Trauerweide

Trauerweide und Pilz: Wie erkenne und bekämpfe ich Befall?

Pilzbefall an Trauerweiden kann zu erheblichen Schäden und im schlimmsten Fall zum Absterben des Baumes führen. Dieser Artikel informiert über häufige Pilzkrankheiten, ihre Symptome und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Pilzbefall an Trauerweiden: Ein ernstes Problem

Trauerweiden sind oft von verschiedenen Pilzkrankheiten betroffen, die erhebliche Schäden verursachen können. Einer der bedeutendsten Schädlinge ist der Feuerschwamm, der das Holz zersetzt und Weißfäule hervorruft. Dies vermindert die Standfestigkeit des Baumes erheblich und kann zu Sicherheitsrisiken führen.

Der Weidenschorf, verursacht durch den Pilz Pollaccia saliciperda, zeigt sich an verfärbten und verdickten Pflanzenteilen. Ohne rechtzeitige Behandlung kann der gesamte Baum betroffen sein. Eine präventive Düngung mit Phosphor und Kalium kann hilfreich sein.

Ebenfalls problematisch ist der Blattrost, hervorgerufen durch Melampsora salicina. Gelbe Flecken und Sporen auf den Blättern sind erste Anzeichen. Feuchte und warme Wetterbedingungen fördern seine Ausbreitung und können zu einem vorzeitigen Laubabwurf führen.

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Die Triebspitzendürre, verursacht durch den Pilz Marssonina salicicola, beeinträchtigt das Wachstum stark. Kleine, schwarze Flecken auf Blättern und Trieben sind erste Symptome. Eine schnelle Entfernung der betroffenen Teile verhindert eine Ausbreitung.

Vorbeugende Maßnahmen wie die regelmäßige Pflege der Trauerweiden, das Auslichten der Krone und das Entfernen von gefallenem Laub sind entscheidend. Eine rechtzeitige Erkennung der Symptome und schnelles Handeln sind unerlässlich, um den Baum zu retten und seine Vitalität zu bewahren.

Ursachen für Pilzbefall

Pilzbefall an Trauerweiden hat oft mehrere Ursachen, die im Zusammenspiel wirken. Pilze bevorzugen feuchte und warme Bedingungen. Folgende Faktoren begünstigen einen Pilzbefall:

  1. Feucht-warme Witterung: Hohe Luftfeuchtigkeit und moderate Temperaturen fördern das Wachstum von Pilzsporen. Regenperioden und stehende Feuchtigkeit erhöhen das Risiko.
  2. Geschwächter Zustand des Baumes: Schwache Bäume durch Trockenheit, Nährstoffmangel oder mechanische Verletzungen bieten ideale Bedingungen für Pilzsporen.
  3. Dichte Belaubung: Eine dichte Krone beeinträchtigt die Luftzirkulation und schafft ein günstiges Mikroklima für Pilze. Regelmäßiges Auslichten der Krone kann dies verhindern.
  4. Bodenbeschaffenheit: Ein schlecht belüfteter Boden, der Wasser staut, verbessert die Bedingungen für Pilzansiedlung. Achten Sie auf gute Bodendrainage.
  5. Zwischenwirte: Einige Pilze nutzen andere Pflanzen als Zwischenwirte. Halten Sie ausreichend Abstand zu gefährdeten Pflanzen.

Berücksichtigen Sie diese Faktoren und pflegen Sie Ihre Trauerweiden gut, um das Risiko eines Pilzbefalls zu reduzieren.

Symptome von Pilzbefall

Ein Pilzbefall an Trauerweiden zeigt sich durch verschiedene Anzeichen, die leicht zu erkennen sind:

  • Gelbe Flecken auf der Blattoberseite: Besonders bei Rostpilzen erscheinen zunächst gelbliche Flecken, die später bräunlich werden.
  • Pusteln auf der Blattunterseite: Diese Pusteln variieren in der Farbe je nach Entwicklungsstadium des Pilzes und sind oft gelb, orange oder rostbraun.
  • Schwarze Flecken: Bei der Triebspitzendürre treten kleine, schwarze Flecken auf Blättern und Trieben auf, die zu verkrüppelten und vertrockneten Pflanzen führen.
  • Nekrosen: Abgestorbene Gewebebereiche an Blättern, Trieben und Ästen zeigen sich als lila-schwarze Verfärbungen.

Zusätzlich kann der Baum bei starkem Pilzbefall vorzeitigen Blattfall und welkendes Laub zeigen. Identifizieren Sie diese Symptome rechtzeitig, um schnell gegen die schädlichen Pilze vorzugehen und weitere Schäden zu verhindern.

Gefahren durch Pilzbefall

Pilzbefall stellt bei Trauerweiden eine ernsthafte Gefahr dar:

  • Sicherheitsrisiko durch Instabilität: Pilze wie der Feuerschwamm zersetzen das Holz und verursachen Weißfäule. Dies schwächt die strukturelle Integrität des Baumes erheblich und erhöht das Risiko des Umstürzens, was gefährlich für Menschen und Gebäude sein kann.
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Pilzinfektionen wie durch den Marssonina-Pilz können zum Absterben von Trieben und Blättern führen und die Fähigkeit zur Photosynthese verringern. Langfristig kann dies den Baum töten.
  • Ästhetische und wirtschaftliche Einbußen: Ein von Pilzen befallener Baum verliert an ästhetischem Wert, was das Erscheinungsbild des Gartens beeinträchtigt. Auch finanzieller Verlust kann entstehen, wenn der Baum gefällt werden muss.
  • Sekundärinfektionen und Schädlinge: Pilzkrankheiten schwächen den Baum, was ihn anfälliger für weitere Schädlinge und Krankheiten macht.

Rechtzeitige Erkennung und Behandlung von Pilzerkrankungen sind essenziell, um diese Gefahren zu minimieren.

Maßnahmen bei Pilzbefall

Schnelles Handeln bei Pilzbefall ist entscheidend, um die Vitalität des Baums zu erhalten:

  1. Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie befallene Äste bis ins gesunde Holz zurück und desinfizieren Sie das Werkzeug. Entsorgen Sie die abgeschnittenen Teile durch Verbrennen oder über den Hausmüll.
  2. Bekämpfung von Falllaub: Sammeln und entsorgen Sie das gesamte Falllaub, um eine Infektionsquelle im nächsten Frühjahr zu eliminieren.
  3. Chemische Maßnahmen: Bei starkem Befall kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig sein. Verwenden Sie nur zugelassene Mittel.
  4. Durchlüftung verbessern: Ein regelmäßiges Auslichten der Krone verbessert die Luftzirkulation und reduziert die Feuchtigkeit.
  5. Feuchtigkeitsregulierung: Bewässern Sie konstant, aber vermeiden Sie Staunässe.
  6. Erneutes Pflanzen: Bei starker Schädigung pflanzen Sie eine neue Trauerweide in ausreichendem Abstand zum alten Standort, um eine Übertragung des Pilzes zu vermeiden.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Trauerweide unterstützen und die Auswirkungen eines Pilzbefalls effektiv eingrenzen.

Der Fall einer Trauerweide in Heek

In Heek wurde eine markante Trauerweide an der Nienborger Straße am Ufer der Dinkel stark zurückgeschnitten. Der Baum, der eine Höhe von 24 Metern und einen Stammdurchmesser von etwa einem Meter hatte, war massiv von dem Pilz Feuerschwamm befallen. Aufgrund der fortgeschrittenen Schäden und der damit verbundenen Gefahren für die öffentliche Sicherheit, beschloss die Gemeinde, den Baum radikal zu stutzen. Die Baumhöhe wurde von 24 auf etwa sieben Meter reduziert. Trotz dieser Maßnahmen erhoffen sich die Verantwortlichen, dass der Baum erneut austreibt und weiterhin als schattenspendender Platz dienen kann, während in unmittelbarer Nähe eine neue Trauerweide gepflanzt wurde.

Der Fall einer Trauerweide in Weißenfels

In Weißenfels ist eine knapp 100 Jahre alte Trauerweide von einem Pilz befallen worden, was zum Abbrechen eines großen Astes führte. Um die Stabilität des Baumes sicherzustellen, wurde die Krone stark beschnitten. Die Stadt Weißenfels überwacht den Zustand der Trauerweide intensiv und plant, den Baum so lange wie möglich zu erhalten und seine Gesundheit durch intensive Pflege zu fördern. Eine Neupflanzung in unmittelbarer Nähe wird jedoch nicht geplant.

Pilzbefall am Wundschnitt einer Trauerweide

Trauerweiden sind besonders anfällig für Pilzbefall an Wundstellen. Ein typisches Beispiel ist der Gezonte Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica), der häufig an Schnittwunden auftritt. Es ist ratsam, auf präventive Maßnahmen zu achten:

  1. Saubere Schnitte: Verwenden Sie desinfiziertes Werkzeug für saubere und glatte Schnittwunden.
  2. Keine Versiegelung: Vermeiden Sie das Versiegeln von Wundstellen, da dies feuchte Mikroumgebungen fördert.
  3. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Schnittstellen regelmäßig auf Anzeichen von Pilzbefall.

Bei bereits vorhandenem Befall entfernen Sie infizierte Bereiche großzügig und fördern Sie die Vitalität des Baums durch angemessene Düngung und Bewässerung. Bei weit fortgeschrittenem Befall kann es notwendig sein, den Baum komplett zu entfernen.

Bilder: Kazakov Maksim / Shutterstock