Esche: Schädlinge erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Die Esche ist anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten, die ihre Gesundheit und ihr Wachstum beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge und Krankheiten der Esche vor, beschreibt ihre Symptome und gibt Hinweise zur Vorbeugung und Bekämpfung.
Eschenbastkäfer
Der Eschenbastkäfer (Leperisinus varius) ist ein Schädling, der besonders häufig Eschen befällt. Er ist 2,5 bis 3 mm groß und durch seine buntscheckigen Flügeldecken gut erkennbar. Die Flugzeit des Käfers reicht von März bis Mai. Während dieser Zeit befällt er vor allem geschwächte oder frisch gefällte Bäume, jedoch zunehmend auch gesunde.
Der Befall beginnt meistens im Kronenbereich und breitet sich in den Stamm aus. Unter der Rinde legt der Käfer bis zu 10 cm lange Muttergänge an, von denen kurze Larvengänge abzweigen. Diese Zickzack-Muster werden als „Klammergänge“ bezeichnet. Die Larven und die erwachsenen Käfer ernähren sich von der Esche, wobei sie unregelmäßige Wucherungen verursachen können.
Anzeichen eines Befalls sind helle Bohrmehlhäufchen an betroffenen Stellen. Da der Käfer verstärkt auch gesunde Bäume befällt, steigt das Risiko größerer Baumschäden.
Eschenzwieselmotte
Die Eschenzwieselmotte (Prays curtisellus) kommt ausschließlich an Eschen vor. Diese Motte entwickelt sich in zwei Generationen pro Jahr, die von Mai bis Juni sowie im August fliegen.
Die Raupen der ersten Generation verursachen durch ihren Lochfraß in jungen Blättern überwiegend geringe Schäden. Bedeutend schädlicher sind die Raupen der zweiten Generation, die sich in Terminalknospen bohren, dort überwintern und im Folgejahr Zwieselbildungen verursachen. Diese führen zu mechanischer Überlastung und verringern den forstwirtschaftlichen Wert des Holzes.
Regelmäßige Kontrolle der Bäume und ein gesundes Gartenökosystem tragen zur Minimierung der Schäden bei.
Eschengallmilbe
Die Eschengallmilbe (Aceria fraxinivora) verursacht knotenartige Gallen an den Blüten und Blütenständen der Esche. Diese Wucherungen sind anfangs grün und verfärben sich später rötlich-braun. Die Milben legen ihre Eier überwiegend an Blütenstielen, unter Knospenschuppen und in Rindenritzen ab. Mehrere Generationen pro Jahr sorgen für den Fortbestand der Population.
Obwohl die Gallenbildung den Blütenstand beeinträchtigt und den Samenertrag mindert, ist in der Regel kein akuter Handlungsbedarf gegeben. Ziergehölze verkraften den Befall meist gut.
Eschenkrebs
Eschenkrebs kann durch den Pilz Nectria galligena oder das Bakterium Pseudomonas syringae verursacht werden. Die Symptome unterscheiden sich je nach Erreger.
Pseudomonas syringae verursacht kleine Rindenwunden, die anschwellen und längsrissig aufplatzen. Nectria galligena hingegen führt zu symmetrischen Wucherungen und kraterähnlichen Wunden. Jahrringwulste zeigen, wie lange der Baum schon infiziert ist.
Regelmäßige Kontrollen Ihrer Eschen sowie geförderte Wundabschottung durch Rückschnitt betroffener Äste können die Ausbreitung der Krankheit eindämmen. Eine gesunde Baumkondition stärkt die Widerstandskraft.
Zottiger Schillerporling
Der Zottige Schillerporling (Inonotus hispidus) befällt Eschen über Verletzungen wie Astwunden und verursacht eine intensive Weißfäule. Die Fruchtkörper des Pilzes erscheinen ab Juni und sind für ihre leuchtend orange Farbe bekannt, bevor sie über Rostbraun zu Schwarz im Winter werden.
Dieser Pilz zersetzt sowohl das Kernholz als auch das Kambium, was die Bruchsicherheit der betroffenen Bäume erheblich verringert. Eschen haben nur schwache Abschottungsmechanismen, wodurch sich der Pilz leicht im Holz ausbreitet.
Schneiden Sie Ihre Eschen im Mai oder Juni, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Bei einem Befall sollten Sie infizierte Teile entfernen und vernichten. In fortgeschrittenen Fällen empfiehlt sich die vollständige Fällung des betroffenen Baumes.
Eschensterben
Das Eschensterben wird hauptsächlich durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht, der aus Ostasien stammt. Seit seiner Einführung in Europa breitet sich dieser aggressiv aus und führt zu einem massenhaften Absterben von Eschen. Junge Triebe, Blätter und Äste sind besonders betroffen und zeigen Welke, Blattverlust sowie bräunliche Flecken. Die Kronen der Bäume lichten sich und ihnen sterben Äste ab.
Ältere Bäume sterben langsamer, zeigen aber ähnliche Symptome. Zusätzlich verschärft der Smaragdgrüne Eschenbohrer (Agrilus planipennis) das Problem durch den Fraß der Larven im Holz.
Regelmäßige Kontrollen, Entfernung befallener Äste und eine gesunde Baumkondition können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Vielfältige Bepflanzung und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel fördern ein gesundes Ökosystem und tragen zur Reduktion bei.
Eschenrüsselkäfer
Der Eschenrüsselkäfer (Stereonychus fraxini) ist ein 3 bis 4 mm großer, grau-brauner Käfer. Er legt im Frühling seine Eier auf die Blattunterseiten von Eschen. Die schlüpfenden Larven verursachen Fensterfraß, indem sie kleine Areale der Blattoberflächen fressen und dadurch die Photosynthese der Blätter beeinträchtigen.
Für Haus- und Kleingärten ist keine spezielle Bekämpfung notwendig, da Ziergehölze den Befall meistens gut vertragen. Ein gesundes Gartenökosystem mit Fördermaßnahmen für Nützlinge kann dazu beitragen, den Befall zu kontrollieren.