Die häufigsten Baumkrankheiten
Bäume können von Mikroorganismen befallen werden und dadurch erkranken oder aber aufgrund eines ungeeigneten Standorts, zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit sowie einem Mangel an Nährstoffen leiden. Im Falle eine nicht-parasitär verursachten Krankheit werden die Bäume jedoch geschwächt und können sich infolgedessen nicht mehr ausreichend gegen Pilze, Bakterien oder Viren wehren. Eine weitere Erkrankung ist daher oft die Folge.
Holzzersetzende Baumkrankheiten
Typische Baumkrankheiten können die Blätter, oft aber auch das Holz befallen. Insbesondere holzzersetzende Pilze stellen dabei eine Gefahr dar. Häufig handelt es sich um nicht sichtbare Pilze, wobei auch Arten mit ausgeprägten Fruchtkörpern wie etwa der Hallimasch oder der Zunderschwamm keine Seltenheit darstellen.
Rotpustelkrankheit
Hierbei handelt es sich um einen Schwäche- bzw. Wundparasiten, der vor allem Laubgehölze befällt. Häufig sind Obstbäume wie Pflaumen, Kirschen, Aprikosen sowie alle Kern- und Nussobstarten betroffen, aber auch Ziergehölze wie Ahorn, Robinie, Hainbuche und Buchs. Der Pilz entwickelt sich hauptsächlich auf totem Holz sowie auf abgestorbenen Teilen lebender Gehölze. Von dort aus greift er gesunde Partien an, sofern er Aststummel und andere Wunden zum Eindringen findet.
Blattflecken
Blattflecken können sehr verschiedene Ursachen haben. Neben Pilzen, Bakterien und Viren können die Flecken auch durch zellsaftziehende oder blattfressende Schädlinge verursacht werden. Durch Pilze verursachte Blattfleckenkrankheiten treten vornehmlich in Folge von feuchter Witterung auf, verstärkt besonders im Spätsommer und Herbst. Befallenes Laub sollte großzügig entfernt werden, vor allem, wenn es bereits abgefallen ist. Die verschiedenen Erreger überwintern häufig darin, weshalb derartiges Pflanzenmaterial auch niemals auf den Kompost gehört.
Blattbräune
Diese Pilzkrankheit ist eine typische Erscheinung feuchter Frühlings- und Sommerwochen, die sich zunächst durch kleine, rundliche, rotbraune Flecken auf den Blättern zeigt. Hält die feuchte Witterung an, überziehen die Flecken bald das ganze Blatt. Bei einem starken Befall kann es zum Blattfall kommen. Insbesondere bei Obstbäumen können auch die Früchte infiziert werden.
Schorf
Auch Schorf ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit. Die Infektion erfolgt oft schon im zeitigen Frühjahr bei recht kühlen Temperaturen, wenn die durch Wind und Regen verbreiteten Sporen auf die Blätter übertragen werden. Nasses Laub sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit fördern die Ausbreitung. Über die Sommermonate bilden sich immer wieder neue Sporen, die dann im Falllaub auf dem Boden überwintern. Schorfpilze machen sich durch braune, rundliche Flecken bemerkbar, die sich zunehmend vergrößern.
Schrotschusskrankheit
Bei der Schrotschusskrankheit handelt es sich ebenfalls um eine pilzliche Erkrankung, bei der zunächst kleine, rötliche bis braune Flecken auf den Blättern in Erscheinung treten. Diese brechen später aus, so dass die Blätter mit ihren unregelmäßigen Löchern dann wirken wie durch eine Schrotschussladung durchsiebt. Bei einem starken Befall werden die Blätter abgeworfen.
Rostpilze
Es gibt verschiedene Arten von Rostpilzen, da diese stark auf bestimmte Baumarten spezialisiert sind. Typisch sind orangerote, rötliche oder violett getönte Blattflecken, die vornehmlich an den Blattoberseiten auftreten. Befallenes Gehölz sollte großzügig zurückgeschnitten werden.
Krankheiten mit pilzlichen Erregern
Eine weitere pilzliche Erkrankung ist der Echte Mehltau, der – im Gegensatz zu anderen Pilzkrankheiten – kein feuchtes Wetter für eine Ausbreitung braucht. Auch Blüten-, Frucht- und Zweig-Monilia („Spitzendürre“) sowie die durch verschiedene Verticillium-Pilze verursachte Welke-Krankheit tritt bei vielen Baumarten häufig auf.
Krankheiten mit bakteriellen Erregern
Bei den bakteriellen Erregern sind es vor allem der Feuerbrand sowie der Bakterienbrand, der bei vielen Gehölzen, vornehmlich Obstgehölzen, auftritt und hier erheblichen Schaden anrichten können. Wie Pilze dringen auch die Bakterien durch Wunden und andere offene Stellen in den Baum ein und verbreiten sich von hier aus.
Typische Krankheiten bei ausgewählten Baumarten
Die folgenden Tabellen liefern Ihnen eine Übersicht darüber, welche Arten von Krankheiten bei bestimmten, häufig in Gärten kultivierten Baumarten in Erscheinung treten. Wurde eine Baumart nicht explizit genannt, so handelt es sich um eine robuste, wenig krankheitsanfällige Art – die allerdings trotz aller Robustheit natürlich nicht vor einer Infektion gefeit ist.
Obstgehölze
Obstart | Häufige Krankheiten |
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Apfel | Schorf, Mehltau, Obstbaumkrebs, Kragenfäule, Stippigkeit |
Birne | Schorf, Birnengitterrost, Feuerbrand |
Pflaumen, Mirabellen, Renekloden | Rost, Schrotschusskrankheit, Narren- oder Taschenkrankheit, Scharka |
Pfirsich, Aprikose | Kräuselkrankheit, Schorf, Chlorose |
Süßkirsche, Sauerkirsche | Schrotschusskrankheit, Monilia |
Laubbäume
Laubbaumart | Häufige Krankheiten |
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Ahorn (Acer) | Echter Mehltau, Welke, Blattfleckenerreger, Blattbräune |
Buche (Fagus) | Blattbräune |
Eiche (Quercus) | Echter Mehltau |
Kastanie (Aesculus) | Echter Mehltau, Welke, Rost, Blattbräune |
Linde (Tilia) | Blattbräune |
Trompetenbaum (Catalpa) | Welke |
Ulme (Ulmus) | Welke |
Weide (Salix) | Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenerreger |
Zierapfel (Malus) | Echter Mehltau, Schrotschusskrankheit, Schorf |
Zierkirsche (Prunus) | Schrotschusskrankheit, Schorf, Welke, Blattfleckenerreger |
Nadelbäume
Nadelbaumart | Häufige Krankheiten |
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Araukarie (Araucaria) | Nadelbräune |
Eibe (Taxus) | Welke |
Fichte (Picea) | Welke |
Kiefer (Pinus) | Rost |
Lärche (Larix) | Grauschimmelfäule, Lärchenkrebs |
Scheinzypresse (Chamaecyparis) | Phytophthora-Fäule, Nadelbräune |
Tanne (Abies) | Tannenkrebs, Rost, Grauschimmel, Nadelbräune |
Wacholder (Juniperus) | Rost |
Zypresse (Cupressus) | Phytophthora-Fäule |
Tipp
Die meisten Baumkrankheiten lassen sich ganz gut in Schach halten, wenn die Krone licht gehalten wird – so trocknen die Blätter schneller ab, zudem kommt ausreichend Licht und Luft ins Innere der Baumkrone.