Farn

Farn im Garten: Tipps für Pflanzung und Pflege

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Farn verwandelt Garten, Balkon und Wohnraum in ein grünes Refugium. Die Artenvielfalt beflügelt unsere Fantasie zu kreativen Gestaltungsideen. In der Kultivierung erfordert die Urgestalt prähistorischer Fauna ein Umdenken. Schwierig zu pflanzen und zu pflegen ist die Pflanze dennoch nicht.

Polypodiopsida
Farn gedeiht wild in feuchten Wäldern und mag es daher feucht und schattig
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man Farn richtig?
Um Farn richtig zu pflegen, sollten Sie ihn regelmäßig mit kalkfreiem Wasser gießen und besprühen, organisch düngen, verwelkte Blätter entfernen und ihn in einer halbschattigen bis schattigen Lage mit feucht-frischer Erde pflanzen, die sauer bis minimal kalkhaltig ist.

Farn richtig pflanzen

Richten Sie bereits bei der Pflanzung Ihr Augenmerk auf die besondere botanische Struktur von urzeitlichem Farn, stellen Sie die Weichen für eine ebenso prachtvolle wie unkomplizierte Blattschmuckpflanze. Wählen Sie einen halbschattigen bis schattigen Standort mit frisch-feuchter Erde, reich besiedelt mit Bodenorganismen. Während der Vorbereitungsarbeiten stellen Sie den Wurzelballen in kalkfreies Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So pflanzen Sie Farn richtig:

  • Die Pflanzgrube weist das doppelte Volumen des Wurzelsystems auf
  • Zum Aushub reifen Kompost, Moorbeeterde, Torf und Hornmehl dazugeben
  • Die ausgetopfte Jungpflanze einsetzen und großzügig bemessen Überkopf gießen

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Mulchen Sie abschließend noch mit Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch. Solange noch verspätete Bodenfröste drohen, schützt des Nachts ein Gartenvlies die Pflanze vor Erfrierungen.
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Pflegetipps

Der Leitfaden für die sachgemäße Pflege von Farn wird dominiert von einer ausgiebigen Wasserversorgung über die Wurzeln und Blätter. Alle übrigen Hinweise reihen sich dahinter ein. Die maßgeblichen Faktoren im Überblick:

  • Farn regelmäßig gießen und besprühen mit kalkfreiem Wasser
  • Ab April bis Mitte/Ende September alle 4 Wochen organisch düngen
  • Kübelpflanzen versorgen mit Flüssigdünger für Farne
  • Während der Saison verwelkte Blätter herausschneiden
  • Bodennahen Rückschnitt durchführen im Januar/Februar

Fungiert Farn als dekorative Zimmerpflanze, entfällt der vollständige Rückschnitt. Bei gleichbleibend warmen Temperaturen legt die Pflanze keine Winterpause ein. Daher verabreichen Sie von Oktober bis März weiterhin Dünger im zeitlichen Abstand von 4-6 Wochen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Deklariert als Schattenpflanze, sollte Farn dennoch nicht vollkommen vom Sonnenlicht abgeschnitten leben. Milde Morgen- oder Abendsonne ist sogar erwünscht für ein vitales Wachstum. So sollten die Licht- und Temperaturverhältnisse am Standort beschaffen sein:

  • Halbschattige bis schattige Lage
  • Keine pralle Sonne oder stauende Hitze am Mittag
  • Gerne am kühlen Gehölzrand, luftig, jedoch nicht windexponiert

Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto geringer der Pflegeaufwand. Kultivieren Sie Farn als Zimmer-Pflanze, gedeiht sie somit im Badezimmer anderen luftfeuchten Räumen prächtig.
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Der richtige Pflanzabstand

Die gewählte Art und Sorte definiert den Pflanzabstand. Der folgende Überblick steckt die Rahmenbedingungen ab für kleine, mittelgroße und große Farne:

  • Kleine Farne bis 40 cm Höhe: Pflanzabstand 25-35 cm
  • Mittelgroße Farne 40-80 cm Höhe: Pflanzabstand 45-55 cm
  • Große Farne 80-120 cm Höhe: Pflanzabstand 70-100 cm

Welche Erde braucht die Pflanze?

Je näher die Qualität der Erde an lockeren Waldboden heranreicht, desto genügsamer gibt sich Pflanze in der Pflege. Auf die folgenden Attribute legen Farne Wert:

  • Nährstoffreich, humos und durchlässig
  • Frisch, feucht, dennoch ohne Staunässe
  • Sauer bis minimal kalkhaltig

Was ist die beste Pflanzzeit?

Die ideale Pflanzzeit erstreckt sich im Freiland von Ende März/Anfang April bis Anfang Juni. Eine frostempfindliche Pflanze setzen Sie besser erst nach den Eisheiligen in die Erde. Für Zimmer-Farn ist das ganze Jahr hindurch Pflanzzeit.

Wann ist Blütezeit?

Als Gefäßsporenpflanze ist Farn nicht darauf angewiesen, Insekten und andere Bestäuber für die Vermehrung anzulocken. Eine Blüte wird sich daher an den Blattschmuckgewächsen nicht präsentieren.

Farn richtig schneiden

Schneiden Sie vertrocknete Blätter während der Vegetationsperiode an der Basis ab, um Platz zu schaffen für einen frischen Austrieb. Gedeiht die Pflanze im Beet, zieht das Wurzelsystem spätestens im Winter die Blätter ein. Idealerweise verweilen die verwelkten Wedel bis Januar/Februar an der Pflanze als ergänzender Schutz vor Frost und Schnee, um dann bodennah eingekürzt zu werden. Kultivieren Sie Farn durchgängig hinter Glas im Zimmer oder Wintergarten, erübrigt sich ein vollständiger Rückschnitt.
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Farn gießen

Die Pflanze entstammt den Regenwäldern der Tropen, wo die Sonne das Dämmerlicht nie durchbricht und die Luft zu 90 Prozent Feuchtigkeit enthält. Unter Zuhilfenahme der richtigen Gießtechnik gelingt es, ein annähernd tropisches Mikroklima zu erzeugen für ein vitales Wachstum. So handhaben Sie dieses zentrale Pflegethema fachgerecht:

  • Farn reichlich und regelmäßig gießen mit weichem Wasser
  • Alle 1-2 Tage die Blätter besprühen oder beregnen

Abgesehen von Ausnahmen, wie Schwimmfarn, sollte die Pflanze dennoch nicht einer permanenten Staunässe ausgesetzt werden.
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Farn richtig düngen

Alle Farne reagieren von Natur aus sensibel auf Kalk und Salz. Neben der Verwendung weichen Gießwassers, tragen Sie diesem Anspruch Rechnung mit folgender Nährstoffversorgung:

  • Farn im Beet von April bis September ein Mal im Monat düngen mit Kompost oder Brennnesseljauche
  • Im Kübel flüssigen Spezialdünger für Farn verabreichen im 14-tägigen Rhythmus

Da Zimmer-Farn ganzjährig seine grünen Wedel behält, verabreichen Sie von Oktober bis März alle 4-6 Wochen Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*) in verdünnter Konzentration. Idealerweise geben Sie das Präparat ins Gießwasser, um die Pflanze damit zu besprühen.
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Krankheiten

Im Verlauf ihrer Jahrmillionen Jahre andauernden Evolution, entwickelten Farne eine robuste Resistenz gegenüber Krankheiten. Dessen ungeachtet, verursacht der Bedarf an permanenter Feuchtigkeit mitunter einen Befall mit Pilzen. Allen voran Fäulnispilze verursachen braune Verfärbungen der Blätter und die Pflanze stirbt ab. Lichten Sie den Farn gründlich aus und schaffen einen besseren Wasserabzug. Zusätzlich wirkt Zimtpulver abwehrend auf die Sporen, ausgestreut auf das Substrat.
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Schädlinge

Farn zählt zum bevorzugten Beuteschema von Dickmaulrüsslern und Schnecken. Um die gefräßigen Schädlinge loszuwerden, gehen Sie so vor:

  • Gegen Dickmaulrüssler mit Köderfallen vorgehen, präpariert mit Nematoden-Gel
  • Parallel dazu die Larven in der Erde bekämpfen mit in Wasser aufgelösten Nematoden aus der Gießkanne
  • Schnecken fernhalten mit Wanderschranken aus Tonscherben, Splitt oder anderen scharfkantigen Materialien
  • Kaffeesatz rund um die Pflanze ausgestreut, wirkt toxisch auf die gefräßigen Plagegeister

Überwintern

Mehrheitlich ist Farn frosthart. Im Verlauf des Winters zieht die Pflanze ihre Blätter ein, um mit Beginn der nächsten Saison frisch auszutreiben. Kultivieren Sie die Blattschmuckpflanze im Kübel oder befindet sich der Garten in einer rauen Lage, empfehlen wir diese Schutzvorkehrungen:

  • Das verwelkte Laub bis zum Spätwinter am Farn belassen
  • Die Pflanze anhäufeln mit Laub, Kompost, Stroh oder Nadelreisig
  • Ein Pflanzgefäß einpacken in Noppenfolie und auf einen Holzblock stellen
  • An frostfreien Tagen gießen, sollten Schnee und Regen ausbleiben

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Farn vermehren

Für die Nachzucht von Farn stehen diese Methoden zur Verfügung:

  • Teilung der Wurzelballen bzw. Rhizome im Frühjahr: die mit Abstand unkomplizierteste Vermehrung
  • Aussaat von Sporen, geerntet von den Blattunterseiten: arbeitsintensiv und langwierig

Schildfarn entwickelt aus eigener Kraft Kindel in den Achseln seiner Wedel. Diese werden herausgeschnitten und bewurzeln anschließend in desinfizierter Anzuchterde innerhalb weniger Wochen.
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Wie pflanze ich richtig um?

Muten Sie Farn erst im fortgeschrittenen Alter ab 4 Jahren einen Standortwechsel zu. Wählen Sie für diese Maßnahme einen bedeckten Tag im April oder Mai, damit sich die Pflanze während des Sommers gut verwurzeln kann am neuen Platz. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Den Wurzelbereich mit dem Spaten abstechen im Radius der erwarteten Wuchshöhe
  • Mit der Grabegabel lockern und aus dem Boden heben
  • Die neue Pflanzgrube weist das doppelte Volumen des Wurzelballens auf

Pflanzen Sie den Farn nicht tiefer ein, als am bisherigen Standort. Idealerweise reichern Sie den Aushub an mit Kompost, Moorbeeterde und Hornspänen. Damit die Pflanze zügig anwächst, gießen Sie in den ersten 2 Wochen alle 1-2 Tage durchdringend.
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Farn im Topf

Im Topf gedeiht Farn in Bestform, wenn die Pflanze ein nährstoffreiches, lockeres und strukturstabiles Substrat vorfindet. Bedecken Sie den Boden mit Tonscherben oder Blähton als Drainage, denn Staunässe löst Wurzelfäulnis aus. So verläuft die Pflege vorbildlich:

  • Ausgiebig gießen, wenn das Substrat angetrocknet ist
  • Alle 2-3 Tage besprühen mit weichem, zimmerwarmem Wasser
  • Von April bis September alle 2 Wochen, von Oktober bis März alle 4-6 Wochen düngen
  • Verwelkte Wedel regelmäßig an der Basis abschneiden

Verwenden Sie überwiegend entkalktes Gießwasser und düngen mit salzarmem Spezialdünger für Farne.

Ist Farn giftig?

Im Umgang mit Farnen ist Vorsicht geboten, denn giftig sind sie alle. Das Ausmaß ihrer Toxizität variiert von Pflanze zu Pflanze. Demzufolge ist eine Kultivierung in Reichweite von Kindern und Haustieren nicht zu empfehlen. Rund um die Pflege- und Pflanzarbeiten ist das Tragen von Handschuhen obligat.
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Braune Blätter

Braune Blätter an Farn deuten auf einen Frostschaden oder Fäulnis hin. Können verspätete Bodenfröste als Ursache ausgeschlossen werden, kontrollieren Sie die Pflanze auf Staunässe und Fäulnispilze hin. Im Zweifel wechseln Sie den Standort, optimieren die Wasserversorgung und lichten den Farn aus. Bestäuben Sie die erkrankte Pflanze wiederholt mit Gesteinsmehl und geben zusätzlich Zimtpulver auf das Substrat.
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Gelbe Blätter

Gelbe Blätter an Farn sind ein charakteristisches Symptom für Blattchlorose. Dabei handelt es sich um eine Unterversorgung der Pflanze mit Eisen, das aufgrund eines zu hohen Kalkgehaltes im Boden festgelegt wird. Gießen Sie daher ausschließlich mit weichem Wasser. Für kurzfristige Abhilfe sorgt ein spezieller Eisendünger aus dem Fachhandel.

Die schönsten Sorten

  • Whitley Giant: Anfänger-tauglicher, mittelgroßer Tüpfelfarn für feuchte, schattige Lagen; Wuchshöhe bis 40 cm
  • Goldschuppenfarn: wintergrüne Pflanze mit golden schimmernden Blattunterseiten; Wuchshöhe 50-100 cm
  • Crispa Whiteside: üppiger Farn mit gekräuselten Wedeln das ganze Jahr hindurch; Wuchshöhe 80 cm
  • Hirschzunge: kalkverträgliche Sorte mit ungefiederten Blättern, die selbst im tiefsten Schatten gedeiht; Wuchshöhe 30-60 cm
  • Barnesii: prächtiger Wurmfarn mit krausen, straff aufrechten Fiederwedeln; Wuchshöhe 90-100 cm
  • Pfauenradfarn: grazile, hellgrüne Wedel an schwarzen Stielen für luftfeuchte Lagen; Wuchshöhe 40-50 cm