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Weidenschädlinge: Erkennen & Bekämpfen

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Weiden zählen zu den robustesten und vielseitigsten Gehölzen, die in unseren Gärten und Landschaften zu finden sind. Dennoch können auch sie von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die häufigsten Weiden-Schädlinge, ihre Erkennungsmerkmale und mögliche Bekämpfungsmethoden.

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Die Weidengallenblattwespe ist an den roten Pusteln an den Blattunerseiten zu erkennen

Weidenbohrer

Der Weidenbohrer ist ein unscheinbarer Nachtfalter, dessen Larven jedoch erheblichen Schaden anrichten können. Er bevorzugt ältere Weidenbestände und die Nähe von Gewässern. Neben Weiden befällt er auch andere Laubbäume wie Pappeln, Birken und Erlen sowie Obstbäume.

Merkmale und Schadbild

Merkmale und Schadbild

Vom Weidenbohrer befallene Bäumen neigen zu Astbruch

Die Raupen des Weidenbohrers erreichen eine beachtliche Länge von bis zu 10 cm und sind an ihrer kräftigen roten Färbung und dem schwarzen Kopf mit kräftigen Zangen zu erkennen. Sie bohren sich in Stämme und Äste, wobei sie ovale Gänge hinterlassen, die über einen Meter lang werden können. Diese Gänge schwächen das Gehölz und erhöhen die Bruchgefahr. Ein Befall lässt sich an austretenden Bohrmehl und Kot erkennen. Bei fortgeschrittenem Befall ist zudem ein essigähnlicher Geruch wahrnehmbar.

Natürliche Feinde und Bekämpfung

Da die Raupen tief im Holz verborgen leben, können Fressfeinde wie Vögel oder Schlupfwespen sie kaum erreichen. Eine Bekämpfung mit Quassia-Seifenlauge kann helfen, die Population einzudämmen. Hierfür wird ein Sud aus Quassiaholz und Schmierseife hergestellt und auf die Bohrlöcher und befallenen Äste gesprüht.

Weidenblattwespe

Junge Weiden sind besonders anfällig für die Larven der Weidenblattwespe. Diese kleinen, etwa 7 mm großen Raupen zeichnen sich durch eine auffällige Färbung aus: Ihr Körper ist grün mit orangen oder gelben Partien und schwarzen Punkten und Streifen.

Die Larven fressen sich vom Blattrand bis zu den Blattadern vor und können bei starkem Befall ganze Blätter skelettieren. Junge Weiden können dadurch stark geschwächt werden und im schlimmsten Fall absterben.

Insektizide aus dem Fachhandel bieten eine effektive Möglichkeit, die Larven der Weidenblattwespe zu bekämpfen und die Gesundheit Ihrer Weiden zu schützen.

Blauer Weidenblattkäfer

Blauer Weidenblattkäfer

Gesunde Weiden überstehen oft einen Befall durch den blauen Weidenblattkäfer.

Der blaue Weidenblattkäfer ist ein weiterer Schädling, dessen Larven sich von den Blättern der Weide ernähren. Die Larven sind 3 bis 6 cm groß und fallen durch ihre blaue oder kupferfarbene Färbung auf.

Sie verursachen den sogenannten Fensterfraß, bei dem nur das Gewebe zwischen den Blattadern gefressen wird. Die Blätter verfärben sich daraufhin braun und fallen schließlich ab. Gesunde, ausgewachsene Weiden können diesen Schaden meist gut verkraften. Junge oder geschwächte Bäume leiden jedoch deutlich unter dem Befall.

In den meisten Fällen erholen sich Weiden von selbst von einem Befall mit dem blauen Weidenblattkäfer. Bei jungen oder stark befallenen Bäumen kann der Einsatz von Insektiziden erwogen werden. Bedenken Sie jedoch die Auswirkungen auf die Umwelt und nützliche Insekten.

Weidengallenblattwespe

Die Weidengallenblattwespe sticht ihre Eier in die Blätter der Weide, wodurch sich charakteristische, rötliche Wucherungen bilden – die sogenannten Gallen. Diese Gallen mögen zwar unschön aussehen, stellen aber keine Gefahr für die Gesundheit der Weide dar.

Eine Bekämpfung ist daher in der Regel nicht erforderlich. Wenn Sie die Gallen dennoch entfernen möchten, können Sie die betroffenen Blätter einfach abzupfen.

Weitere Schädlinge an der Weide

Neben den genannten Schädlingen gibt es eine Reihe weiterer Insekten und Milben, die Weiden befallen können. Dazu gehören:

  • Blattläuse: Sie saugen Pflanzensaft aus Blättern und Trieben, was zu Wachstumsstörungen und Vergilbungen führen kann.
  • Blattkäfer: Verschiedene Käferarten ernähren sich von den Blättern und können erhebliche Fraßschäden verursachen.
  • Wirrzopfgallmilbe: Diese Milbenart verursacht auffällige Wucherungen an den Blättern.
  • Blattwespen: Die Larven der Blattwespen fressen an den Blättern und können bei starkem Befall Kahlfraß verursachen.
  • Gallwespen: Gallwespen legen ihre Eier in Blätter oder Triebe ab, wodurch sich Gallen bilden, die die Pflanze schwächen können.
  • Spinnmilben: Sie saugen ebenfalls Pflanzensaft und verursachen ein Vergilben und Vertrocknen der Blätter.

Bekämpfung von Schädlingen

Weiden sind robuste Pflanzen, die selten eine intensive Schädlingsbekämpfung benötigen. Bei starkem Befall, insbesondere an jungen Bäumen, können jedoch gezielte Maßnahmen erforderlich sein. Hierfür stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung:

  • Insektizide: Bei starkem Befall können Insektizide eingesetzt werden. Es ist jedoch ratsam, zunächst andere, umweltschonendere Methoden zu prüfen.
  • Nützlinge: Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen können Blattläuse und andere Schädlinge effektiv bekämpfen.
  • Mechanische Methoden: Das Entfernen von befallenen Pflanzenteilen kann insbesondere bei der Weidengallenblattwespe helfen, die Ästhetik der Pflanze zu erhalten.
Bilder: Kazakov Maksim / Shutterstock