Wandelröschen-Krankheiten: Ursachen & Behandlungen
Wandelröschen sind beliebte Gartenpflanzen, die jedoch anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge sein können. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die häufigsten Probleme, mit denen Wandelröschen konfrontiert werden, und gibt hilfreiche Tipps zur Vorbeugung und Behandlung.
Grauschimmel
Der Pilz Botrytis cinerea ist der Übeltäter hinter dem Grauschimmel, einer für Wandelröschen nicht seltenen Erkrankung. Besonders in kühlen und feuchten Umgebungen fühlt sich der Pilz wohl und hinterlässt seine Spuren in Form von braunen, matschigen Flecken auf Blättern, Blüten und anderen Pflanzenteilen. Später bildet sich ein grauer, schimmelartiger Belag.
Grauschimmel erfolgreich bekämpfen
Um dem Grauschimmel Einhalt zu gebieten, empfehlen sich folgende Schritte:
- Isolation: Erkrankte Wandelröschen sollten umgehend von gesunden Pflanzen separiert werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
- Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie alle betroffenen Teile gründlich zurück. Desinfizieren Sie anschließend Ihre Gartenschere, um eine Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern.
- Optimierung der Bedingungen: Sorgen Sie für ausreichend Licht und gute Luftzirkulation, um ungünstige Bedingungen für den Pilz zu minimieren.
- Feuchtigkeitskontrolle: Achten Sie auf eine ausgewogene Wasserversorgung und lassen Sie den Boden zwischen den Wassergaben gut abtrocknen. Vermeiden Sie zudem, die Blätter direkt zu benetzen.
- Fungizide: Sollten alle anderen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, können Sie als letzten Ausweg zu Fungiziden greifen. Wählen Sie dabei unbedingt ein Mittel, das für Zierpflanzen wie Wandelröschen geeignet ist, und halten Sie sich genau an die Anwendungshinweise.
Frühzeitiges Erkennen und konsequentes Handeln können einen schwerwiegenden Befall mit Grauschimmel verhindern oder zumindest eindämmen.
Spinnmilben
Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die an Wandelröschen großen Schaden anrichten können. Sie saugen den Pflanzensaft und hinterlassen charakteristische Saugschäden sowie feine Gespinste, vor allem in den Blattachseln. Befallene Pflanzen werden sichtbar geschwächt, ihre Blätter vergilben, vertrocknen und fallen vorzeitig ab.
Spinnmilben in den Griff bekommen
Folgende Maßnahmen haben sich bei der Bekämpfung von Spinnmilben bewährt:
- Abduschen: Reinigen Sie befallene Wandelröschen gründlich unter der Dusche. Achten Sie dabei besonders auf die Unterseiten der Blätter, um Spinnmilben und ihre Gespinste zu entfernen.
- Raubmilben: Eine natürliche Bekämpfungsmethode ist der Einsatz von Raubmilben. Diese Nützlinge jagen und verzehren Spinnmilben und können online bestellt und auf den befallenen Pflanzen ausgesetzt werden.
- Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall können Sie auch auf spezielle Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Produkte auf Rapsölbasis umhüllen die Schädlinge und ersticken sie. Achten Sie dabei auf eine sorgfältige Anwendung gemäß Packungsbeilage, um auch die Milben auf den Blattunterseiten zu erreichen.
Frühzeitiges Erkennen und konsequentes Anwenden dieser Bekämpfungsstrategien können dazu beitragen, Spinnmilben erfolgreich zu kontrollieren und die Gesundheit Ihrer Wandelröschen zu bewahren.
Weiße Fliege
Weiße Fliegen saugen den Pflanzensaft von Wandelröschen und verursachen verschiedene Probleme wie gelbe Blätter, Honigtau und daraufhin Rußtaupilze.
Weiße Fliegen erfolgreich bekämpfen
Folgende Maßnahmen haben sich bei der Bekämpfung der Weißen Fliege bewährt:
- Gelbtafeln (8,00€ bei Amazon*): Diese Tafeln ziehen erwachsene Weiße Fliegen durch ihre Farbe an und fangen sie ein, wodurch die Population reduziert wird.
- Natürliche Pestizide: Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife können gegen Weiße Fliegen helfen. Besprühen Sie die befallenen Pflanzenteile gründlich, um Läuse und ihre Larven zu erreichen.
- Nützlinge: Schlupfwespen, wie zum Beispiel die Art Macrolophus pygmaeus, jagen Weiße Fliegen und bieten eine natürliche Kontrollmöglichkeit.
- Pflanzen stärken: Sorgen Sie für eine gute Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen und verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel, um die natürliche Resistenz gegen Schädlinge zu unterstützen.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen lässt sich der Befall der Weißen Fliege effektiv minimieren und die Gesundheit Ihrer Wandelröschen bewahren.
Blattläuse
Blattläuse sind häufige Schädlinge an Wandelröschen. Sie saugen an jungen Trieben und Blütenknospen, was zu deformierten und verschrumpelten Blättern führt. Zudem scheiden sie Honigtau aus, der einen klebrigen Belag auf den Blättern hinterlässt und Rußtaupilz begünstigen kann.
Blattläuse effektiv bekämpfen
- Abspritzen mit Wasser: Ein starker Wasserstrahl kann Blattläuse von den Pflanzen entfernen. Führen Sie diese Maßnahme am besten morgens oder abends durch, um Verbrennungen durch die Sonne zu vermeiden.
- Natürliche Pestizide: Eine Lösung aus Schmierseife und Wasser, bei Bedarf mit etwas Spiritus angereichert, kann als natürliches Pestizid eingesetzt werden. Mischen Sie dazu 2 Esslöffel Schmierseife in einem Liter abgekochtem Wasser und füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche. Wiederholen Sie die Behandlung mehrmals, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
- Natürliche Fressfeinde: Die Ansiedlung von natürlichen Fressfeinden wie Marienkäfern oder Florfliegen hilft ebenfalls, die Blattlauspopulation zu kontrollieren. Pflanzen Sie dazu blütenreiche Pflanzen wie Lavendel, Salbei oder Thymian in die Nähe der betroffenen Wandelröschen.
Durch regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und die Nutzung dieser naturnahen Bekämpfungsmethoden lassen sich Blattläuse effektiv von Wandelröschen fernhalten.
Wurzelfäule
Wurzelfäule tritt auf, wenn Wandelröschen dauerhaft zu nassen Bedingungen ausgesetzt sind. Die Wurzeln werden geschädigt, was zu Welke, Blattvergilbung und letztendlich dem Absterben der Pflanze führt.
Wurzelfäule vermeiden
Für eine erfolgreiche Vorbeugung und Bekämpfung von Wurzelfäule bei Wandelröschen sollten Sie folgende Maßnahmen berücksichtigen:
- Standortwahl: Wählen Sie einen Standort mit guter Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Lockern Sie den Boden auf und erhöhen Sie bei Bedarf den Pflanzbereich.
- Wassermanagement: Gießen Sie die Pflanzen nur, wenn der Boden an der Oberfläche trocken erscheint. Vermeiden Sie es, die Blätter zu benetzen.
- Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit: Verwenden Sie Töpfe mit Drainagelöchern. Bei Bedarf legen Sie eine Schicht aus Kies oder Blähton am Boden des Topfes aus.
- Symptome beobachten: Achten Sie auf frühe Anzeichen einer Wurzelfäule, wie Welke oder gelbliche Blätter, und ergreifen Sie sofort Maßnahmen.
- Bodenpflege: Lockern Sie den Boden regelmäßig, um eine Verdichtung zu vermeiden und die Luftzirkulation im Wurzelbereich zu verbessern.
Durch die Beachtung dieser Maßnahmen schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Wandelröschen und minimieren das Risiko einer Wurzelfäule.
Rußtaupilze
Rußtaupilze zeigen sich als schwarze, pulverartige Überzüge auf den Blättern. Sie werden durch Honigtau, ein zuckerhaltiges Sekret saugender Insekten wie Blattläusen und Schmierläusen, begünstigt. Obwohl Rußtaupilze nicht direkt in die Pflanze eindringen, können sie durch Beeinträchtigung der Photosynthese das Wachstum verlangsamen und die Pflanzengesundheit indirekt schwächen.
Rußtaupilze erfolgreich bekämpfen
Um Rußtaupilze effektiv zu bekämpfen, folgen hier einige Schritte:
- Insektenbefall kontrollieren: Da Rußtaupilze auf dem Honigtau saugender Insekten gedeihen, ist die Bekämpfung dieser Schädlinge essenziell. Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Blattläuse, Schmierläuse und andere saugende Insekten und behandeln Sie einen Befall umgehend.
- Pilzbelag entfernen: Wischen Sie den Pilzbelag frühzeitig mit einem angefeuchteten Tuch von den Blattoberflächen ab. Eine Mischung aus Wasser und einem milden Spülmittel kann dabei helfen, den Belag effektiver zu entfernen.
- Pflanzengesundheit fördern: Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegenüber Rußtaupilzen. Sorgen Sie für eine angemessene Bewässerung, Düngung und einen standortgerechten Schnitt.
- Naturfreundliche Mittel: Bei schwereren Befällen können biologische Fungizide oder eine schwache Lösung aus Wasser und Essig als letztes Mittel eingesetzt werden. Achten Sie jedoch stets auf eine schonende Anwendung.
Durch die Kombination verschiedener präventiver Maßnahmen und einer gezielten Behandlung kann der Befall mit Rußtaupilzen wirksam eingedämmt und die Gesundheit der Pflanzen nachhaltig geschützt werden.