Esche

Eschenkrankheit: Symptome, Befall und aktuelle Forschung

Das Eschentriebsterben, verursacht durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus, stellt eine ernste Bedrohung für Eschenbestände dar. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Auswirkungen der Krankheit und gibt Handlungsempfehlungen für Gartenbesitzer und Forstwirte.

Ursachen des Eschentriebsterbens

Das Eschentriebsterben wird durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus hervorgerufen, der aus Ostasien nach Europa eingeschleppt wurde. Dieser Pilz schädigt die Wasserleitgewebe der Eschen und verbreitet sich überwiegend über Wind und infiziertes Pflanzenmaterial. Besonders gefährdet ist die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die zu den anfälligsten Arten zählt. Ein weiteres Risiko besteht durch die genetische Anfälligkeit vieler Eschenarten, da nur wenige Bäume eine natürliche Resistenz aufweisen.

Symptome des Eschentriebsterbens

Die ersten Symptome des Eschentriebsterbens zeigen sich in Form brauner, nekrotischer Flecken auf den Blättern, gefolgt von einem Welken und Absterben der Blätter. Charakteristisch ist das Absterben von Trieben und Ästen, wobei sich braune bis orangefarbene Flecken und Rindennekrosen bilden. Im fortgeschrittenen Stadium treten Kronenverlichtungen und tiefreichende Nekrosen am Stammfuß auf, die Sekundärinfektionen durch Pilze wie den Hallimasch begünstigen. Der Eschenbastkäfer kann zudem zusätzliche Schäden verursachen.

Lebenszyklus des Erregers

Der Pilz Hymenoscyphus fraxineus produziert im Frühjahr Fruchtkörper auf abgefallenen Blattspindeln, die Ascosporen freisetzen und junge Eschenblätter infizieren. Das Pilzmyzel breitet sich von den Blättern über die Blattspindel bis in die Rinde und das Kambium aus, wodurch die Wasser- und Nährstoffleitgewebe zerstört werden. Im Winter überdauern die Fruchtkörper in der Bodenstreu, was den Zyklus im nächsten Frühjahr erneut startet.

Betroffene Eschenarten

Das Eschentriebsterben betrifft primär die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia). Andere Eschenarten wie die Blumenesche (Fraxinus ornus) und die Pennsylvanische Esche (Fraxinus pennsylvanica) sind weniger anfällig, jedoch nicht vollständig immun. Etwa fünf Prozent der Eschen zeigen eine natürliche Resistenz gegen den Pilz.

Auswirkungen des Eschentriebsterbens

Das Absterben der Eschen hat weitreichende ökologische und ökonomische Folgen. Die Zusammensetzung der betroffenen Wälder verändert sich, was die Biodiversität und das Mikroklima beeinflusst. Wirtschaftlich entstehen Verluste, da Eschen wertvolle Holzlieferanten sind. Zudem erhöht sich das Sicherheitsrisiko durch instabile Bäume in besiedelten Gebieten, die umstürzen können.

Sicherheitsaspekte

Erkrankte Eschen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da sie schnell ihre Standfestigkeit verlieren. Besonders entlang von Wegen und in Städten müssen regelmäßige Kontrollen durchgeführt und befallene Bäume gegebenenfalls gefällt werden. Fachgerechtes Fällen sollte nur von erfahrenem Personal durchgeführt werden, um Unfälle zu vermeiden. In naturschutzfachlichen Gebieten kann eine Wegsperrung sinnvoll sein.

Umgang mit befallenen Eschen

In Städten und Dörfern sollten stark befallene Eschen zeitnah gefällt und regelmäßig auf Hallimaschbefall und andere Infektionen überprüft werden. In Wäldern ist es wichtig, leicht befallene Eschen zu erhalten, um eine natürliche Resistenzentwicklung zu unterstützen. Entfernen Sie stark betroffene Bäume und fördern Sie widerstandsfähigere Exemplare durch gezielte Durchforstung.

Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit

Zur Verlangsamung der Ausbreitung des Eschentriebsterbens sind verschiedene Maßnahmen nötig:

  1. Früherkennung und Monitoring: Überwachen Sie regelmäßig die Gesundheit Ihrer Eschen und dokumentieren Sie Symptome.
  2. Entfernung und Entsorgung befallener Bäume: Entfernen Sie infizierte Eschen und entsorgen Sie das Holz, um die Sporenlast zu reduzieren.
  3. Förderung widerstandsfähiger Sorten: Unterstützen Sie die Pflanzung widerstandsfähiger Eschensorten.
  4. Vermeidung von Feuchtgebieten: Pflanzen Sie Eschen möglichst nicht an feuchten Standorten.
  5. Beschränkung des Pflanzenmaterials: Vermeiden Sie die Bewegung von Holz oder Pflanzenmaterial aus infizierten Gebieten.
  6. Förderung natürlicher Gegenspieler: Unterstützen Sie natürliche Feinde des Pilzes, um den Infektionsdruck zu reduzieren.
  7. Forschung und kontinuierliche Anpassung: Verfolgen Sie aktuelle Forschungsergebnisse und passen Sie Maßnahmen regelmäßig an.

Dadurch kann die Ausbreitung des Eschentriebsterbens eingedämmt und die Erhaltung gesunder Eschenbestände unterstützt werden.

Bilder: IanRedding / Shutterstock