Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm: Wirkung, Inhaltsstoffe und Anwendung

Ackerschachtelhalm, ein uraltes Heilkraut, bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Garten und für die Gesundheit. Dieser Artikel beleuchtet die Heilwirkungen, Anwendungsgebiete und die historische Bedeutung dieser faszinierenden Pflanze.

Vielfältige Wirkungen des Ackerschachtelhalms

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile durch seine einzigartigen Inhaltsstoffe. Reich an Kieselsäure und Silizium, stärken diese Komponenten das Bindegewebe und fördern die Elastizität von Bändern und Sehnen, was insbesondere von Sportlern geschätzt wird. Die Pflanze enthält zudem Saponine und Flavonoide, die antientzündlich und antimikrobiell wirken und somit das Immunsystem unterstützen. Ackerschachtelhalm wird aufgrund seiner adstringierenden und blutstillenden Eigenschaften auch zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden verwendet. Darüber hinaus bietet die Pflanze antioxidative Eigenschaften, die oxidativen Stress reduzieren und zur Zellregeneration beitragen. In der traditionellen Volksmedizin findet Ackerschachtelhalm Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationsstörungen sowie zur Durchblutungsförderung.

Harntreibende Wirkung

Ackerschachtelhalm ist für seine harntreibenden Eigenschaften bekannt, die auf der Stimulierung der Nierentätigkeit und der Förderung der Harnbildung beruhen. Diese Wirkung macht ihn zu einem nützlichen Mittel bei Durchspülungstherapien, insbesondere bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege. Durch seine harntreibenden Eigenschaften unterstützt er auch die Ausschwemmung von Ödemen. Menschen mit Herz- oder Niereninsuffizienz sollten jedoch vor der Anwendung einen Arzt konsultieren, um mögliche Risiken zu vermeiden.

Immunstärkende Wirkung

Ackerschachtelhalm stärkt das Immunsystem durch seine Saponine und Flavonoide, die antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkungen besitzen. Diese Pflanzenstoffe unterstützen das körpereigene Abwehrsystem, indem sie freie Radikale neutralisieren, entzündungshemmend wirken und das Wachstum von Bakterien hemmen. Somit trägt Ackerschachtelhalm insgesamt zur Verbesserung der Abwehrkräfte des Körpers bei.

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Wundheilende Wirkung

Ackerschachtelhalm ist für seine positive Wirkung auf die Heilung schlecht heilender Wunden bekannt. Die Inhaltsstoffe Kieselsäure, Saponine und Flavonoide wirken antibakteriell, antimykotisch und entzündungshemmend und fördern so die Wundheilung. Umschläge mit Ackerschachtelhalm-Sud können zur äußerlichen Anwendung genutzt werden, um Infektionen vorzubeugen und die Zellregeneration zu fördern. Allerdings sollte bei größeren offenen Wunden Vorsicht geboten sein, und es wird empfohlen, vorgemischte Präparate zu verwenden.

Weitere Anwendungsgebiete in der Volksmedizin

Ackerschachtelhalm hat in der traditionellen Volksmedizin vielseitige Anwendungen gefunden. Bei Zahn- und Mundpflege kann ein Sud aus Ackerschachtelhalm zur Beruhigung von Zahnfleischentzündungen beitragen. Umschläge und Bäder aus der Pflanze helfen bei Hautirritationen und Ekzemen. Bei Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis kann Ackerschachtelhalm-tee schleimlösend wirken. Frauen nutzen den Ackerschachtelhalm traditionell zur Linderung von Menstruationsbeschwerden und zur Regulierung des Menstruationszyklus. Zudem soll die Pflanze die Durchblutung fördern und blutreinigend wirken, was sie in Frühjahrs- und Entschlackungskuren beliebt macht.

Ackerschachtelhalm-Sud als Pflanzenschutzmittel

Ackerschachtelhalm-Sud ist ein wirksames biologisches Pflanzenschutzmittel, das Pflanzen stärkt und vor Schädlingen und Pilzerkrankungen schützt. Die hohe Kieselsäurekonzentration stärkt die Zellstruktur und Oberflächen der Pflanzen, was den Befall durch Schädlinge und Pilze erschwert.

Herstellung des Ackerschachtelhalm-Suds

Zur Herstellung des Suds benötigen Sie 150 g frischen oder 15 g getrockneten Ackerschachtelhalm pro Liter Wasser, eine große Zwiebel und eine Knolle Knoblauch, jeweils grob gewürfelt, sowie etwas Öl. Die Zutaten werden in kochendes Wasser gegeben und etwa 15 Minuten geköchelt Ackerschachtelhalm-Pulver selber zu machen. Nach dem Abseihen kann der Sud in einem Glasbehälter mehrere Monate aufbewahrt werden.

Materialien:

  • Hauptbestandteil: 150 Gramm frischer, oder 15 Gramm getrockneter Ackerschachtelhalm
  • Ein Liter H2O
  • Ein großer Knoblauch, grob geschnitten
  • Ein Spritzer Öl
  • Eine große Zwiebel, ebenso grob zerteilt

Anwendung des Ackerschachtelhalm-Suds

Der Sud sollte vor der Anwendung im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt werden. Sprühen Sie die Mischung zur Vorbeugung im Frühling und Sommer einmal wöchentlich auf die Pflanzen. Bei erstem Befall behandeln Sie die Pflanzen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Auch den Boden sollten Sie einsprühen, um die Wirksamkeit zu erhöhen oder den Sud dem Gießwasser beizumischen, vor allem bei gefährdeten Pflanzenarten.

Vorzüge des Ackerschachtelhalm-Suds

Ackerschachtelhalm-Sud ist leicht herzustellen und vielseitig einsetzbar. Er ist wirksam gegen Schädlinge wie Blattläuse und Pilzerkrankungen wie Mehltau, Grauschimmel und Sternrußtau. Der Sud ist umweltfreundlich und eine natürliche Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln.

Geschichte des Ackerschachtelhalms

Ackerschachtelhalm gehört zu den ältesten Pflanzen der Welt und entstand vor etwa 400 Millionen Jahren. Seine Vorfahren bildeten gemeinsam mit Riesenfarnen die ersten Wälder der nördlichen Halbkugel. Bereits in der Antike wurde die Pflanze wegen ihrer medizinischen Eigenschaften eingesetzt. Bekannte Gelehrte wie Dioskurides, Plinius und Paracelsus nutzten die Pflanze als harntreibendes Mittel und zur Wundbehandlung. Sebastian Kneipp brachte dem Ackerschachtelhalm im 19. Jahrhundert erneute Popularität, indem er ihn gegen Rheuma, Gicht und Harnwegserkrankungen einsetzte. Heute ist Ackerschachtelhalm wieder eine geschätzte Heilpflanze, die in verschiedenen modernen Präparaten Anwendung findet.

Unterschied zwischen Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) und Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) unterscheiden sich in wichtigen Merkmalen und Anforderungen an ihren Standort. Ackerschachtelhalm bevorzugt trockene Standorte wie Wiesen und Äcker, während Sumpfschachtelhalm feuchte Gebiete wie Sümpfe und Ufer von Flüssen bevorzugt. Ihre Wachstumsform und der Aufbau unterscheiden sich deutlich. Beim Ackerschachtelhalm sind die Seitenäste starr und nach oben gerichtet, beim Sumpfschachtelhalm neigen sie sich nach unten. Ackerschachtelhalm bildet seine Sporentriebe im Frühjahr aus, während der Sumpfschachtelhalm dies im Sommerhalbjahr tut. Ein wichtiger Unterschied ist die Giftigkeit: Sumpfschachtelhalm enthält giftige Alkaloide, während Ackerschachtelhalm ungiftig ist und vielfältige gesundheitsfördernde Anwendungen hat.

Achten Sie beim Sammeln darauf, nur sicher identifizierte Pflanzen zu sammeln, um eine Verwechslung mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm zu vermeiden.

Bilder: Chamille White / Shutterstock