Schachtelhalm

Schachtelhalm im Garten: Steckbrief, Nutzen und Risiken

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Schachtelhalm zählt mit Sicherheit nicht zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Die Pflanze ist sehr hartnäckig und schwer zu bekämpfen. Neben dem Ackerschachtelhalm, der oft als Unkraut gesehen wird, gibt es jedoch auch einige Arten, die als Zierpflanze sehr dekorativ an Teichen oder im Topf gezogen werden. Ein Steckbrief.

Schachtelhalm Merkmale
Der Schachtelhalm ist ein sehr dekorativer und robuster Farn
AUF EINEN BLICK
Was ist Schachtelhalm und wo wächst er?
Schachtelhalm, auch unter den Namen Zinnkraut oder Ackerschachtelhalm bekannt, gehört zur Pflanzenfamilie der Schachtelhalmgewächse und kommt in 15 bis 20 verschiedenen Arten vor. Er wächst auf verdichteten Böden und besitzt verschiedene Verwendungszwecke in Naturheilkunde, Naturkosmetik und Garten.

Schachtelhalm – Ein Steckbrief

  • Botanische Bezeichnung: Equisetum
  • volkstümliche Namen: Zinnkraut, Scheuerkraut, Pferdeschwanz, Katzenwedel, Pfannebutzer
  • Pflanzenfamilie: Schachtelhalmgewächse
  • botanische Familie: Farne
  • Vorkommen: nördliche Erdhalbkugel, Japan, Tropen
  • Arten: 15 bis 20 Arten
  • Höhe: je nach Art 10 bis 300 cm
  • Standort: verdichtete Böden, Bodensenken, Teiche, Flussufer
  • Vermehrung: Sporen, Rhizome mit unterirdischen Ausläufern
  • Blüte: keine Blüte, stattdessen eine Sporenähre
  • Blütezeit: je nach Sorte März bis Juni
  • Vermehrung: Sporen, unterirdische Ausläufer
  • Verwendung Ackerschachtelhalm als Naturheilmittel: Entzündungen, Halsbeschwerden, Rheuma, Gicht
  • Verwendung im Garten: Zierpflanze, Teichbepflanzung, Kübelpflanze
  • Giftigkeit: einige Sorten wie Sumpfschachtelhalm sind giftig
  • Winterhärte: winterhart

Schachtelhalme enthalten viel Kieselsäure

In den Halmen des Schachtelhalms lagern sich große Mengen Kieselsäure ein. Bis zu sieben Prozent kann der Anteil betragen.

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Deshalb wird Schachtelhalm in der Naturmedizin und in der Naturkosmetik verwendet.

Die Kieselsäure bildet kleine Kristalle, die die Stängel sehr rau machen. Schachtelhalm wird deshalb schon seit Jahrhunderten zum Putzen und Polieren von Zinn und Geschirr genutzt. Daher rühren auch die volkstümlichen Namen Zinnkraut, Pfannebutzer oder Scheuerkraut.

Welche Schachtelhalm-Arten sind giftig?

Nicht alle Schachtelhalm-Arten sind giftig. Der als Unkraut gefürchtete Ackerschachtelhalm ist essbar.

Sumpfschachtelhalm und alle für Teiche geeigneten Sorten hingegen sind giftig. Vor allem auf Viehweiden kann das zu einem echten Problem werden. Sumpfschachtelhalm zu bekämpfen ist nahezu unmöglich. Wegen der tiefliegenden Rhizome und der Vermehrung über Sporen versagen sogar chemische Unkrautvernichter wie Round-up.

Beim Sammeln und Verbrauchen ist deshalb Vorsicht geboten, zumal sich Sumpfschachtelhalm und Ackerschachtelhalm auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen. Es gibt aber Unterschiede, mit denen eine Zuordnung möglich ist.

Tipp

Schachtelhalm ist eine der ältesten Pflanzen der Welt, die bereits auf dem vorzeitlichen Kontinent Gondwana vorkam. Schon in der Urzeit gab es ganze Wälder mit Schachtelhalmen, die mit 30 Metern so hoch wie Bäume wuchsen.