Stauden teilen: Wann, wie und warum es sinnvoll ist
Das Teilen von Stauden verjüngt nicht nur die Pflanzen, sondern fördert auch ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Dieser Artikel erläutert die Vorteile, den optimalen Zeitpunkt und die richtige Vorgehensweise beim Teilen verschiedener Staudenarten.
Warum Stauden teilen?
Das Teilen von Stauden bietet zahlreiche Vorteile, die weit über die Verjüngung der Pflanzen hinausgehen. Es fördert das Pflanzenwachstum, beugt Krankheiten vor und verbessert die allgemeine Gesundheit der Stauden. Durch das Teilen entstehen neue Triebe, was zu einer üppigeren Blüte und kräftigerem Wachstum führt.
Eine weitere wichtige Eigenschaft des Teilens ist die kosteneffiziente Vermehrung Ihrer Gartenpflanzen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, mehrere neue Pflanzstöcke zu gewinnen, die in anderen Gartenbereichen gepflanzt oder an Freunde und Nachbarn weitergegeben werden können. Diese Methode unterstützt eine nachhaltige Gartenpflege und reduziert die Notwendigkeit, neue Pflanzen zu kaufen.
Zudem ermöglicht das Teilen die Kontrolle über die Ausbreitung von Stauden, insbesondere bei Arten, die dazu neigen, sich stark auszubreiten und andere Pflanzen zu verdrängen. Durch regelmäßiges Teilen können Sie das Wachstum im Zaum halten und die Harmonie in Ihren Beeten bewahren, was langfristig ein ausgewogenes und ästhetisch ansprechendes Gartenbild bewirkt.
Der optimale Zeitpunkt zum Teilen von Stauden
Um den besten Erfolg beim Teilen von Stauden zu erzielen, sollten Sie den idealen Zeitpunkt je nach Pflanzenart wählen:
- Sommer- und Herbstblüher: Teilen Sie im Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt oder wenn dieser gerade erst eingesetzt hat. Die Pflanzen haben dann bereits Nährstoffe gespeichert, die sie für die kommende Wachstumsperiode benötigen.
- Frühjahrs- und Frühsommerblüher: Diese Stauden sollten im Herbst nach der Blütezeit geteilt werden. Der September eignet sich besonders gut, da der Boden feucht und warm ist und das Anwachsen der neuen Teilstücke erleichtert.
- Winter ruhende Stauden: Einige Stauden, wie Prachtspieren oder Funkien, lassen sich auch gut im Winter teilen, wenn sie vollständig in den Boden zurückgezogen sind.
Wählen Sie zur Teilung am besten einen kühlen, bewölkten Tag, um das Austrocknen der Pflanzen zu vermeiden und die Anwachsrate zu erhöhen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Teilen von Stauden
Hier finden Sie eine präzise Anleitung, wie Sie Stauden erfolgreich teilen:
1. Vorbereitung: Wässern Sie die Stauden gründlich einen Tag vor dem Teilen. Dies erleichtert das Ausgraben und reduziert das Risiko von Wurzelschäden.
2. Ausgrabung: Setzen Sie eine Grabegabel (34,00€ bei Amazon*) oder einen Spaten rund um die Staude an, um den Wurzelballen zu lockern. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus der Erde heraus.
3. Erde entfernen: Schütteln Sie die Erde vorsichtig vom Wurzelballen ab oder spülen Sie diesen mit einem Wasserstrahl ab, um die Wurzelstruktur besser erkennen zu können.
4. Teilen des Wurzelballens: Teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke, wobei jedes Teilstück mindestens zwei bis drei Triebknospen und ausreichend Wurzeln haben sollte:
- Kompakte Wurzeln: Verwenden Sie ein scharfes Messer, eine Gartenschere oder einen Spaten, um die Pflanze in etwa faustgroße Stücke zu zerteilen.
- Lockere Wurzeln: Stauden wie Sonnenbraut oder Glattblattaster lassen sich oft einfach per Hand auseinanderziehen.
5. Verletzungen beheben: Schneiden Sie unsaubere Trennstellen mit einem scharfen Messer nach und entfernen Sie beschädigte oder verholzte Pflanzenteile. Diese können auf den Kompost gegeben werden.
6. Neupflanzung: Bereiten Sie das Pflanzloch vor, indem Sie es mit Kompost oder organischem Dünger anreichern. Pflanzen Sie die Teilstücke direkt an ihren neuen Standort, drücken Sie die Erde um die Wurzeln fest und gießen Sie gründlich.
Besonderheiten beim Teilen verschiedener Staudenarten
Beim Teilen von Stauden gibt es einige pflanzenspezifische Besonderheiten zu beachten:
Stauden, die leicht zu teilen sind: Viele Gartenstauden lassen sich ohne großen Aufwand teilen und reagieren positiv auf die Teilung. Dazu gehören zum Beispiel Frauenmantel, Sonnenhut und Glattblattaster. Diese Pflanzen können problemlos mit einfachen Werkzeugen wie einem Spaten oder scharfen Messer geteilt und neu gepflanzt werden.
Schwierigere Stauden: Manche Stauden haben ein komplexes oder empfindliches Wurzelwerk, was das Teilen erschwert. Dazu gehören Riesen-Schleierkraut und Steingartenstauden wie Küchenschelle. Diese Arten besitzen tiefgehende Pfahlwurzeln und sind daher beim Teilen anfälliger für Schäden. Es ist ratsam, bei diesen Arten besonders behutsam vorzugehen oder auf alternative Vermehrungsmethoden zurückzugreifen.
Nicht teilbare Stauden: Einige Staudenarten reagieren sehr sensibel auf die Teilung und könnten Schaden nehmen. Dazu gehören Pfingstrosen und Türkischer Mohn. Diese Pflanzen sollten möglichst ungestört bleiben und profitieren eher von minimalen Pflegeeingriffen.
Pflege nach dem Teilen
Nach dem Teilen benötigen Ihre Stauden besondere Aufmerksamkeit:
- Regelmäßiges Gießen: Sorgen Sie dafür, dass die frisch geteilten Stauden ausreichend Wasser erhalten, um gut anzuwachsen. Halten Sie den Boden durchgehend feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen.
- Schutz vor Extrembedingungen: Schützen Sie die Stauden in den ersten Wochen nach dem Teilen vor starker Sonne, Wind und Frost. Dies reduziert Stress und fördert das Anwachsen.
- Bodenpflege: Lockern Sie den Boden in der Nähe der Pflanzen regelmäßig und entfernen Sie Unkraut, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu verhindern.
- Düngung: Sobald die ersten Anzeichen des Anwachsens sichtbar sind, können Sie leicht mit organischem Dünger nachhelfen, um das Wachstum zu unterstützen. Vermeiden Sie eine Überdüngung.
- Mulchen: Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Achten Sie darauf, den Mulch nicht direkt an die Stämme der Stauden zu legen, um Fäulnis zu vermeiden.
Mit diesen Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Ihre geteilten Stauden gesund anwachsen und Ihnen viel Freude im Garten bereiten. Achten Sie darauf, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um Stresssymptome frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren.