Esche

Esche vs. Eberesche: Worin liegt der Unterschied?

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Eschen und Ebereschen sind zwei häufig vorkommende Baumarten, die oft verwechselt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede in Aussehen, Verwendung und ökologischer Bedeutung und geht auf die Bedrohung durch das Eschentriebsterben ein.

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Die Eberesche hat außer der Blattform und ihrem Namen recht wenig mit der Esche gemein

Unterschiede im Erscheinungsbild

Damit Sie Eschen und Ebereschen sicher unterscheiden können, finden Sie hier die wichtigsten Merkmale im Überblick:

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Blätter:

  • Eschen präsentieren sich mit größeren, gefiederten Blättern, deren Rand glatt ist. Die einzelnen Blättchen sind symmetrisch angeordnet.
  • Ebereschen hingegen tragen fein gefiederte Blätter mit einem gesägten Rand. Die einzelnen Blättchen sind kleiner und zierlicher als bei der Esche.

Knospen:

  • Bei der Esche fallen die Knospen durch ihre schwarze Farbe und ihre glatte Oberfläche auf. Sie sitzen meist gegenständig am Zweig.
  • Ebereschen haben silbrig gefärbte Knospen, die fein behaart sind.

Früchte:

  • Die geflügelten Nussfrüchte der Esche, auch „Schlüssel“ genannt, sind ein eindeutiges Erkennungsmerkmal.
  • Ebereschen bilden leuchtend rote Beeren aus, die in dichten Trauben wachsen und besonders im Herbst ein Blickfang sind. Vögel nutzen die Beeren gerne als Nahrungsquelle.

Wuchsform und Größe

  • Eschen können eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen. Mit ihrer ausladenden Krone prägen sie feuchte Au- und Schluchtwälder.
  • Ebereschen bleiben mit maximal 15 Metern deutlich kleiner. Sie wachsen strauchartig und bevorzugen sonnige Standorte, was sie zu Pionierpflanzen macht.

Holz und Verwendung

Holz und Verwendung

Eschen- und Ebereschenholz bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Handwerk und Möbelbau

Eschenholz ist hart, elastisch und sehr fest. Es lässt sich gut verarbeiten und sieht ansprechend aus. Daher wird es gerne für folgende Zwecke eingesetzt:

  • Möbelbau, sowohl massiv als auch als Furnier
  • strapazierfähige Bodenbeläge wie Parkett und Dielen
  • Sportgeräte, die Elastizität erfordern, z.B. Skier oder Baseballschläger
  • Werkzeugstiele, bei denen Härte und Griffigkeit wichtig sind
  • Drechslerarbeiten, bei denen die feine Maserung gut zur Geltung kommt

Ebereschenholz ähnelt Eichenholz in seiner Härte und Dauerhaftigkeit. Es ist beliebt für:

  • Kunsthandwerk, insbesondere Drechselarbeiten
  • Schnitzarbeiten
  • kleinere Möbelstücke wie Spazierstöcke
  • Dekorationselemente, die den Kontrast zwischen dem dunklen Kernholz und dem hellen Splintholz nutzen

Beide Holzarten überzeugen mit ihren individuellen Eigenschaften und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.

Ökologische Bedeutung

Sowohl Eschen als auch Ebereschen leisten einen wertvollen Beitrag zum Ökosystem.

Eschen:

  • Durch den schnellen Zerfall ihres Laubs tragen sie zur Humusbildung bei.
  • Sie bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten, die wiederum anderen Tieren als Futter dienen.
  • Sie stabilisieren nährstoffarme und feuchte Böden.

Ebereschen (Vogelbeeren):

  • Ihre Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, besonders im Herbst und Winter.
  • Ihre weitreichenden Wurzeln schützen vor Erosion und verbessern die Bodenstruktur.
  • Abgefallenes Laub setzt beim Zersetzen Magnesium frei und versorgt so den Boden mit Nährstoffen.
  • Ihre Frosthärte und Windfestigkeit macht sie ideal für die Wiederbegrünung geschädigter Flächen.

Beide Baumarten sind somit unverzichtbar für die Artenvielfalt und die Stabilität des Ökosystems.

Eschentriebsterben

Eschentriebsterben

Resistente Eschen werden landesweit erforscht

Das Eschentriebsterben, verursacht durch den Pilz Hymenoscyphus fraxineus, stellt eine ernsthafte Bedrohung für Eschen in ganz Europa dar. Der Pilz führt zu Welke, Vertrocknung der Blätter, absterbenden Trieben und Kronenverlichtung.

Etwa 10% der Eschen zeigen eine natürliche Resistenz gegen die Krankheit. Diese widerstandsfähigen Bäume sind essentiell für den Erhalt der Art. Forschungsprojekte untersuchen die Ursachen der Resistenz, die sowohl genetisch bedingt als auch durch bestimmte Bakterien begünstigt sein könnte.

Um die Ausbreitung des Eschentriebsterbens zu verlangsamen und die Überlebenschancen der Bäume zu erhöhen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Erkennen und Dokumentieren: Achten Sie auf Krankheitssymptome und dokumentieren Sie befallene Bäume.
  2. Entfernung infizierten Materials: Entfernen Sie stark betroffene Bäume und entsorgen Sie das Material sachgerecht.
  3. Förderung resistenter Exemplare: Schützen und fördern Sie Eschen, die keine oder nur geringe Anzeichen der Krankheit zeigen.

Da es derzeit keine direkte Behandlungsmöglichkeit gibt, ist die Suche nach und der Schutz von resistenten Bäumen von entscheidender Bedeutung.

Bilder: K.Vilkas / Shutterstock