Korkenzieherweide

Korkenzieherweide krank? Ursachen & Behandlung :

Die Korkenzieherweide, bekannt für ihren elegant gedrehten Wuchs, kann leider von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die häufigsten Probleme, gibt Tipps zur Bekämpfung und zeigt, wie Sie Ihre Weide vorbeugend schützen können.

Weidenschorf

Der Weidenschorf, ausgelöst durch den Pilz Pollaccia saliciperda, tritt besonders in feuchten Frühjahren auf. Erkennbar ist er an braunen Verfärbungen und einem Vertrocknen der Blätter. Im fortgeschrittenen Stadium können sich die Symptome bis zu den Zweigspitzen ausbreiten, die sich schwarz verfärben und absterben.

Bekämpfung

Um den Weidenschorf effektiv zu bekämpfen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie alle erkennbar erkrankten Teile der Weide frühzeitig ab. Entsorgen Sie die betroffenen Blätter, Zweige und Triebspitzen über den Hausmüll, um eine weitere Verbreitung des Pilzes zu verhindern.
  • Entsorgung des Laubs: Sammeln Sie das abgefallene Laub sorgfältig auf und entsorgen Sie es ebenfalls im Hausmüll, da der Pilz auch hier überwintern kann.
  • Anpassung der Düngung: Vermeiden Sie eine übermäßige Stickstoffdüngung. Stärken Sie stattdessen die Widerstandskraft der Pflanze durch eine ausgewogene Versorgung mit Kalium und Phosphor.
  • Gartenhygiene: Eine gute Gartenhygiene trägt dazu bei, die Ausbreitung von Pilzsporen zu minimieren. Desinfizieren Sie Ihre Gartengeräte nach jedem Schnitt.

Marssonina-Krankheit

Die Marssonina-Krankheit, verursacht durch die Pilze Marssonina salicicola oder Drepanopeziza sphaeroides, befällt vorrangig die Blätter, Triebspitzen und Zweige der Korkenzieherweide. Anzeichen sind verkümmerte Blätter und Triebspitzen sowie 2-3 cm große, braunschwarze Wucherungen. Diese geschwürartigen Formationen platzen auf und ähneln Hagelschäden. Die Erreger überwintern sowohl in abgefallenen Blättern als auch in der Baumrinde.

Bekämpfung

Die Bekämpfung der Marssonina-Krankheit gestaltet sich wie folgt:

  1. Entfernung erkrankter Pflanzenteile: Sammeln oder schneiden Sie kranke Blätter vorsichtig ab. Lichten Sie befallene Äste aus oder schneiden Sie sie bis ins gesunde Holz zurück.
  2. Sorgfältige Entsorgung: Entsorgen Sie das befallene Pflanzenmaterial im Hausmüll, um eine weitere Ausbreitung der Pilze zu verhindern. Denken Sie auch daran, das Herbstlaub einzusammeln und zu entsorgen.
  3. Einsatz von Fungiziden: Bei starkem Befall können Fungizide zur Bekämpfung eingesetzt werden. Wählen Sie ein geeignetes Mittel aus und beachten Sie die Zulassungen und Anwendungsempfehlungen.

Weitere Krankheiten

Neben Weidenschorf und Marssonina-Krankheit können Korkenzieherweiden auch von folgenden Krankheiten betroffen sein:

  • Weidenrost: Diese Krankheit wird durch verschiedene Rostpilze verursacht und zeigt sich durch orange bis rostbraune Pusteln auf der Blattunterseite. Feuchtes Wetter begünstigt die Ausbreitung.
  • Blattfleckenkrankheit: Verschiedene Pilze können unschöne, oft dunkle Flecken auf den Blättern verursachen. Befallene Blätter können vorzeitig abfallen, was die Vitalität der Weide beeinträchtigt.

Schädlinge

Auch verschiedene Schädlinge können Korkenzieherweiden befallen und erheblichen Schaden anrichten:

  • Weidenbohrer (Cossus cossus): Die Larven dieses Schädlings dringen tief in das Holz ein und hinterlassen umfangreiche Fraßgänge. Ein fortgeschrittener Befall kann zum Absterben des Baumes führen. Anzeichen sind ein nach Essig riechender Geruch der Rinde, sichtbare Fraßgänge und adulte Schädlinge.
  • Gefleckter Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata): Dieser Käfer und seine Larven ernähren sich von den Blättern der Weide, was bei starkem Befall zu einem kompletten Kahlfraß führen kann. Im Hochsommer ist der Schädling an komplett verkahlenden Ästen erkennbar.

Bekämpfung

Um diese Schädlinge effektiv zu bekämpfen, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Frühzeitiges Handeln: Ein schnelles Erkennen und Entfernen der Raupen des Weidenbohrers und des Gefleckten Weidenblattkäfers kann die Ausbreitung eindämmen und den Schaden begrenzen.
  • Mechanische Entfernung: Entfernen Sie befallene Triebe und Äste umgehend und entsorgen Sie sie fachgerecht. Sammeln Sie Käfer oder deren Larven ab, sobald Sie sie entdecken.
  • Einschränkung chemischer Mittel: Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Einsatz von Insektiziden, um die Natur und die biologische Vielfalt im Garten zu schonen. Bei leichtem Befall kann eine Behandlung mit Schmierseifen-Lösungen erwogen werden.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Korkenzieherweiden regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen, um frühzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten und den Befall zu kontrollieren.

Vorbeugung

Eine erfolgreiche Prävention ist der Schlüssel zu einem gesunden Garten und spielt auch beim Anbau von Korkenzieherweiden eine wichtige Rolle. Folgende Maßnahmen tragen dazu bei, die Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen:

  • Standort und Boden: Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort mit gut drainierendem Boden. Dies mindert die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, da die Blätter und der Boden schnell abtrocknen. Vermeiden Sie Staunässe.
  • Pflanzabstand: Halten Sie ausreichend Platz zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
  • Düngung: Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung.
  • Wasserbedarf: Gießen Sie die Weide nur bei Bedarf und vermeiden Sie Überwässerung. Eine Mulchschicht hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren.
  • Laub und Schnittreste: Entfernen Sie regelmäßig gefallenes Laub und Schnittreste, um Pilzsporen zu beseitigen.
  • Pflanzenhygiene: Halten Sie Ihre Gartengeräte sauber und desinfizieren Sie diese regelmäßig.
  • Beobachtung: Überwachen Sie Ihre Korkenzieherweide regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen.
Bilder: Terry Wilson / iStockphoto