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Spuckpalme: Pflege, Vermehrung und Giftigkeit erklärt

Die Spuckpalme (Euphorbia leuconeura) ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze mit markanten Blättern und einem ungewöhnlichen Ausbreitungsmechanismus. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege, Vermehrung und den Umgang mit dieser interessanten Pflanze.

Wuchs

Die Spuckpalme, auch Madagaskar-Juwel genannt, erreicht im Topf eine Höhe von 40 bis 100 Zentimetern und kann in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 2 Meter groß werden. Sie wächst aufrecht und meist unverzweigt mit einem schmalen, dunkelgrünen Stamm, der weniger als 5 Zentimeter im Durchmesser misst.

Der Stamm verholzt schnell und weist eine oft kantige Struktur auf. An den Kanten befinden sich Dornen, die aus umgewandelten Nebenblättern entstehen. Diese Dornen können unangenehm sein, wenn Sie die Pflanze berühren.

Am oberen Ende des Stammes bildet die Spuckpalme ein doldenförmiges Blattwerk aus. Die dunkelgrünen, zungenförmigen und ledrigen Blätter sind bis zu 15 Zentimeter lang. Junge Pflanzen haben auffällige weiße Blattnerven, die mit zunehmendem Alter verblassen.

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Im Inneren des Stammes speichert die Spuckpalme Wasser, was sie zu einer stammsukkulenten Pflanze macht. Dies macht sie besonders widerstandsfähig gegenüber trockenen Bedingungen. Mit ausreichend Pflege kann die Pflanze im Alter Verzweigungen zeigen, besonders nach Trockenperioden oder Verletzungen.

Blätter

Die Blätter der Spuckpalme wachsen am oberen Ende des Stammes und bilden ein dichtes, schirmartiges Dach, das der Pflanze ihr charakteristisches Aussehen verleiht. Sie sind ledrig, lang und schmal mit einer satten dunkelgrünen Farbe. Junge Blätter haben auffällige weiße Blattnerven, die im Laufe der Zeit verblassen.

Im Winter, während der Ruhephase, wirft die Spuckpalme viele ihrer Blätter ab, ein natürlicher Prozess, der im Frühjahr durch das Wachstum neuer Blätter ausgeglichen wird.

Blüte

Die Spuckpalme entwickelt kleine, weiße Blüten, die von November bis Februar blühen. Diese unscheinbaren Blüten wachsen direkt an den Blattansätzen und bestehen aus mehreren reduzierten Einzelblüten, die sich zu einem Blütenstand zusammensetzen.

Nach der Blütezeit entwickeln sich Kapselfrüchte, die bei Reife explosionsartig aufplatzen und die darin enthaltenen Samen meterweit schleudern. Dieser Verbreitungsmechanismus, bekannt als Ballochorie, ermöglicht es der Pflanze, sich weitläufig zu verbreiten, auch in Innenräumen.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Spuckpalme bevorzugt einen warmen und hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Direkte Mittagssonne kann zu Sonnenbrand führen; sie verträgt jedoch die Morgen- und Abendsonne besser. Ein idealer Platz ist ein Fenster ohne direkte Mittagssonne, wobei die Pflanze im Sommer mindestens 50 cm vom Fenster entfernt stehen sollte. Vermeiden Sie Zugluft, da die Spuckpalme empfindlich darauf reagiert.

Die ideale Temperatur liegt im Sommer zwischen 20 und 24 Grad Celsius, während die Pflanze im Winter kühlere Temperaturen zwischen 12 und 14 Grad Celsius bevorzugt. Sollten diese nicht möglich sein, kann die Pflanze auch bei normalen Zimmertemperaturen überleben.

Um einen schiefen Wuchs zu vermeiden, sollten Sie die Pflanze regelmäßig drehen. Aufgrund ihrer Größe von bis zu einem Meter kann es notwendig sein, die Spuckpalme vom Fensterbrett auf den Boden zu stellen. In Gesellschaft anderer Pflanzen wächst sie oft schöner und dichter.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Spuckpalme benötigt durchlässigen Boden, um Staunässe zu verhindern. Ein lockeres, wasserspeicherndes Substrat ohne Torf ist ideal. Verwenden Sie eine torffreie Universalerde und mischen Sie etwa 30 % Blähton oder ähnliches Material bei. Eine Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben oder Kieselsteinen im Pflanzgefäß verbessert die Durchlässigkeit und verhindert Staunässe.

Spuckpalme pflegen

Die Spuckpalme ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze und gedeiht mit minimalem Aufwand.

Gießen

Gießen Sie die Spuckpalme regelmäßig, aber mäßig. Vermeiden Sie Staunässe und lassen Sie den Wurzelballen nie vollständig austrocknen. In der Regel genügt es, die Pflanze ein- bis zweimal pro Woche zu gießen. Entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer. Im Winter reduzieren Sie die Wassergaben.

Düngen

Während der Wachstumsperiode von April bis September sollten Sie die Spuckpalme alle sechs Wochen mit handelsüblichem Kakteendünger düngen. Über den Winter ist keine Düngung erforderlich.

Umtopfen

Alle zwei Jahre sollten Sie die Spuckpalme im Frühjahr umtopfen. Wählen Sie ein größeres Pflanzgefäß und tragen Sie Handschuhe, um Hautkontakt mit dem giftigen Milchsaft zu vermeiden.

Spuckpalme richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Sie sollten jedoch abgestorbene und kranke Pflanzenteile entfernen. Tragen Sie Handschuhe und verwenden Sie scharfe, saubere Werkzeuge. Schnitte können auch vorgenommen werden, um den Wuchs zu kontrollieren oder neue Triebe zu fördern. Die Pflanze sollte beim Beschneiden mindestens 50 cm hoch sein.

Spuckpalme vermehren

Die Vermehrung der Spuckpalme kann durch Samen oder Stecklinge erfolgen. Die Pflanze verbreitet ihre Samen selbstständig durch aufplatzende Kapselfrüchte. Diese Samen keimen problemlos auf feuchter Erde.

Für die Vermehrung durch Stecklinge schneiden Sie im Frühjahr einen 10 cm langen Trieb ab und lassen den Milchsaft antrocknen. Stecken Sie den Steckling in Anzuchterde, befeuchten Sie die Erde leicht und schaffen Sie ein feucht-warmes Klima, indem Sie eine Plastiktüte über den Topf ziehen. Täglich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Krankheiten & Schädlinge

Die Spuckpalme ist relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich treten jedoch Probleme wie Wurzelfäule durch übermäßige Wassergaben auf. Gelbe Blätter können auf Staunässe oder eine zu kalte Umgebung zurückzuführen sein. Hängende Blätter deuten oft auf Wassermangel hin.

Schädlinge

Während Schädlinge selten sind, können gelegentlich Wollläuse, Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse, Thripse oder die Weiße Fliege auftreten. Bei festgestelltem Befall isolieren Sie die Pflanze und entfernen die Schädlinge vorsichtig.

Giftigkeit

Die Spuckpalme ist in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders der weiße, dickflüssige Milchsaft kann bei Hautkontakt zu Reizungen und allergischen Reaktionen führen. Bei Verschlucken können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Halten Sie die Pflanze daher außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.

Tragen Sie beim Umgang mit der Pflanze stets Handschuhe und schützen Sie die Augen vor Spritzern des Milchsaftes. Bei Kontakt mit dem Saft waschen Sie die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser und Seife. Suchen Sie ärztliche Hilfe, falls der Saft verschluckt wurde oder in die Augen gelangt ist.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird die Euphorbia leuconeura Spuckpalme genannt?

Die Bezeichnung „Spuckpalme“ rührt von ihrem ungewöhnlichen Verbreitungsmechanismus her. Nach der Blütezeit entwickeln sich Kapselfrüchte, die bei Reife explosionsartig aufplatzen und die Samen meterweit schleudern. Dieser Mechanismus, bekannt als Ballochorie, ermöglicht es der Pflanze, sich weitläufig zu verbreiten – ein Verhalten, das an das „Spucken“ erinnert.

Ist die Spuckpalme tatsächlich eine Palme?

Obwohl die Spuckpalme diesen Namen trägt, handelt es sich botanisch gesehen nicht um eine echte Palme. Sie gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und ist ursprünglich in den nördlichen Küstenregenwäldern Madagaskars beheimatet. Ihr aufrecht wachsender, unverzweigter Stamm gibt ihr jedoch eine gewisse Ähnlichkeit mit Palmen.

Was macht die Spuckpalme so pflegeleicht?

Die Spuckpalme ist stammsukkulent, was bedeutet, dass sie Wasser im Stamm speichern kann und somit widerstandsfähig gegenüber Trockenheit ist. Sie benötigt nur mäßiges Gießen, regelmäßiges Drehen, um einen gleichmäßigen Wuchs zu fördern, und eine geringe Menge Dünger während der Wachstumsperiode. Zudem ist sie relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Warum ist der Milchsaft der Spuckpalme gefährlich?

Der Milchsaft der Spuckpalme enthält toxische Substanzen, die bei Hautkontakt Reizungen und allergische Reaktionen hervorrufen können. Insbesondere bei Kontakt mit Schleimhäuten oder beim Verschlucken kann er ernste gesundheitliche Probleme wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Daher ist es wichtig, beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe zu tragen und sie von Kindern und Haustieren fernzuhalten.

Bilder: Dasha Devochko / Shutterstock