Ulme

Ulmen-Schädlinge: Bedrohungen & Schutz

Ulmen sind majestätische Bäume, die leider anfällig für eine Vielzahl von Schädlingen und Krankheiten sind. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Bedrohungen für Ulmen, ihre Auswirkungen und mögliche Schutzmaßnahmen.

Der Ulmensplintkäfer und das gefürchtete Ulmensterben

Der Ulmensplintkäfer, ein kleiner, unscheinbarer Borkenkäfer, stellt eine der größten Gefahren für Ulmenbestände dar. Er ist der Hauptüberträger des gefährlichen Schlauchpilzes Ophiostoma ulmi, der das gefürchtete Ulmensterben verursacht. Dieser Pilz befällt vor allem Berg-Ulmen und andere Ulmenarten, mit Ausnahme der Flatterulme. Die befallenen Bäume sterben meist innerhalb von zwei bis fünf Jahren ab.

Der Ulmensplintkäfer bohrt sich in die Rinde und das Splintholz der Ulmen ein und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen sich durch das Holz und übertragen dabei den Pilz. Dieser verstopft die Leitungsbahnen des Baumes und verhindert so den Transport von Wasser und Nährstoffen, was zum Absterben der Krone führt.

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Symptome und Krankheitsverlauf

Symptome und Krankheitsverlauf

Ein Befall zeigt sich zunächst durch welkende und verfärbte Blätter

Die ersten Anzeichen eines Befalls zeigen sich oft im Sommer an den Blättern. Sie welken, verfärben sich von hellgrün über gelb bis hin zu braun und bleiben häufig lange am Baum hängen. Auch Fraßspuren an jungen Trieben und Astgabeln sowie braune Verfärbungen im Splintholz deuten auf einen Befall hin. Im fortgeschrittenen Stadium sterben Kronenteile ab, und es bilden sich Wasserreiser.

Obwohl intensiv geforscht wird, gibt es bisher keine Heilung für das Ulmensterben. Die Flatterulme scheint jedoch resistent gegen den Pilz zu sein und bietet daher Hoffnung für die Zukunft der Ulmen.

Die Zickzack-Blattwespe: Ein gefräßiger Eindringling

Wiederholter Befall schwächt Ulmen und macht sie anfällig für Krankheiten

Die Zickzack-Blattwespe: Ein gefräßiger Eindringling

Die Zickzack-Blattwespe stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde erst im Jahr 2003 in Europa entdeckt. Die Larven dieser invasiven Art ernähren sich ausschließlich von Ulmenblättern und hinterlassen dabei charakteristische zickzackförmige Fraßspuren. Bei starkem Befall können die Bäume vollständig entlaubt werden.

Die Zickzack-Blattwespe vermehrt sich ausschließlich ungeschlechtlich und kann innerhalb eines Jahres bis zu vier Generationen hervorbringen. Dies ermöglicht eine rasante Ausbreitung und ein hohes Schadenspotenzial.

Obwohl Ulmen nach einem Befall in der Regel wieder austreiben, kann wiederholter Kahlfraß die Bäume schwächen und sie anfälliger für andere Krankheiten machen. Bislang gibt es keine wirksamen Bekämpfungsmethoden gegen die Zickzack-Blattwespe.

Der Ulmen-Zipfelfalter und seine Vorliebe für Blüten

Das Pflanzen resistenter Ulmenarten hilft, den Ulmen-Zipfelfalter zu schützen

Der Ulmen-Zipfelfalter und seine Vorliebe für Blüten

Der Ulmen-Zipfelfalter ist ein Schmetterling, der auf Ulmen als Wirtspflanzen angewiesen ist. Die Raupen dieses Falters ernähren sich von den Blütenknospen, Blattknospen und jungen Blättern der Ulmen. Dies führt zu verkümmerten Trieben, absterbenden Triebspitzen und verkrüppelten Blüten.

Obwohl der Ulmen-Zipfelfalter die Ulmen schwächen kann, stellt er keine existenzielle Bedrohung dar. Im Gegenteil: Seine Anwesenheit ist ein Zeichen für gesunde, blühfähige Ulmenbestände. Durch die Pflanzung resistenter Ulmenarten können Sie dazu beitragen, diesen einzigartigen Schmetterling und seine Lebensräume zu erhalten.

Blattläuse: Eine Gefahr für junge Ulmen

Blattläuse können jungen Ulmen erheblichen Schaden zufügen. Im Frühjahr befallen sie die Unterseite der Blätter und saugen den Pflanzensaft. Dies führt zu Blattkräuselungen und -verformungen. Ältere Ulmen können einen Befall meist tolerieren, junge Bäume leiden jedoch unter Wachstumsstörungen.

Blattläuse überwintern als Eier auf den Ulmen und wandern im Sommer zu anderen Pflanzenarten ab, bevor sie im Herbst zurückkehren. Eine effektive Bekämpfung von Blattläusen umfasst die regelmäßige Überwachung der Bäume, das Absammeln betroffener Blätter, die Förderung von Nützlingen und den Einsatz von natürlichen Pflanzenschutzmitteln.

Die Ulmenblasenlaus und ihre auffälligen Behausungen

Die Ulmenblasenlaus erzeugt charakteristische, blasenförmige Gallen auf den Blättern der Ulmen. Diese Gallen entstehen entlang der Blattmittelrippe und verfärben sich im Laufe der Zeit von grün über rot zu braun.

Innerhalb dieser Gallen entwickeln sich die jungen Blattläuse, bevor sie die Ulme verlassen und ihren Lebenszyklus an den Wurzeln von Gräsern fortsetzen. Im Herbst kehren sie zur Ulme zurück, um dort zu überwintern.

Obwohl die Gallen der Ulmenblasenlaus auffällig sind, beeinträchtigen sie die Gesundheit der Bäume in der Regel nicht. Eine Bekämpfung ist daher meist nicht notwendig.

Die Ulmengallmilbe und ihre unscheinbaren Spuren

Die Ulmengallmilbe ist ein winziger Schädling, der kleine Gallen auf den Blättern der Ulmen verursacht. Diese Gallen können verschiedene Formen annehmen, von knotenförmigen Ausstülpungen bis hin zu samtartigem Filz auf der Blattoberfläche.

Die Gallen entstehen durch die Saugtätigkeit der Milben und beeinträchtigen das Wachstum oder die Gesundheit des Baumes nicht.

Pilzliche Blattfleckenkrankheiten: Ein optisches Problem

Ulmen können von verschiedenen Pilzkrankheiten befallen werden, die sich durch charakteristische Blattflecken bemerkbar machen. Diese Flecken können rund, punktförmig, streifenförmig oder kreisförmig sein und eine braune, rote oder gelbliche Farbe haben.

Obwohl die Blattfleckenkrankheiten die Ulmen optisch beeinträchtigen können, haben sie meist keinen Einfluss auf die Vitalität des Baumes.

Um die Ausbreitung der Pilzkrankheiten zu minimieren, sollten Sie die Blätter regelmäßig kontrollieren, das Laub im Herbst sorgfältig entsorgen und für ein gesundes Baummilieu sorgen.

Die Flatterulme: Eine widerstandsfähige Hoffnungsträgerin

Das Pflanzen von Flatterulmen schützt die Zukunft der Ulmenbestände

Die Flatterulme: Eine widerstandsfähige Hoffnungsträgerin

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ulmenarten ist die Flatterulme resistent gegen das Ulmensterben und viele andere Schädlinge und Krankheiten. Ihre dicke, rissige Rinde erschwert es dem Ulmensplintkäfer, in den Baum einzudringen, und ihre natürlichen Abwehrmechanismen schützen sie vor dem Pilz.

Die Flatterulme ist ein Hoffnungsträger für die Zukunft der Ulmen. Durch die Pflanzung dieser widerstandsfähigen Baumart können Ulmenbestände langfristig geschützt und erhalten werden. Sie bietet zudem Ansätze für die Forschung, um auch andere Ulmenarten resistent gegen Krankheiten und Schädlinge zu machen.

Bilder: TMsara / Shutterstock