Schachtelhalm

Schachtelhalm Vermehrung: So klappt es einfach und schnell

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Schachtelhalme pflanzen sich auf zwei Arten fort: sexuell durch Sporen und vegetativ durch Rhizome und Ausläufer. Dieser Artikel gibt einen detaillierten Einblick in beide Vermehrungsmethoden des Schachtelhalms und gibt praktische Tipps für die Gartenpraxis.

Schachtelhalm Sporen
Schachtelhalm vermehrt sich selbst über Sporen und Rhizome

Vermehrung durch Sporen

Die Vermehrung von Schachtelhalmen durch Sporen folgt einem vorbestimmten Zyklus. An den Sprossspitzen der Pflanzen befinden sich zapfenartige Strukturen, die als Sporophyllstände bezeichnet werden. Diese Sporophyllstände tragen Sporangienträger, in denen sich die Sporenbehälter befinden. Die Sporenbildung beginnt etwa im Juni und kann bis in den September andauern.

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Auf feuchtem Untergrund keimen die Sporen und bilden zunächst winzige, herzförmige Vorkeime, sogenannte Prothallien. Diese tragen die Geschlechtsorgane der Schachtelhalme. Die Befruchtung erfolgt ebenfalls auf dem feuchten Untergrund, woraufhin sich eine neue Schachtelhalmpflanze entwickelt.

Ausbreitungsmechanismen der Sporen

Die Sporen sind mit besonderen Bändern ausgestattet, die Hapteren genannt werden. Bei Trockenheit entrollen sich diese Bänder, was zur Verklettung der Sporen führt. Durch Wind und Wasser können die Sporen so über größere Entfernungen verbreitet werden.

Günstige Bedingungen für die Sporenvermehrung

Die Keimung der Sporen gelingt am besten auf feuchten oder nassen Böden. Schachtelhalme bevorzugen wechselfeuchte bis nasse Standorte wie Wiesen und Uferbereiche. Staunasse Böden bieten optimale Bedingungen für die Keimung der Sporen und das Wachstum der neuen Pflanzen.

Für den Hobbygärtner ist die Sporenvermehrung oft weniger relevant, da sie meist ineffizienter ist als die vegetative Vermehrung. Dennoch kann das Wissen um diese Vermehrungsmethode zur vollständigen Pflege und Kultivierung des Schachtelhalms beitragen.

Vegetative Vermehrung

Die vegetative Vermehrung ist bei Schachtelhalmen die gebräuchlichste und effizienteste Methode. Diese erfolgt hauptsächlich durch Rhizome, die unterirdischen Sprossachsen der Pflanze. Diese Rhizome können sich weit verzweigen und an ihren Knotenpunkten neue Sprosse und Wurzeln bilden, wodurch Schachtelhalme große Flächen besiedeln können.

Rhizome

Das Rhizomsystem ist zentral für die vegetative Vermehrung. Diese horizontal wachsenden Sprossachsen können beträchtliche Längen erreichen und neue Triebe und Wurzeln entwickeln. Dies ermöglicht den Schachtelhalmen das Überleben und die Ausbreitung auch in dicht besiedelten Bodenregionen. Durch das Teilen der Rhizome wird die Vermehrung weiter begünstigt.

Oberirdische Ausläufer

Neben den unterirdischen Rhizomen bilden Schachtelhalme auch oberirdische Ausläufer. Diese wachsen horizontal entlang der Bodenoberfläche und ähneln den normalen Trieben der Pflanze. Auch an den Knotenpunkten dieser Ausläufer können neue Sprosse und Wurzeln entstehen, wodurch die Pflanze neue Gebiete besiedeln kann.

Teilung der Pflanze

Eine weitere Methode der vegetativen Vermehrung ist die Teilung der Pflanze, die am besten im Frühjahr durchgeführt wird, wenn das Wachstum beginnt. Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie sie mit einem scharfen Werkzeug in mehrere Teile. Jedes Teilstück sollte ein Stück Rhizom mit mindestens einem Spross und einigen Wurzeln enthalten. Die geteilten Pflanzen können dann an neuen Standorten eingepflanzt werden, wodurch die Vermehrung und Verjüngung der Pflanzen gleichzeitig erfolgt.

Kontrolle der Ausbreitung

Beachten Sie, dass die Ausbreitung über Rhizome und Ausläufer unkontrollierbar sein kann, insbesondere bei invasiven Arten. Um dies zu verhindern, kann eine Rhizomsperre eingebaut werden, die das Wachstum der unterirdischen Sprossachsen einschränkt und die Pflanze in einem bestimmten Bereich hält. Diese Methode ist besonders nützlich bei Arten wie dem Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale), die ansonsten Ihren Garten überwuchern könnten.

Vermehrung von Winter-Schachtelhalm

Der Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) vermehrt sich vorwiegend vegetativ. Zwei zentrale Methoden sind die Teilung der Pflanze im Frühjahr und die Nutzung der zahlreichen Ausläufer.

Teilung im Frühjahr

Die Teilung ist eine effektive Methode, um den Winter-Schachtelhalm zu vermehren und gleichzeitig zu verjüngen. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, wenn die Pflanze aktiv zu wachsen beginnt.

  • Heben Sie die Pflanze behutsam mit einem Spaten aus dem Boden.
  • Schneiden Sie sie mit einem scharfen Messer oder einem sauberen Spaten in mehrere Teile. Jedes Teilstück sollte mindestens ein Stück Rhizom, einen Spross und einige Wurzeln enthalten.
  • Pflanzen Sie die gewonnenen Teilstücke an einem neuen Standort mit feuchtem, durchlässigem Boden ein.

Verwendung von Ausläufern

Der Winter-Schachtelhalm bildet reichlich Ausläufer, die als ideal für die Vermehrung dienen. Diese Ausläufer entstehen häufig in größerer Anzahl als erwünscht und können leicht von der Mutterpflanze getrennt werden.

  • Graben Sie die Ausläufer behutsam aus und achten Sie darauf, dass sie ein Stück Rhizom mit Wurzeln enthalten.
  • Pflanzen Sie diese an einem neuen, geeigneten Standort ein. Ein feuchter, durchlässiger Boden ist ideal.

Kontrolle der Ausbreitung

Beachten Sie, dass der Winter-Schachtelhalm sich zügig ausbreiten kann. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, empfiehlt sich der Einsatz einer Rhizomsperre. Diese Barriere verhindert, dass sich die unterirdischen Rhizome ungehindert weiterverbreiten und sorgt dafür, dass die Pflanze in dem gewünschten Bereich verbleibt. Alternativ kann der Winter-Schachtelhalm auch in einem Kübel kultiviert werden, um die Ausbreitung besser zu kontrollieren.

Durch diese Methoden können Sie den Winter-Schachtelhalm effektiv vermehren und gleichzeitig sicherstellen, dass er nicht ungewollt Ihren Garten überwuchert.

Bilder: DIRSCHL.com GmbH / iStockphoto