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Weide krank durch Pilzbefall? So hilft man dem Baum

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Weiden, bekannt für ihre Anmut und Widerstandsfähigkeit, können dennoch anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten sein. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Pilzinfektionen bei Weiden, ihre Symptome und Ursachen sowie wirksame Strategien zur Bekämpfung und Vorbeugung.

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Pilze sollten möglichst zeitnah entfernt werden

Arten von Pilzbefall bei Weiden

Eine Vielzahl unterschiedlicher Pilze kann Weiden befallen und teils erhebliche Schäden verursachen. Zu den wichtigsten pilzbedingten Krankheiten zählen:

  • Schwefelporling: Dieser Pilz breitet sich von der Stammbasis aufwärts aus und verursacht eine intensive Braunfäule. Das Holz wird dadurch brüchig und die Standfestigkeit der Weide beeinträchtigt.
  • Marssonina-Krankheit: Verursacht durch den Pilz Marssonina salicicola, zeigt sich diese Krankheit durch dunkle, schorfige Stellen an jungen Trieben und Blättern. Blattverformungen und frühzeitiger Blattfall sind mögliche Folgen. Auch Blüten können betroffen sein, was das Erscheinungsbild der Weide beeinträchtigt.
  • Weidenrost: Ausgelöst durch verschiedene Rostpilzarten, äußert sich der Weidenrost durch gelbe bis orangefarbene Pusteln auf den Blattunterseiten. Starker Befall kann zum vorzeitigen Welken und Abfallen der Blätter führen.

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Je nach Krankheit variieren die Auswirkungen auf die Gesundheit und Vitalität der Weiden. Daher ist eine korrekte Identifizierung für die Wahl der geeigneten Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen entscheidend.

Symptome von Pilzbefall

Ein Pilzbefall bei Weiden lässt sich durch verschiedene Symptome erkennen, die Ihnen als aufmerksame/r Gärtner/in Hinweise liefern:

  • Verfärbungen: Gelbe, braune oder schwarze Flecken auf Blättern und Stängeln deuten häufig auf eine Pilzinfektion hin.
  • Beläge: Weißer, grauer oder grüner Schimmel auf Blättern und anderen Pflanzenteilen kann ebenfalls ein Anzeichen für Pilzbefall sein.
  • Verformungen: Deformiertes oder krummes Wachstum von Blättern, Blüten oder Früchten weist auf mögliche Probleme durch Pilze hin.
  • Welke und Absterben: Welken und Absterben von Pflanzenteilen sind ernstere Anzeichen und deuten auf eine fortgeschrittene Infektion hin.
  • Wurzelschäden: Im Falle einer Wurzelpilzinfektion zeigen sich beim Ausgraben der Pflanze Braunfärbungen oder Fäulnis an den Wurzeln.
  • Frühzeitiger Blattfall: Besonders beim Weidenrost kommt es zu frühzeitigem Blattfall, nachdem sich charakteristische Pusteln auf den Blattunterseiten gebildet haben.
  • Gesamtzustand: Eine generelle Schwächung der Pflanze und in seltenen Fällen sogar das vollständige Absterben können auftreten.

Diese Symptome dienen als wichtige Indikatoren für einen möglichen Pilzbefall und sollten umgehend zu einer genaueren Untersuchung und Behandlung führen, um die Pflanze zu schützen und die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Ursachen von Pilzbefall

Die Anfälligkeit von Weiden für Pilzkrankheiten wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Feuchtigkeit und Witterung: Hohe Luftfeuchtigkeit und feuchtes Wetter bieten ideale Bedingungen für Pilzkrankheiten, da Pilzsporen in solchen Umgebungen besonders gut gedeihen.
  • Verletzungen und Schnittwunden: Offene Schnittwunden oder Verletzungen an der Weide dienen als Eintrittspforten für Pilzsporen und ermöglichen ihnen den Zugang ins Pflanzeninnere.
  • Pflanzendichte: Bei zu dichter Bepflanzung entstehen ungünstige Licht- und Belüftungsverhältnisse, die ein feuchtes Mikroklima begünstigen, in dem Pilze besonders gut gedeihen.
  • Schädlinge: Schädlinge, die in Rinde oder Holz eindringen, können die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördern, da sie durch ihre Aktivität Eintrittspforten für Pilze schaffen und die Widerstandskraft der Pflanze schwächen.
  • Ungünstige Standortbedingungen: Eine nicht artgerechte Standortwahl, die zu Staunässe oder extremen Temperaturschwankungen führt, kann die Anfälligkeit der Weide für Pilzerkrankungen erhöhen.

Bekämpfung von Pilzbefall

Um die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Weiden zu gewährleisten, ist ein gezieltes Vorgehen gegen Pilzbefall unerlässlich:

  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie sorgfältig alle infizierten Blätter, Zweige oder Rindenstücke, um die Ausbreitung des Pilzes einzudämmen. Entsorgen Sie diese Teile weit entfernt von Ihren gesunden Pflanzen, um eine Wiederansteckung zu vermeiden.
  • Verbesserung der Luftzirkulation: Ein gezielter Rückschnitt der Pflanze fördert die Luftzirkulation und trägt zu einem besseren Luftaustausch bei. Dies hilft, die Feuchtigkeitsbedingungen zu optimieren und somit die Entwicklung von Pilzsporen zu reduzieren.
  • Anwendung von Pflanzenschutzmitteln: Bei stärkerem Befall oder zur Vorbeugung können Fungizide eingesetzt werden, um die Ausbreitung von Pilzkrankheiten effektiv zu bekämpfen. Achten Sie hierbei auf die Wahl des richtigen Mittels und beachten Sie die Anwendungshinweise.
  • Stärkung der Weide: Eine gesunde, gut gepflegte Weide ist widerstandsfähiger gegenüber Pilzbefall. Regelmäßige Wassergaben, eine ausgewogene Nährstoffversorgung und das Mulchen des Bodens tragen zur Stärkung der Pflanzen bei.

Diese Maßnahmen bilden einen umfassenden Ansatz, um Pilzbefall bei Weiden effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig die Widerstandskraft der Pflanzen für die Zukunft zu stärken.

Vorbeugung von Pilzbefall

Präventive Maßnahmen helfen, das Risiko eines Pilzbefalls bei Ihren Weiden zu minimieren:

  • Wahl resistenter Sorten: Informieren Sie sich über resistente Weidensorten, die eine geringere Anfälligkeit für Pilzkrankheiten aufweisen.
  • Optimale Standortbedingungen schaffen: Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände und einen gut durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden.
  • Regelmäßiges Auslichten der Gehölze: Eine gute Durchlüftung der Pflanzen ermöglicht ein schnelleres Abtrocknen nach Regenfällen und reduziert die Gefahr der Pilzbildung.
  • Sachgerechtes Gießen: Gießen Sie Ihre Weiden bevorzugt morgens, damit die Pflanzen schnell abtrocknen können, und vermeiden Sie dabei, die Blätter zu benetzen.
  • Entfernung von Falllaub: Beseitigen Sie Falllaub oder fördern Sie dessen Zersetzung, um das Ausgangsmaterial für Infektionen zu reduzieren.
  • Bedarfsgerechte Düngung: Stickstoff sollte zurückhaltend und bevorzugt in organischer Form verwendet werden. Eine ausgewogene Düngung stärkt die Widerstandskraft der Weiden.
  • Einsatz von Ackerschachtelhalm-Brühe: Das Besprühen der Pflanzen mit Ackerschachtelhalm-Brühe stärkt das Zellgewebe und kann präventiv gegen Pilzbefall wirken.

Durch die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie das Risiko eines Pilzbefalls effektiv verringern und die Gesundheit sowie Vitalität Ihrer Weiden langfristig erhalten.

Bilder: shaftinaction / Shutterstock