Trauerweide

Trauerweide vermehren: So klappt es im eigenen Garten

Die Vermehrung der Trauerweide gelingt einfach durch Stecklinge oder Steckhölzer. Diese Anleitung erklärt beide Methoden Schritt für Schritt und gibt Tipps zur Standortwahl, Pflanzung und Pflege der jungen Bäume.

Vermehrung der Trauerweide durch Stecklinge

Die Vermehrung von Trauerweiden durch Stecklinge ist eine bewährte und unkomplizierte Methode mit hoher Erfolgsquote. Dieser Prozess kann in wenigen Schritten durchgeführt werden und erfordert nur minimale Ausrüstung.

Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge

Der ideale Zeitpunkt für die Entnahme der Stecklinge ist im Sommer. Wählen Sie frisch ausgetriebene Zweige, die bereits leicht verholzt sind. Schneiden Sie etwa 20 Zentimeter lange Abschnitte von diesen Zweigen ab und entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich des Stecklings, um Fäulnis zu verhindern und die Wurzelbildung zu fördern.

Bewurzelung im Wasserglas

Schneiden Sie die Stecklinge und entfernen Sie die unteren Blätter. Stellen Sie die Stecklinge in ein sauberes Wasserglas. Ein dunkles Gefäß kann die Wurzelbildung beschleunigen. Platzieren Sie das Glas an einem hellen, warmen Standort, jedoch nicht in direkter Sonneneinstrahlung. Wechseln Sie das Wasser alle paar Tage, um Fäulnis zu vermeiden und eine ausreichende Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Sobald sich reichlich und gesunde Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge in Erde umpflanzen.

Bewurzelung in feuchter Erde

Füllen Sie Pflanztöpfe mit feuchter, lockerer und nährstoffarmer Anzucht-Erde. Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in die Erde und drücken Sie die Erde leicht an. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Standort, der nicht in direkter Sonneneinstrahlung liegt. Achten Sie darauf, dass die Erde stets feucht, aber nicht durchnässt ist. Nach einigen Wochen bis Monaten sollten sich genügend Wurzeln gebildet haben, um die Stecklinge in größere Pflanzgefäße oder ins Freiland umzusetzen.

Standortwahl für bewurzelte Stecklinge

Nach erfolgreicher Bewurzelung können die jungen Trauerweiden-Stecklinge an ihren endgültigen Standort im Garten gepflanzt werden. Achten Sie darauf, genügend Abstand zu Gebäuden und anderen Pflanzen zu lassen, da die Trauerweide groß und ausladend wächst.

Vermehrung der Trauerweide durch Steckhölzer

Die Vermehrung der Trauerweide durch Steckhölzer ist eine einfache Methode, die sich besonders in den laubfreien Monaten bewährt hat und nur wenig Ausrüstung und Aufwand erfordert.

Auswahl und Vorbereitung der Steckhölzer

Sammeln Sie Steckhölzer zwischen Mitte Oktober und Anfang März, wenn die Trauerweide ihre Ruhephase hat. Wählen Sie kräftige, einjährige Triebe mit einer Länge von etwa 35 bis 40 Zentimetern. Entfernen Sie alle Blätter und achten Sie darauf, dass der Trieb mehrere Blattknoten aufweist, um die Wurzelbildung zu fördern.

Pflanzung ins Freiland

Stecken Sie die Steckhölzer direkt ins Freiland. Wählen Sie einen frostfreien Boden und stecken die Hölzer etwa zu zwei Dritteln ihrer Länge in die Erde. Gießen Sie den Boden gut an und decken ihn mit einer Schicht Stroh oder Laub ab, um vor Frost zu schützen und die Feuchtigkeit zu speichern.

Überwinterung in Pflanzgefäßen

In Regionen mit strengen Frösten empfiehlt es sich, die Steckhölzer in Pflanzgefäßen zu überwintern. Setzen Sie die Steckhölzer in Töpfe mit feuchter, lockerer Erde und stellen Sie die Gefäße an einen kühlen, frostfreien Ort. Achten Sie darauf, die Steckhölzer regelmäßig zu bewässern, damit der Boden nicht austrocknet.

Wurzelbildung und Pflege

Die Steckhölzer entwickeln in der Regel innerhalb weniger Wochen erste Wurzeln. Nach einigen Monaten sind sie ausreichend bewurzelt und können dann am endgültigen Standort im Freiland gepflanzt werden. Stellen Sie sicher, dass dieser Standort ausreichend Platz bietet, da Trauerweiden groß und ausladend wachsen.

Pflanzung und Pflege der jungen Trauerweiden

Sobald Ihre Stecklinge oder Steckhölzer erfolgreich Wurzeln gebildet haben und erste Blätter treiben, ist es an der Zeit, diese an ihren endgültigen Standort im Garten zu pflanzen. Eine sorgfältige Pflege in den ersten Jahren ist entscheidend, damit die jungen Bäumchen kräftig und gesund wachsen können.

Standortwahl

Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz, der ausreichend Platz für das zukünftige Wachstum der Trauerweide bietet. Die Pflanze kann bis zu 20 Meter hoch werden, und ihre Krone kann bis zu 15 Meter breit wachsen. Ideal ist ein Platz in der Nähe von Wasserflächen wie Teichen oder Bächen, da die Pflanze feuchte Böden bevorzugt.

Bodenbeschaffenheit

Die jungen Trauerweiden bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche und feuchte Böden. Stellen Sie sicher, dass das Pflanzloch tief und breit genug ist, damit die Wurzeln ausreichend Platz finden. Optimieren Sie den Boden, indem Sie Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten.

Pflanzvorgang

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Mischen Sie den Aushub mit Kompost, um den Boden zu verbessern. Setzen Sie die Trauerweide so ein, dass keine Wurzeln abbrechen, und füllen Sie das Loch wieder auf. Treten Sie die Erde um den Stamm leicht fest, um Lufteinschlüsse zu vermeiden und gießen Sie die Pflanze anschließend gründlich an.

Bewässerung

In den ersten Jahren haben junge Trauerweiden einen hohen Wasserbedarf, insbesondere wenn sie in den Sommermonaten gepflanzt wurden. Achten Sie darauf, dass der Boden stets feucht, aber nicht durchnässt ist. Ein regelmäßiges Gießen ist daher unerlässlich, besonders während längerer Trockenperioden.

Düngung

Düngen Sie Ihre jungen Trauerweiden einmal jährlich im Frühjahr mit Kompost oder anderen organischen Düngemitteln. Handelsübliche Volldünger sind weniger geeignet und können die Pflanze schädigen. Achten Sie darauf, dass die Düngung oberflächlich eingearbeitet wird, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Schutzmaßnahmen

Um die jungen Trauerweiden in den ersten Standjahren vor Wind und Wetter zu schützen, stützen Sie sie mit einem stabilen Pfahl, der in den Boden geschlagen und mit der Pflanze verbunden wird. Eine Mulchschicht um den Stamm hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu hemmen.

Kontrolle und Früherkennung von Krankheiten

Regelmäßige Kontrollgänge sind wichtig, um frühzeitig Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall zu erkennen. Entfernen Sie abgefallenes Laub und Schnittreste, um eine Ausbreitung von Pilzkrankheiten zu vermeiden. Nutzen Sie bei Bedarf biologische Pflanzenschutzmittel.

Durch sorgfältige Pflanzung und Aufmerksamkeit in der Pflege werden Ihre jungen Trauerweiden schnell zu stattlichen Bäumen heranwachsen, die Ihrem Garten über viele Jahre hinweg ein imposantes und romantisches Bild verleihen.

Bilder: Madlen / Shutterstock