Wandelröschen

Wandelröschen: Gattung, Merkmale und Pflegehinweise

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Wandelröschen (Lantana) bezaubern mit farbenfrohen Blüten, die im Laufe der Blütezeit ihre Farbe wechseln. Dieser Artikel beleuchtet die botanischen Eigenschaften, die Kultivierung, die Giftigkeit und die ökologische Bedeutung dieser faszinierenden Pflanzengattung.

Wandelröschen Pflanzengattung
Das Wandelröschen gehört zu den Eisenkrautgewächsen

Taxonomie und Systematik der Wandelröschen-Gattung

Die Wandelröschen (Lantana) gehören zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) und umfassen etwa 150 Arten. Diese Pflanzen sind überwiegend in den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas und Afrikas beheimatet. Wandelröschen sind meist immergrüne Sträucher oder Stauden. Besonders bekannt ist Lantana camara, die in warmen Klimazonen oft als invasive Art gilt. Diese Art kann bis zu 2-3 Meter hoch werden und hat runzelige, eiförmige bis längliche Blätter. Die Blütenfarben wechseln im Laufe der Blütezeit von Weiß oder Gelb über Orange zu Rottönen.

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Innerhalb der Gattung Lantana spielen Wandelröschen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht. In ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten dienen sie als Nektarquelle für Schmetterlinge, Bienen und Kolibris. Vögel verbreiten ihre Samen, indem sie die beerenartigen Früchte fressen.

Systematisch gehören Wandelröschen zu den Kerneudikotyledonen und sind in die Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) eingegliedert.

Morphologie und Merkmale der Wandelröschen

Wandelröschen wachsen meist buschig und können eine Höhe von bis zu 2-3 Metern erreichen. Ihre vierkantigen Äste sind oft mit kurzen Stacheln oder Borsten besetzt und hängen teils über. Die gegenständigen, eiförmigen bis länglichen Blätter sind bis zu 12 Zentimeter lang, runzelig und rau, mit einem gesägten Rand und deutlichen Nervenunterseiten. Zerreibt man die Blätter, verströmen sie einen markanten Duft.

Die Blütenstände sind kuppelförmig gewölbt und bestehen aus vielen kleinen, zwittrigen Einzelblüten mit doppelter Blütenhülle. Die Blüten unterscheiden sich farblich, wobei sie oft von Gelb über Orange zu Rosa und Purpur wechseln. Die Steinfrüchte, die nach der Blüte entstehen, sind klein, kugelig und dunkel-purpurfarben bis schwarz, enthalten aber giftige Substanzen, insbesondere in den unreifen Beeren.

Aufgrund ihrer attraktiven Erscheinung und zugleich ihrer Giftigkeit sollten bei der Pflege Handschuhe getragen werden, um Hautreaktionen zu vermeiden.

Verbreitung und Habitat der Wandelröschen-Gattung

Wandelröschen stammen ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas, insbesondere Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik, sind jedoch aufgrund ihrer Beliebtheit als Zierpflanze weltweit verbreitet.

Diese Pflanzen bevorzugen verschiedene Standorte:

  • Offene Wälder und Waldränder: Viel Sonnenlicht fördert hier ihr Wachstum.
  • Savannen und Grasland: Wandelröschen sind in sonnigen Gebieten besonders robust.
  • Küstenregionen: Sie vertragen auch salzhaltige Böden gut.
  • Gestörte Flächen: Schnell besiedeln sie Ödland, Weiden und ehemalige Ackerflächen.

Wandelröschen gedeihen in durchlässigen, nährstoffreichen Böden und bevorzugen sonnige Standorte. In vielen Regionen gelten sie jedoch als invasive Art, da sie heimische Vegetation verdrängen und erhebliche ökologische und ökonomische Probleme verursachen können. Beachten Sie daher lokale Vorschriften zur Pflanzung und Verbreitung von Wandelröschen.

Wandelröschen als Zierpflanzen

Wandelröschen (Lantana camara) sind aufgrund ihrer Farbvielfalt und Farbänderung der Blüten beliebte Zierpflanzen. Sie eignen sich für Gärten, Balkone und Terrassen und können sowohl als Strauch als auch als Hochstämmchen kultiviert werden.

Standort und Boden

Pflanzen Sie die Wandelröschen an einem sonnigen Standort in gut durchlässige, nährstoffreiche Erde. Vermeiden Sie schattige Plätze und Staunässe, da dies das Wachstum beeinträchtigt.

Pflege und Bewässerung

Während der Wachstumsperiode sollten Sie regelmäßig gießen und düngen. Achten Sie darauf, dass der Boden zwischen den Gießeinheiten abtrocknet, um Wurzelfäule zu verhindern. Im Winter benötigen die Pflanzen weniger Wasser.

Überwinterung

Schützen Sie die nicht winterharten Wandelröschen in frostgefährdeten Regionen. Bringen Sie sie als Kübelpflanzen in ein helles Winterquartier bei Temperaturen zwischen 6 und 10 °C und gießen Sie sie sparsam.

Schnitt und Vermehrung

Regelmäßiger Schnitt im Frühjahr fördert den buschigen Wuchs und die Blühfreudigkeit. Verwenden Sie halbverholzte Stecklinge zur Vermehrung im späten Winter oder frühen Frühjahr.

Schädlinge und Krankheiten

Bei korrekter Pflege sind Wandelröschen robust, aber sie können anfällig für Spinnmilben, Mehltau und die Weiße Fliege sein. Regelmäßige Kontrollen und Schutzmaßnahmen sind daher ratsam.

Giftigkeit von Wandelröschen

Alle Pflanzenteile von Wandelröschen (Lantana camara), insbesondere die Früchte, sind giftig. Die Hauptgiftstoffe sind Lantaden A und B, Icterogenin und verschiedene Triterpene. Besonders die unreifen Beeren sind hochgiftig und können schwere gesundheitliche Schäden verursachen.

Symptome und Gefahren einer Vergiftung

Beim Verzehr von Pflanzenteilen oder Früchten können Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auftreten. Schwere Vergiftungen können Leberschäden und eine Beeinträchtigung des Gallenflusses verursachen. Kinder sind besonders gefährdet und sollten von der Pflanze ferngehalten werden.

Präventive Maßnahmen

  • Standortwahl: Platzieren Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.
  • Schutzkleidung tragen: Tragen Sie Handschuhe bei der Pflege.
  • Sichere Entsorgung: Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile sofort.
  • Aufklärung: Informieren Sie alle Haushaltsmitglieder über die Giftigkeit der Pflanze.

Sollte es zu einer unbeabsichtigten Einnahme kommen, suchen Sie umgehend ärztlichen Rat.

Ökologische Bedeutung von Wandelröschen

Wandelröschen (Lantana camara) sind wichtige Nektarquellen für viele Bestäuber wie Schmetterlinge, Bienen und Kolibris. Die beerenartigen Früchte tragen zur Samenverbreitung bei, da sie von Vögeln gefressen werden. Pflanzen können sich dadurch in neuen Gebieten ansiedeln.

Allerdings hat die starke Verbreitung auch negative Seiten. In vielen tropischen und subtropischen Regionen gelten Wandelröschen als invasive Pflanzen, die heimische Vegetation verdrängen und ökologisches Ungleichgewicht verursachen. Diese invasiven Pflanzen bilden dichte Dickichte, unter denen andere Pflanzenarten kaum überleben können.

Bekämpfung von invasiven Wandelröschen

Um invasive Wandelröschen (Lantana camara) zu bekämpfen, sind konsequente Maßnahmen erforderlich:

1. Mechanische Kontrolle:

  • Ziehen Sie Jungpflanzen vollständig mit Wurzeln heraus.
  • Schneiden und räumen Sie Flächen, um größere Sträucher zu entfernen.

2. Chemische Kontrolle:

  • Verwenden Sie systemische Herbizide während der Wachstumsperiode.

3. Biologische Kontrolle:

  • Fördern Sie natürliche Feinde wie spezielle Netzwanzen.
  • Nutzen Sie Pathogene, die Wandelröschen befallen und schwächen.

4. Präventive Maßnahmen:

  • Überwachen Sie betroffene Gebiete regelmäßig.
  • Schulen Sie die lokale Gemeinde und landwirtschaftliche Betriebe über die Gefahr invasiver Pflanzen.

Eine Kombination dieser Methoden führt meist zu den besten Ergebnissen. Denken Sie daran, dass Maßnahmen kontinuierlich und langfristig verfolgt werden müssen, um die Ausbreitung dauerhaft einzudämmen.

Bilder: MeePoohyaphoto / iStockphoto