischen, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu vermeiden.
  5. pH-Wert anpassen: Für Farne, die saure Böden bevorzugen, können Sie dem Substrat Torf oder einen geeigneten Torfersatz beimischen, um den pH-Wert entsprechend anzupassen.
Farne Schritt für Schritt umpflanzen

Vorsichtiges Pflanzen schützt die empfindlichen Wurzeln vor Schäden

Farne Schritt für Schritt umpflanzen

  1. Wurzelstruktur beachten: Bevor Sie mit dem Umpflanzen beginnen, ist es wichtig, die Wurzelstruktur Ihres Farns zu kennen. Arten wie der Adlerfarn beispielsweise besitzen ein flaches Wurzelwerk.
  2. Vorsichtig ausgraben: Heben Sie den Farn mit einer Grabegabel behutsam aus der Erde und achten Sie darauf, die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen.
  3. Wurzelballen teilen (optional): Große Farne können Sie teilen, um die Anzahl der Pflanzen zu erhöhen. Teilen Sie den Wurzelballen mit einem sauberen und scharfen Werkzeug vorsichtig in mehrere Abschnitte. Achten Sie darauf, dass jeder Abschnitt mindestens eine Triebknospe und ausreichend Wurzeln besitzt.
  4. Beschädigte Wurzeln entfernen: Schneiden Sie alte oder beschädigte Wurzeln ab, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
  5. Einpflanzen: Setzen Sie den Farn in das vorbereitete Pflanzloch und füllen Sie es mit Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an.
  6. Wässern: Gießen Sie den Farn nach dem Umpflanzen gründlich. Ein kurzes Tauchbad in lauwarmem Wasser vor dem Einpflanzen kann dem Wurzelballen zusätzlich guttun.
  7. Winterschutz: Decken Sie den Farn im ersten Winter mit Laub oder Reisig ab, um ihn vor Frost zu schützen und das Anwachsen zu unterstützen.

Umgepflanzte Farne richtig pflegen

Nach dem Umpflanzen benötigen Ihre Farne besondere Aufmerksamkeit, um sich gut am neuen Standort zu etablieren. Folgende Pflegemaßnahmen sind dabei wichtig:

  • Bewässerung: Achten Sie darauf, die Bodenfeuchtigkeit konstant zu halten, ohne dass Staunässe entsteht. Gießen Sie Ihre Farne regelmäßig und überprüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens wöchentlich. In trockenen Perioden können Sie die Blätter zusätzlich mit Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Winterschutz: Schützen Sie Ihre Farne im ersten Jahr nach dem Umpflanzen mit einer leichten Abdeckung aus Laub oder Reisig vor Frost. So ahmen Sie die natürlichen Bedingungen im Wald nach und unterstützen Ihre Farne beim Anwachsen. Achten Sie darauf, das Material locker aufzuschichten, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Düngung: Düngen Sie Ihre Farne frühestens im Jahr nach dem Umpflanzen, um die etablierten Pflanzen zu unterstützen. Da Farne einen geringen Nährstoffbedarf haben, genügt eine reduzierte Düngermenge.
  • Unkraut entfernen: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um Ihren Farnen ausreichend Nährstoffe und Wasser zukommen zu lassen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um die oberflächennahen Wurzeln der Farne nicht zu beschädigen.

Lesen Sie auch

Farne vermehren – So geht’s

Durch Teilung und Sporenvermehrung kann die Vielfalt der Farne erhöht werden

Farne vermehren – So geht’s

Die Vermehrung von Farnen ist eine spannende Aufgabe für Gartenliebhaber und kann durch Teilung oder die Kultivierung von Sporen erfolgen.

  • Teilung: Wählen Sie im Frühjahr horstbildende Farne wie den Frauenfarn oder Wurmfarn für die Teilung aus. Diese Arten besitzen einen kräftigen Wurzelstock, der sich gut teilen lässt. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten in handtellergroße Stücke. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück mindestens eine Triebknospe und ausreichend Wurzeln besitzt. Pflanzen Sie die geteilten Stücke umgehend an einem geeigneten Standort ein.
  • Vermehrung durch Sporen: Diese Methode erfordert etwas Geduld, bietet aber eine faszinierende Möglichkeit, Farne zu vermehren. Sammeln Sie im Spätsommer reife Sporen von den Sporenhäufchen an der Unterseite der Farnwedel. Säen Sie die Sporen auf feuchtes Substrat in einem schattigen Gewächshaus oder unter ähnlichen Bedingungen aus. Halten Sie das Substrat konstant feucht, bis die Sporen keimen und sich kleine grüne Vorkeime, sogenannte Prothallien, bilden. Sobald sich auf den Prothallien männliche und weibliche Geschlechtsorgane gebildet haben und die Befruchtung stattgefunden hat, entwickeln sich junge Farnpflanzen.
  • Vermehrung durch Brutknöllchen: Einige Farnarten, wie der Königsfarn, Schildfarn oder Schriftfarn, bilden Brutknöllchen an der Unterseite der Wedel. Im Spätsommer können Sie diese Brutknöllchen vorsichtig ablösen und auf feuchtem Substrat auslegen. Halten Sie das Substrat feucht, bis die Brutknöllchen austreiben und sich zu eigenständigen Pflanzen entwickeln.

Mit diesen Methoden können Sie die Vielfalt und Schönheit der Farne in Ihrem Garten vermehren und erhalten.

Bilder: skhoward / iStockphoto