Korkenzieherweide

Korkenzieherweide: Schädlinge erkennen und bekämpfen

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Korkenzieherweiden sind zwar pflegeleicht, aber anfällig für verschiedene Schädlinge. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und beschreibt, wie Sie einen Befall erkennen, bekämpfen und Ihre Korkenzieherweide schützen können.

Korkenzieherweide Weidenblattkäfer
Der Weidenblattkäfer hat die Korkenzieherweide zum Fressen gern

Weidenbohrer: Ein gefürchteter Feind

Der Weidenbohrer (Cossus cossus) ist ein nachtaktiver Falter, dessen Larven für die Korkenzieherweiden äußerst gefährlich werden können. Diese Raupen bohren sich tief in das Holz und hinterlassen dabei verheerende Schäden.

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Erkennen eines Befalls

Ein Befall lässt sich durch mehrere eindeutige Symptome identifizieren:

  1. Fraßspuren und Bohrmehl: An den befallenen Stellen der Weide sind kleine, ovale Löcher zu sehen, aus denen rötlicher Bohrmehl austritt.
  2. Essigähnlicher Geruch: Fortgeschritten befallene Bäume können einen intensiven, essigähnlichen Geruch verströmen.
  3. Absterben der Pflanze: Über Jahre hinweg können die Raupen so viel Schaden anrichten, dass die gesamte Pflanze abstirbt.

Bekämpfungsmaßnahmen

Die Bekämpfung des Weidenbohrers ist kompliziert, kann aber mit gezielten Maßnahmen angegangen werden:

  • Frühzeiterkennung und Entfernung: Entfernen Sie befallene Äste möglichst frühzeitig, um die Ausbreitung der Larven zu verhindern. Schneiden Sie dabei ins gesunde Holz zurück.
  • Quassia-Seifenlauge: Bereiten Sie eine Quassia-Seifenlauge vor, indem Sie Quassiaholz in Wasser einweichen, kochen und abseihen. Mischen Sie die aufgefangene Flüssigkeit mit Schmierseife und Wasser und besprühen Sie die Fraßlöcher. Wiederholen Sie die Anwendung mehrmals und spülen Sie danach gründlich mit Wasser.
  • Förderung natürlicher Feinde: Unterstützen Sie natürliche Fressfeinde wie Spechte und Raubvögel, indem Sie einen naturnahen Garten gestalten. Spechte können besonders hilfreich sein, da sie die Larven aus den Fraßgängen hacken.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung eines Befalls sollten Sie folgende Maßnahmen berücksichtigen:

  • Vermeidung von Schnittwunden: Verstreichen Sie Schnittwunden in der Rinde möglichst sofort mit einem Wundverschlussmittel. So wird es den Weidenbohrer-Larven erschwert, in das Gehölz einzudringen.
  • Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Korkenzieherweide regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls und handeln Sie bei ersten Symptomen sofort.

Mit dem richtigen Vorgehen können Sie Ihre Korkenzieherweide schützen und die Schäden durch den Weidenbohrer minimieren.

Weidenblattkäfer: Gefahr für junge Pflanzen

Der Gefleckte Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata) ist ein spezifischer Feind, vor allem für junge Korkenzieherweiden. Dieser Käfer, der etwa 6 bis 9 Millimeter groß wird, kann durch sein massenhaftes Auftreten erheblichen Schaden anrichten, indem er die Blätter schädigt und die Pflanzenstruktur schwächt.

Symptome eines Befalls

Ein Befall ist an verschiedenen Anzeichen deutlich erkennbar:

  • Fraßspuren an den Blättern: Die Blätter der Weide weisen sichtbar ausgefranste Ränder und Löcher auf.
  • Kahlfraß: Bei hoher Dichte an Käfern kann es vorkommen, dass die Pflanze nahezu vollständig entlaubt wird, was besonders jungen Weiden erheblich zusetzt.
  • Braune Verfärbungen: Die gefressenen Stellen auf den Blättern färben sich braun, was auf den starken Schabefraß der Larven zurückzuführen ist.
  • Wachstumsstörungen: Durch den bedeutenden Verlust an Blattmaterial wird das Wachstum der jungen Korkenzieherweiden signifikant beeinträchtigt.

Maßnahmen gegen den Weidenblattkäfer

Um einem Befall vorzubeugen oder diesen effektiv zu bekämpfen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  • Absammeln der Käfer und Larven: Am frühen Morgen, wenn die Käfer kältestarr sind, können sie von Hand abgesammelt und vernichtet werden.
  • Förderung natürlicher Feinde: Unterstützen Sie natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Florfliegen, indem Sie einen naturnahen Garten gestalten. Diese Nützlinge helfen, die Populationsdichte der Käfer zu verringern.
  • Gezielter Einsatz von Insektiziden: Bei starkem Befall kann der gezielte Einsatz von für den Hausgarten zugelassenen Insektiziden notwendig werden. Achten Sie dabei auf nützlingsschonende Mittel.
  • Vorbeugende Pflegemaßnahmen: Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf erste Anzeichen eines Befalls und das frühzeitige Eingreifen können größere Schäden verhindern.

Durch diese Maßnahmen können Sie den Weidenblattkäfer wirksam bekämpfen und die Gesundheit Ihrer Korkenzieherweide bewahren.

Blattläuse: Kleiner Schädling, große Wirkung

Blattläuse sind winzige, saugende Insekten, die häufig auf jungen Trieben und Blättern der Korkenzieherweide zu finden sind. Besonders im Frühling treten sie gehäuft auf und können erhebliche Schäden anrichten. Durch ihren Saugakt entziehen sie der Pflanze wichtige Nährstoffe, was zu deutlichen Wachstumsstörungen führt.

Erkennen eines Befalls durch Blattläuse

Ein Befall lässt sich anhand folgender Symptome identifizieren:

  • Sichtbare Insekten: Blattläuse sind meist grünlich oder gelblich und sitzen in dichten Gruppen an den Trieb- und Blattunterseiten.
  • Honigtau und Rußpilze: Die Insekten scheiden eine klebrige Substanz namens Honigtau aus, die die Blätter bedeckt und häufig die Ansiedlung von Rußpilzen begünstigt.
  • Deformierte Blätter und Triebe: Blätter rollen sich ein, und Triebe wachsen missgestaltet weiter, was die Pflanze insgesamt schwächt.

Bekämpfung von Blattläusen

Die Bekämpfung sollte möglichst früh erfolgen, um größere Schäden zu vermeiden. Sie haben mehrere umweltfreundliche Optionen:

  • Starkes Abspritzen mit Wasser: Spritzen Sie die Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl ab, um die Läuse mechanisch zu entfernen.
  • Nützlinge fördern: Setzen Sie Marienkäfer, Florfliegenlarven und Schlupfwespen ein, die sich von Blattläusen ernähren und diese natürlich dezimieren.
  • Hausmittel nutzen: Brennnesseljauche, Knoblauchsud oder eine Seifenlösung können effektiv sein. Sprühen Sie die betroffenen Pflanzen alle paar Tage mit diesen Lösungen ein, bis die Läuse verschwinden.
  • Insektizide als letzte Lösung: Wenn die natürlichen und hausgemachten Methoden keinen Erfolg bringen, können insektizidische Seifen oder andere nützlingsschonende Insektizide verwendet werden.

Durch frühzeitige Erkennung und gezielte Bekämpfungsmaßnahmen können Sie einen Blattläusebefall effektiv kontrollieren und die Gesundheit Ihrer Korkenzieherweide bewahren.

Schildläuse: Hartnäckige Schädlinge

Schildläuse sind ein ernstzunehmendes Problem für Korkenzieherweiden und gehören zu den langlebigen Pflanzenläusen. Mit ihrem festeren, wachsartigen Schild schützen sie sich vor vielen natürlichen Feinden und chemischen Bekämpfungsmitteln, was ihre Kontrolle besonders schwierig macht. Diese Schädlinge können sowohl auf Blattunterseiten als auch auf Stängeln und an Zweigen sitzen.

Anzeichen eines Schildlausbefalls

Ein Schildlausbefall ist oft erst spät erkennbar. Achten Sie auf folgende Hinweise:

  • Klebriger Belag (Honigtau): Dieser sirupartige Film, der auf Blättern zurückbleibt, dient oft als Nährboden für Rußtaupilze, die eine schwarze, rußige Schicht auf den Blättern hinterlassen.
  • Deformationen an Blättern und Trieben: Blätter vergilben, rollen sich ein oder fallen ab, und Triebe können verkrüppelt erscheinen.
  • Sichtbare Schilde: Kleine, harte Pusteln an Blattunterseiten und Trieben; bei genauerem Hinsehen erkennbar durch leichtes Kratzen mit dem Fingernagel.

Schildläuse bekämpfen

Die Bekämpfung von Schildläusen muss systematisch und gründlich sein. Hier sind einige effektive Maßnahmen:

  • Mechanische Entfernung: Nutzen Sie eine Bürste oder einen feuchten Lappen, um die Schädlinge vorsichtig abzuwischen oder abzubürsten. Dies ist besonders bei einem leichten Befall wirksam.
  • Naturbasierte Mittel: Öle wie Paraffin- oder Rapsöl können die Atmungsorgane der Schildläuse verstopfen und sie ersticken. Eine Anwendung sollte mehrfach wiederholt werden.
  • Einsatz von Nützlingen: Fördern Sie natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Ohrwürmer in Ihrem Garten.
  • Chemische Bekämpfungsmittel: In schwerwiegenden Fällen kann der Einsatz spezifischer Pflanzenschutzmittel notwendig sein. Achten Sie darauf, nützlingsschonende Insektizide zu wählen und behandeln Sie die betroffenen Pflanzen mehrmals, um auch die Junglarven zu erreichen.

Durch eine Kombination aus mechanischen Methoden, natürlichen Feinden und geeigneten Bekämpfungsmitteln können Sie einen Schildlausbefall nachhaltig kontrollieren.

Gallmilben: Verursacher von Triebschäden

Gallmilben sind winzige Spinnentiere, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, aber erhebliche Schäden an den Trieben der Korkenzieherweide verursachen können. Diese Milben überwintern in den Knospen und beginnen im Frühjahr mit dem Austrieb. Durch ihre Saugtätigkeit regen sie die Pflanze zur Bildung von Gallen an, die dann die Triebe schädigen.

Symptome eines Gallmilbenbefalls

Bei einem Befall durch Gallmilben können Sie folgende Anzeichen beobachten:

  • Gallenbildung: Auf den Blättern und Trieben entstehen knötchen-, hörnchen- oder beutelförmige Auswüchse, die oft rötlich gefärbt sind.
  • Gestauchte Triebe: Die befallenen Triebe erscheinen verkürzt und deformiert.
  • Anschwellen der Knospen: Im Winter und Frühjahr können die Knospen rund und angeschwollen sein. Solche Knospen treiben oft schlecht aus oder sterben ab.

Maßnahmen gegen Gallmilben

Die Bekämpfung von Gallmilben erfordert sorgfältige und rechtzeitige Maßnahmen:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Schneiden Sie stark befallene Blätter und Triebe ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Die Entfernung sollte vor dem Austrieb im Frühjahr erfolgen.
  • Natürliche Fressfeinde fördern: Setzen Sie Raubmilben ein oder schaffen Sie Bedingungen, die diese natürlichen Feinde fördern.
  • Biologische Spritzmittel: Während der Austriebsphase im Frühjahr kann der Einsatz von biologischen Mitteln wie Knoblauchsud oder Brennnesseljauche hilfreich sein. Ein Sud aus Rainfarn kann ebenfalls unterstützend wirken.
  • Chemische Bekämpfung: In schweren Fällen können zulässige Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Diese sollten jedoch rechtzeitig vor dem Austrieb angewendet werden, da die Milben in den Gallen selbst gut geschützt sind.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Korkenzieherweide erhalten und die Schäden durch Gallmilben minimieren. Achten Sie auf regelmäßige Kontrollen und handeln Sie bei ersten Anzeichen eines Befalls sofort.

Bilder: kathyclark777 / iStockphoto