Sauerkirsche

Erfolgreicher Sauerkirschen-Schnitt: Wann und wie vorgehen

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Wer seinen Sauerkirschbaum nur Aufmerksamkeit schenkt, wenn es an die Ernte der Früchte geht, wird bald verdutzt dreinschauen. Ohne einen regelmäßigen Schnitt vergreist die Sauerkirsche, sie entwickelt weniger Blüten und Früchte und ist anfälliger für Krankheiten.

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Um Vögel zu schützen, sollte mit Bedacht geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie schneidet man eine Sauerkirsche?
Die Sauerkirsche sollte im Sommer, zwischen Anfang und Mitte August, nach der Ernte geschnitten werden. Je nach Sorte ist ein unterschiedlicher Schnitt nötig: bei überhängenden Sorten, müssen lange Seitentriebe um zwei Drittel gekürzt und das alte Holz ausgelichtet werden, bei aufrecht wachsenden Sorten reicht es, schwache und nach innen wachsende Triebe zu entfernen oder einzukürzen.

Wann wird die Sauerkirsche geschnitten?

Im Gegensatz zu anderen Obstgehölzen wird die Sauerkirsche zu einem anderen Zeitpunkt geschnitten. Der beste Zeitpunkt für den Auslichtungsschnitt ist im Sommer nach der Ernte gekommen. Dies ist in der Regel zwischen Anfang und Mitte August der Fall.

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Schneiden abhängig von der Sorte

Je nach Sorte entwickeln Sauerkirschen einen unterschiedlichen Wuchs. Während die Einen peitschenartig lange Triebe ausbilden und ein überhängendes Wuchsbild aufweisen, zeigen Andere ein kurzes Fruchtholz und streben aufrecht.

Überhängend wachsende Sorten

Sorten wie ‚Gerema‘, ‚Schattenmorelle‘ und ‚Morellenfeuer‘ entwickeln einen stark überhängenden Wuchs, wenn sie nicht regelmäßig durch einen Schnitt in die Schranken gewiesen werden. Ihre peitschenartigen Triebe werden extrem lang und sie fruchten am einjährigen Holz. Bei diesen Sorten müssen Sie alle langen Seitentriebe um zwei Drittel einkürzen. Zudem ist ein Auslichtungsschnitt anzuraten, bei dem altes Holz herausgeschnitten wird.

Sorten wie ‚Ludwigs Frühe‘, ‚Dimitzer‘ und ‚Schwäbische Weichsel‘ wachsen ebenfalls überhängend. Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Sorten ist ihr Wuchs schwacher. Sie müssen ebenfalls kräftig – wenn auch weniger – eingekürzt werden.

Aufrecht wachsende Sorten

Einen anderen Wuchs entwickeln folgende Sorten: ‚Saphir‘, ‚Favorit‘, ‚Heimanns Rubinweichsel‘, ‚Karneol‘, ‚Koröser Weichsel‘ und ‚Morina‘. Sie wachsen aufrecht, fruchten am einjährigen und alten Holz und verkahlen wenig. Hier genügt es, die schwachen und nach innen wachsenden Triebe wegzunehmen bzw. einzukürzen.

Grundsätzliches zum Schnitt der Sauerkirsche

Wer nicht weiß, um welche Sorte es sich handelt oder wer den einfachsten Weg wählen will, der sollte ähnlich wie beim herkömmlichen Obstbaumschnitt vorgehen. Beim Schneiden sollte generell ein scharfes Werkzeug wie beispielsweise eine Astschere (39,00€ bei Amazon*) verwendet werden.

So gehen Sie vor:

  • alle Zweige, die Früchte getragen haben, kräftig beschneiden
  • junge Zweige nicht schneiden
  • einmal im Jahr auslichten, zum Auflockern der Krone
  • krankes, totes und altes Holz entfernen
  • nach unten bzw. herabhängende Zweige entfernen
  • wo schneiden: am Ansatz eines Neutriebes
Tipps & Tricks
Ein positiver Nebeneffekt, wenn Sie die Sauerkirsche regelmäßig zurückschneiden bzw. auslichten, ist, dass das Risiko von einem Befall durch Pilze minimiert wird. Durch eine lichtere Krone kann Feuchtigkeit an den Blättern und Trieben rascher verdunsten und Pilzen fehlt die Lebensgrundlage.
Bilder: anandoart / Shutterstock