In Südeuropa wächst Ysop als wildes Kraut in den felsigen, trockenen Lagen. Seit dem Mittelalter wurde er auch in nördlicheren Gegenden kultiviert. Damals verwendete man Ysop gegen Lungenkrankheiten, Wassersucht, Epilepsie, Pest und zu Umschlägen bei der Wundbehandlung. Auch heute noch findet Ysop medizinische Verwendung in der Naturheilkunde und Homöopathie sowie bei der Kosmetik- und Parfümherstellung.
Verwendung in der Küche
Junge Blätter und Triebe, aber auch die Blüten werden vorzugsweise frisch, hilfsweise getrocknet, zum Würzen verwendet. Man sollte das aromatische Kraut nicht mitkochen, da es sein Aroma dabei verliert. Geerntet wird etwa ab Juni. Folgende Verwendungsmöglichkeiten für frisches Kraut gibt es:
- für Kartoffel- oder Tomatensalat,
- in Suppen und zu Braten,
- zum Einlegen von Grillgut,
- als Mischung für Kräuterbutter,
- zur Herstellung von Kräuterlikör.
Andere Verwendungsmöglichkeiten
Der Ysop enthält eine Vielzahl an ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen. Diese Substanzen haben dem Ysop zu seinem Ruf als Heilkraut verholfen. Früher wurde Ysop zur Behandlung von Lungenerkrankungen, bei Verdauungsbeschwerden oder auch für Waschungen genutzt. In der Naturheilkunde wird ihm heute noch entzündungshemmende, krampflösende und stärkende Wirkung zugeschrieben.
Als Bestandteil von Kräutertee- oder Duftmischungen soll Ysop bei Erkältungsbeschwerden helfen. Allerdings sollte der Anteil des Ysops in einer Teemischung 5 % nicht übersteigen. Allgemein wird aufgrund bereits aufgetretenen Vergiftungserscheinungen in folgenden Fällen vor Anwendung, besonders in höheren Dosen über längere Zeit, gewarnt:
- bei Schwangeren,
- bei Kleinkindern,
- bei an Epilepsie Erkrankten.
Tipp
Auch als Zierstrauch – ganz besonders zur Einfassung von Rosenbeeten – ist der schnittverträgliche Ysop gut geeignet. Er ist pflegeleicht, winterhart und bleibt in den milden Wintern immergrün.