Wiesenschaumkraut

Wiesenschaumkraut: Blütenmeer im Garten & leckere Zutat

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Feuchtwiesen, Blumenbeete und Teichufer verwandelt das bezaubernde Wiesenschaumkraut in ein malerisches Blütenmeer. Einem frühlingsfrischen Salat verleihen Blüten und Blätter kulinarischen Pfiff. Fragen Sie sich nicht länger, wie die heimische Wildstaude prächtig gedeiht. Die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen bringen alle Details auf den Punkt.

Cardamine pratensis
Das essbare, frostverträgliche Wiesenschaumkraut ist eine echte Bereicherung für jeden Garten
AUF EINEN BLICK
Was ist das Besondere am Wiesenschaumkraut?
Das Wiesenschaumkraut ist eine heimische Wildstaude, die von April bis Juni mit weißen, rosa oder hellvioletten Blüten bezaubert. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden und wächst in sonnigen bis halbschattigen Lagen. In der Küche bereichern die vitaminreichen Blüten und Blätter als aromatische Zutat Salate und Kräuterquark.

Wiesenschaumkraut richtig pflanzen

Eine im Container vorgezogene Wildstaude können Sie während der gesamten Vegetationsperiode in die Erde setzen. Ideale Rahmenbedingungen findet das Wiesenschaumkraut vor, wenn sich die Pflanzzeit über die milden Herbstmonate erstreckt. Lockern Sie am sonnigen bis halbschattigen Standort den humos-feuchten Boden gründlich auf. Im Abstand von 20-30 cm heben Sie kleine Gruben aus, die das Volumen des Wurzelballens um die Hälfte überschreiten. Den Aushub geben Sie idealerweise in eine Schubkarre (54,00€ bei Amazon*), um Kompost, Hornspäne, Rindenhumus oder Lauberde unterzumischen. Bevor Sie das junge Wiesenschaumkraut austopfen, tränken Sie den Wurzelballen solange mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Mittig in das Pflanzloch eingesetzt, verfüllen Sie die Hohlräume mit dem angereicherten Substrat bis knapp an das untere Blattpaar und gießen an. Eine Mulchschicht aus Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch verbessert den Prozess der Verwurzelung.

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Pflegetipps

Um in den Genuss des verträumten Blütenaspekts zu gelangen, bedarf es dieses überschaubaren Pflegeprogramms:

  • Die Erde konstant leicht feucht halten
  • Eine organische Startdüngung im März mit Kompost und Hornspänen
  • Rückschnitt der verwelkten Blütenstängel bis zur Blattrosette
  • Bodennaher Schnitt im Herbst oder Spätwinter

Einen leichten Winterschutz empfehlen wir einzig im Pflanzjahr. Es genügt, die Wildstaude vor dem ersten Frost mit Laub und Reisig abzudecken. Gedeiht die Blume im Kübel, hüllen Sie das Gefäß in Folie und stellen es auf Holz. Gießen Sie während des Winters ab und zu, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.

Welcher Standort ist geeignet?

Seinen natürlichen Charme verbreitet das Wiesenschaumkraut in sonnigen bis halbschattigen Lagen mit einem feuchten Boden. Nährstoffreich, humos und lehmig sollte die Erde strukturiert hat. Somit eignet sich die aparte Wildstaude ausgezeichnet für die Begrünung von Teichen, Bachläufen und kleinen Wasserwelten. Eine träumerische Optik entsteht, wenn die Staude in die Bepflanzung einer bunt gemischten Wildblumenwiese integriert wird.
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Der richtige Pflanzabstand

Da ein einzelnes Wiesenschaumkraut noch keinen Blütenteppich erzeugt, macht ein Arrangement in kleinen oder großen Gruppen Sinn. Legen Sie die Pflanzgruben in einem Abstand von 20-30 cm an. Für eine flächige Begrünung empfehlen wir die Anordnung von 10-12 Exemplaren je Quadratmeter.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In frisch-feuchter Erde fühlt sich das heimische Wiesenschaumkraut am wohlsten. Eine nährstoffreiche, humose und lehmhaltige Struktur kommt den bescheidenen Wünschen der Wildstaude ausgezeichnet entgegen. Vorteilhaft ist ein neutraler pH-Wert um 7, was indes kein zwingendes Kriterium darstellt.

Wann ist Blütezeit?

Von April bis Juni erfreut uns das Wiesenschaumkraut mit traubigen Blütenständen, dicht besetzt mit vierblättrigen Einzelblüten. Die dominierenden Farben sind Weiß, Rosa und ein helles Violett. Angelockt von dieser Blütenpracht werden zahlreiche Insekten, wie dem einzigartigen Aurorafalter. Die Blütenstängel sind besetzt mit wechselständigen Fiederblättern und erheben sich über einer grundständigen Blattrosette.
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Wiesenschaumkraut richtig schneiden

Es obliegt Ihrer individuellen Entscheidung, ob überhaupt und wann Sie ein Wiesenschaumkraut schneiden. Alle infrage kommenden Anlässe haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Verwelkte Blütenstängel zeitnah abschneiden, sofern keine Selbstaussaat erwünscht ist
  • Im Herbst die Staude bodennah schneiden, um die eigenständige Vermehrung zu ermöglichen
  • Im Spätwinter alle Pflanzenteile schneiden, um das eingezogene Laub als natürlichen Winterschutz zu nutzen
  • Als Vasenschmuck die Blütenstängel schneiden, kurz bevor sich die Knospen öffnen
  • Die Blätter rechtzeitig vor der Blüte schneiden, um sie als Kräuter zu verwenden

Als Teil einer Blumenwiese erübrigen sich gesonderte Schnittmaßnahmen, da diese im Rahmen der frühsommerlichen und herbstlichen Mahd ohnehin stattfinden.

Wiesenschaumkraut gießen

Gerät das Wiesenschaumkraut unter Trockenstress, werden Sie vergeblich Ausschau halten nach dem frühlinghaften Blütenmeer. Gießen Sie die Staude daher regelmäßig, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist und der Regen ausbleibt. In Kübelkultur kommt die Gießkanne häufiger zum Einsatz, da das Substrat aufgrund der exponierten Lage rascher austrocknet. Geben Sie das Wasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Eine Überkopf-Beregnung beeinträchtigt die Blütenschönheit und bietet Pilzinfektionen unnötigerweise Angriffsflächen.

Wiesenschaumkraut richtig düngen

Am adäquaten Standort versorgt sich das Wiesenschaumkraut selbst mit den erforderlichen Nährstoffen. Eine Startdüngung mit Kompost im Frühjahr nimmt die Wildstaude dennoch gerne an. Im Topf und Balkonkasten verabreichen Sie von März bis August alle 3-4 Wochen einen Flüssigdünger, sofern die Blume nicht kurz zuvor in vorgedüngtes Substrat gepflanzt wurde. In diesem Fall setzt die Nährstoffzufuhr 6-8 Wochen nach der Pflanzung ein.

Krankheiten

Liebevoll gepflegt, verfügt die historische Wildstaude über eine robuste Konstitution und wehrt Krankheiten selbstständig ab. Bei feucht-warmer Witterung ist das Wiesenschaumkraut dennoch nicht gefeit gegen die allgegenwärtige Pilzinfektion Mehltau. Breitet sich auf und unter den Blättern ein mehlig-weißer Belag aus, sorgt ein altbewährtes Hausmittel für Abhilfe. Vermischen Sie kalkfreies Wasser und frische Milch (keine H-Milch) im Verhältnis 9:1. Eingefüllt in eine Sprühflasche, tragen Sie die Lösung alle 2-3 Tage auf die Ober- und Unterseiten der Blätter auf. Zuvor schneiden Sie alle bereits infizierten Pflanzenteile ab und entsorgen diese im Hausmüll.

Schädlinge

Seinem wichtigsten Schädling verdankt das Wiesenschaumkraut den Namen. Dabei handelt es sich um schwarze, bräunliche, strohfarbene oder gefleckte Falter mit 5-8 mm Länge. Die Larven der Schaumzikade tummeln sich in kleinen Schaumhäufchen an der Staude. Diese schaumige Hülle schützt die Brut, während sie an den Stängeln den Pflanzensaft aussaugen. Da dieser Prozess der Blume indes keinen nennenswerten Schaden zufügt, empfehlen wir, von Bekämpfungsmaßnahmen Abstand zu nehmen. Tatsächlich gilt die Schaumzikade in der Natur als essenzieller Faktor im ökologischen Gefüge. Als Konsument erster Ordnung innerhalb der Pflanzenfresser dient das Insekt als Nahrung einer Vielzahl von Tieren.

Überwintern

Klirrenden Frost bis – 28,8 Grad Celsius verkraftet das Wiesenschaumkraut unbeschadet. Dieser Kraftakt gelingt, weil die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst eingezogen werden. Einzig der Wurzelballen überdauert den Winter im schützenden Erdreich. Es sind somit keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Für eine frisch gepflanzte Staude empfehlen wir dennoch eine Laubschicht als Winterschutz, da sich die Frosthärte noch nicht vollständig entwickelt hat.

Wiesenschaumkraut vermehren

Im Hobbygarten haben sich 2 Methoden der Vermehrung ausgezeichnet bewährt. Die Teilung des Wurzelballens erfolgt im Frühjahr oder Herbst. Hierzu graben Sie die Staude aus, zerteilen den Wurzelballen und 2 oder mehr Segmente. Am neuen Standort pflanzen Sie die Teilstücke so tief ein wie zuvor und gießen in der Folgezeit regelmäßig und reichlich.

Die reifen Schoten mit den Samen sammeln Sie im Juli/August ein, um sie am luftigen Ort zu trocknen. Aufbewahrt im dunklen Schraubglas, bleibt das Saatgut bis zum Februar frisch. Säen Sie die Samen dünn auf magerem Substrat aus. Die Lichtkeimer werden nicht übersiebt, sondern leicht angedrückt und mit feiner Brause angefeuchtet. Am halbschattigen, warmen Fensterplatz schreitet die Keimung rasch voran. Die kräftigsten Keimlinge werden in Einzeltöpfe pikiert, wenn sie über 2 Blattpaare verfügen. Dreh- und Angelpunkt eines erfolgreichen Verlaufs ist die kontinuierliche Wasserversorgung.

Wie pflanze ich richtig um?

Einen Standortwechsel verübelt das Wiesenschaumkraut Ihnen nicht. Kümmert die Staude am zu dunklen Standort in zu trockener Erde vor sich hin, wirkt ein Umpflanzen vitalisierend auf Wachstum und Blütenfülle. Zudem ist dies eine hervorragende Gelegenheit, eine in die Jahre gekommene Pflanze zu verjüngen. So gehen Sie fachgerecht vor:

  • Im Frühjahr oder Herbst den Wurzelballen mit der Grabegabel lockern
  • Mit dem Spaten aus dem Boden heben und auf eine feste Unterlage legen
  • Verkahlte Stellen, kümmerliche Wurzeln mit einem Messer abschneiden

Am sonnigen Standort legen Sie in feuchter, nahrhafter und humoser Erde eine Grube. Den Aushub vermischen Sie mit Kompost und Hornspänen. Setzen Sie das Wiesenschaumkraut präzise so tief in die Erde, wie am vorherigen Standort. Gießen Sie am Tag selbst und in der Folgezeit regelmäßig, um die Verwurzelung zu unterstützen.

Wiesenschaumkraut im Topf

Sofern eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt ist, spricht nichts gegen eine Kultivierung von Wiesenschaumkraut im Topf. Als Substrat kann handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis verwendet werden. Wenngleich die Wildstaude nach frisch-feuchten Rahmenbedingungen verlangt, darf es dennoch nicht zu Staunässe kommen. Fügen Sie daher zwischen Bodenöffnung und Substrat einige Tonscherben als Drainage ein. Gießen Sie regelmäßig, sobald die Oberfläche der Pflanzerde angetrocknet ist. Frisch gepflanzt in vorgedüngter Erde, beginnen Sie frühestens nach 6 Wochen mit einer zusätzlichen Nährstoffzufuhr. Bis August verabreichen Sie alle 3-4 Wochen einen Flüssigdünger für Blühpflanzen. Schneiden Sie verwelkte Blütenstängel zeitnah ab. Den Winter verbringt die Wildblume idealerweise in einem hellen, frostfreien Quartier. Mangelt es hierzu an Platz, umwickeln Sie den Topf mit Folie und stellen ihn auf Holz.

Ist Wiesenschaumkraut giftig?

Wiesenschaumkraut ist nicht giftig. Im Gegenteil bereichern Blüten und Blätter als vitaminreiche Zutat die gesunde Küche. Die leicht scharfen Blätter verleihen Quark, Kräuterquark, Suppen und Salaten aromatischen Pepp. Zubereitet als Tee, lindern die Blätter der Wildstaude gesundheitliche Beschwerden, wie Rheuma, Erkältungskrankheiten und leichte Kopfschmerzen. Genießen Sie die Pflanze dennoch nur in Maßen, da die enthaltenen Bitterstoffe leichte Magenreizungen hervorrufen können.
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Ist das Wiesenschaumkraut essbar?

Die jungen, zarten Blätter können vor der Blüte geerntet und verzehrt werden. Reich an Vitamin C, runden sie Ihren Frühlingssalat, Kräuterquark oder Frischkäse als gesunde Zutat ab. Dank des enthaltenen Senfölglykosids, schmeckt Wiesenschaumkraut leicht scharf, ähnlich wie Kresse. Überdies haben sich die Blätter als Teezubereitung in der Volksmedizin einen Namen gemacht, um Rheuma, Nierenleiden und Schmerzzustände auf natürliche Art und Weise zu lindern. Vermeiden Sie den Verzehr größerer Mengen, da die enthaltenen Bitterstoffe den Magen reizen können.
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