Schachtelhalm

Dekorative Schachtelhalm-Arten für Teiche und Kübel

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Schachtelhalme (Equisetum) sind faszinierende Pflanzen mit einer langen Geschichte. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten, ihre Ansprüche an Standort und Pflege sowie ihre vielseitige Verwendung im Garten.

Schachtelhalm Sorten
Der Teich-Schachtelhalm ist eine dekorativ Uferpflanze

Artenvielfalt der Schachtelhalme

Die Gattung Equisetum umfasst weltweit etwa 15 bis 20 Arten. In Mitteleuropa sind etwa 10 Arten heimisch. Schachtelhalme zählen zu den ältesten Pflanzen und zeichnen sich durch ihre einzigartige Struktur aus. Sie gedeihen überwiegend auf der nördlichen Hemisphäre, sind jedoch auch in den Tropen und gemäßigten Zonen zu finden. Bevorzugte Standorte sind feuchte Gebiete wie Ufer, Sümpfe und Wiesen.

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Für Gärtner sind folgende Arten besonders interessant:

  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense): Weit verbreitet und bekannt als Heilpflanze.
  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale): Immergrün und eignet sich auch für den Kübel.
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre): Häufig in feuchten Gebieten anzutreffen, aber giftig.
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile): Ideal für Wassergärten, kann bis zu einem Meter hoch werden.
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum): Wächst in feuchten Wäldern, bis zu 60 cm hoch.
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia): Erreicht bis zu 1,5 Meter Höhe, gut für sumpfige Standorte.

Durch ihre archaische Erscheinungsform und flexible Wachstumsweise bieten Schachtelhalme interessante Gestaltungsmöglichkeiten für naturnahe Gärten. Achten Sie auf die jeweiligen Standortansprüche, um den bestmöglichen Wuchs zu gewährleisten.

Die Untergattungen der Schachtelhalme

Die Gattung Equisetum wird in die Untergattungen Hippochaete und Equisetum unterteilt. Diese Einteilung basiert auf morphologischen Unterschieden der Sprossen und der Verzweigung.

Untergattung Hippochaete: Robuste, oft unverzweigte und feste Sprosse. Wichtige Arten sind:

  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale): Immergrün mit dunkelgrünen Sprossen und schwarzen Knoten.
  • Ästiger Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum): Wirtelig verzweigte Sprosse, bis zu 1,5 Meter hoch.
  • Binsenförmiger Schachtelhalm (Equisetum scirpoides): Kleine Art, 10 bis 30 Zentimeter hoch, wächst an feuchten Standorten.

Untergattung Equisetum: Zartere, oft verzweigte Sprosse. Bekannte Arten sind:

  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense): Grüne, verzweigte Sprosse bis zu 50 Zentimeter hoch.
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile): Gedeiht in sumpfigen Gebieten und wird bis zu 1 Meter hoch.
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre): Wächst bis zu 60 Zentimeter hoch, bevorzugt moorige Gegenden.
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum): Hat weich verzweigte Sprosse, die bis zu 60 Zentimeter hoch werden.
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia): Beeindruckende Art, bis zu 1,5 Meter hoch.

Diese Unterscheidung erleichtert die Einordnung der Schachtelhalm-Arten und ihre gezielte Auswahl für die naturnahe Gartengestaltung. Beachten Sie die spezifischen Standortansprüche der Arten.

Beschreibung und Aussehen von Schachtelhalmen

Schachtelhalme sind ausdauernde, krautige Pflanzen und vermehren sich über ihre unterirdischen Rhizome sowie über Sporen. Sie erreichen je nach Art Höhen zwischen 10 und 150 Zentimetern. Tropische Arten können über zwei Meter hoch wachsen.

Charakteristisch sind ihre hohlen, segmentierten Stängel mit Knoten (Nodien), aus denen nadelartige Blätter entspringen, die eine ringförmige Scheide um den Stängel bilden. Die bräunlichen Sporentriebe erscheinen im Frühjahr, während im Sommer die grünen, fruchtlosen Triebe nachwachsen.

Einige Beispiele äußerer Merkmale sind:

  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense): Hohle, dunkelgrüne Stängel mit helleren Ringen, bis zu 50 cm hoch.
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile): Glatte Stängel, wächst bis zu 100 cm hoch.
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum): Verzweigte Sprosse bis zu 60 cm hoch.
  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale): Robuste, immergrüne Sprosse bis zu 100 cm hoch.
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia): Kräftige, hellgrüne Stängel bis zu 1,5 Meter hoch.

Silicateinlagerungen in den Stängeln machen die Pflanzen widerstandsfähig, weshalb sie früher als Scheuermittel bekannt waren. Diese Merkmale machen Schachtelhalme zu einem besonderen Highlight in naturnahen Gärten, insbesondere in Feuchtgebieten.

Vermehrung von Schachtelhalmen

Schachtelhalme vermehren sich hauptsächlich durch Sporen und vegetativ durch unterirdische Rhizome.

Generative Vermehrung über Sporen

Die Vermehrung erfolgt über Sporen, die in den zapfenförmigen Sporophyllständen an den Spitzen spezieller Sporentriebe gebildet werden. Diese Sporen entfalten sich bei günstigen Bedingungen und bilden neue Pflanzen.

Vegetative Vermehrung durch Rhizome

Schachtelhalme verfügen über weitreichende Rhizome, die sich tief im Boden verzweigen. Neue Triebe sprießen aus diesen Rhizomen und verbreiten sich effektiv. Arten wie der Acker-Schachtelhalm nutzen diese Methode, um schnell neue Pflanzengruppen zu bilden.

Einige Arten haben besondere Merkmale bei der Vermehrung:

  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre): Vermehrt sich sowohl durch Sporen als auch durch tiefreichende Ausläufer.
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile): Hauptsächlich durch kriechende Rhizome.
  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale): Bildet viele Ausläufer, die sich stark ausbreiten.

Wenn Sie Schachtelhalme im Garten pflanzen möchten, empfiehlt es sich, ihre Ausbreitung zu kontrollieren, zum Beispiel durch Kübel oder Wurzelsperren.

Standortansprüche der Schachtelhalme

Schachtelhalme bevorzugen feuchte bis nasse Böden und gedeihen gut an Ufern, in Sümpfen und auf feuchten Wiesen. Einige Arten eignen sich auch als Kübelpflanzen mit regelmäßiger Wasserzufuhr. Der Standort variiert je nach Art:

  • Sonnig bis halbschattig: Viele Schachtelhalme tolerieren unterschiedliche Lichtverhältnisse, beispielsweise der Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile).
  • Feuchte Umgebungen: Alle Schachtelhalme benötigen dauerhaft feuchte bis nasse Böden, wie der Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale), der auch in Miniteichen gut gedeiht.
  • Bodenbeschaffenheit: Optimal sind neutrale bis basische Böden (pH 5,5–8,5), besonders für den Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense).
  • Kübelpflanzen: Arten wie der Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und der Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) sind auch für Kübel geeignet und setzen dekorative Akzente.

Bei der Pflanzung im naturnahen Garten sollten Sie darauf achten, dass die Art den Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen des Standortes entspricht.

Schachtelhalme als „lebende Fossilien“

Schachtelhalme existieren seit rund 375 Millionen Jahren und gehören zu den ältesten Pflanzenarten. Früher erreichten einige fossile Vertreter, die Kalamiten, beachtliche Höhen von bis zu 30 Metern und spielten eine wichtige Rolle in den Kohlevorkommen.

Durch ihre Fähigkeit, sich durch Sporen zu vermehren und ihre enorme Anpassungsfähigkeit, haben sie viele Umweltveränderungen überdauert. Heute gibt es etwa 15 bis 30 Schachtelhalm-Arten, die häufig auf feuchten Böden wachsen. Trotz ihrer geringeren Größe gegenüber den fossilen Vorfahren haben sie eine bedeutende biologische und historische Rolle bewahrt.

Nutzung von Schachtelhalmen

Schachtelhalme bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in der Medizin, im Gartenbau und der Floristik.

Medizinische Verwendung

Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) wird als Heilpflanze geschätzt. Seine Sommerwedel werden zur Herstellung von harntreibenden Mitteln genutzt, die gegen Rheuma, Entzündungen, Nierenleiden und Harngrieß eingesetzt werden. Ein Kräutertee aus Schachtelhalm soll zudem eine reinigende Wirkung auf Nieren, Blut und Blase haben.

Gartennutzung

Schachtelhalme sind als Zierpflanzen im Garten beliebt. Sie bieten Struktur und grüne Akzente an Teichrändern und in Feuchtgebieten. Besonders geeignet sind:

  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale): Für feuchte Gartenbereiche und in Pflanzgefäßen auf Terrassen.
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile): Für Wassergärten, wächst bis zu einem Meter hoch.
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre): Für Sumpfzonen, aber nicht für den Verzehr geeignet.

Schachtelhalm-Tee dient auch als natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau.

Floristik und Dekoration

Winter-Schachtelhalme sind wertvoll für die Floristik. Ihre langen, dicken Halme eignen sich gut zum Schnitt und für dekorative Zwecke.

Sonstige Nutzung

Durch die Einlagerung von Silicaten kann Schachtelhalm als sanftes Scheuermittel verwendet werden. Diese Kieselsäureeinlagerungen machen sie ideal für den Einsatz als Reinigungsmittel.

Schachtelhalme bieten funktionale und ästhetische Vorteile in verschiedenen Kontexten. Beachten Sie bei der Pflanzung die spezifischen Standortansprüche, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Bilder: mps197 / iStockphoto