Rote Passionsblume: Pflege, Arten & Vermehrungstipps
Rote Passionsblumen bestechen durch ihre exotische Blütenpracht und sind eine Augenweide in jedem Garten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arten, die richtige Pflege und Vermehrung.
Artenvielfalt Roter Passionsblumen
Die Gattung der Passionsblumen (Passiflora) umfasst über 530 Arten, die für ihre beeindruckenden Blüten bekannt sind. Einige bemerkenswerte rotblühende Arten sind:
1. Passiflora vitifolia (Weinblättrige Passionsblume):
Diese Art zeigt leuchtend rote Blüten und weinähnliches Laub. Sie gedeiht im Wintergarten und im Freiland. Ihre Blüten erscheinen im Hoch- und Spätsommer mit einem auffälligen, doppelreihigen Strahlenkranz in Weiß und Rot.
2. Passiflora coccinea (Scharlachrote Passionsblume):
Diese Pflanze wächst schnell und kann bis zu 3,5 Meter pro Jahr ranken. Sie bevorzugt helle bis sonnige Standorte und entwickelt im Sommer und Herbst große, scharlachrote Blüten. Sie ist immergrün und robust, daher ideal für Gärten und Terrassen.
3. Passiflora manicata:
Diese aus Südamerika stammende Art hat auffällige rote Blüten, die Schmetterlinge anziehen. Sie bildet essbare, süße Früchte und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ein Klettergerüst ist empfehlenswert.
Alle diese Arten bevorzugen helle Standorte und eignen sich sowohl für den Garten als auch für den Wintergarten. Berücksichtigen Sie die spezifischen Bedürfnisse jeder Art in Bezug auf Kletterhilfen und Schutz vor extremen Wetterbedingungen.
Standort und Lichtverhältnisse
Rote Passionsblumen bevorzugen sonnige bis leicht halbschattige Standorte. Je mehr Sonne sie erhalten, desto üppiger blühen sie. Ideale Außenbedingungen bieten sich von Mai bis Ende Oktober, an einem windgeschützten Platz wie vor einer Südwand oder einer Mauer. Der Boden sollte gut durchlässig und humusreich sein, um Staunässe zu vermeiden.
Zur Überwinterung benötigen rote Passionsblumen einen hellen, kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 5 °C und 10 °C. Reduzieren Sie die Wassergaben während dieser Zeit, um Wurzelfäule zu verhindern.
Pflege und Düngung
Während der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst sollten Sie das Substrat der roten Passionsblume mäßig feucht halten, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser. Regelmäßiges Besprühen der Blätter verhindert Spinnmilbenbefall.
Junge Pflanzen sollten im Frühjahr umgetopft werden, ältere Pflanzen nur bei Bedarf. Verwenden Sie normale Blumenerde, gemischt mit etwas Kompost. Düngen Sie von April bis Oktober wöchentlich mit einem ausgewogenen Flüssigdünger (8,00€ bei Amazon*) oder setzen Sie im Frühjahr Langzeitdünger ein. Während der Überwinterung genügt eine monatliche, leichte Düngung.
Überwinterung
Rote Passionsblumen sind nicht winterhart und müssen frostfrei überwintert werden. Schneiden Sie die Ranken von den Kletterhilfen und kürzen Sie diese ein, um die Pflanze transportierbar zu machen. Entfernen Sie kranke oder befallene Triebe. Stellen Sie die Pflanze an einen hellen, frostfreien Ort wie einen Kalt-Wintergarten oder ein unbeheiztes Treppenhaus.
Reduzieren Sie die Bewässerung und düngen Sie nicht während der Wintermonate. Ab April, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Pflanze schrittweise wieder an die Außenbedingungen gewöhnen und bei Bedarf die Triebe einkürzen.
Rückschnitt
Der Rückschnitt fördert ein gesundes Wachstum und eine üppige Blütenbildung. Der Hauptschnitt erfolgt im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr. Kürzen Sie bei verholzenden Arten die Seitentriebe auf drei bis vier Knospen ein. Zu lange Triebe können von April bis Juni eingekürzt werden. Verwenden Sie saubere, scharfe Scheren und desinfizieren Sie die Werkzeuge vor und nach dem Gebrauch.
Vermehrung
Rote Passionsblumen lassen sich durch Samen, Stecklinge oder Absenker vermehren:
Samen: Weichen Sie die Samen vor der Aussaat 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein. Säen Sie die Samen auf feuchter Anzuchterde und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht bei etwa 20°C bis 25°C.
Stecklinge: Schneiden Sie im Frühsommer reife Triebe ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in nährstoffarme Anzuchterde, bedecken Sie sie mit Folie und halten Sie das Substrat feucht. Bei etwa 25°C bilden sich nach einigen Wochen Wurzeln.
Absenker: Wählen Sie einen biegsamen Trieb und ritzen Sie die Rinde an einer Knotenstelle an. Senken Sie die Stelle in einen Topf mit feuchter Aussaaterde ein und fixieren Sie sie gegebenenfalls mit Draht. Nach 3 bis 6 Wochen, wenn Wurzeln gebildet sind, können Sie die Jungpflanze von der Mutterpflanze trennen.
Schädlinge und Krankheiten
Rote Passionsblumen sind robust, jedoch können Spinnmilben, Schildläuse und die Weiße Fliege auftreten.
Spinnmilben: Befallen Pflanzen an heißen, trockenen Standorten. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit Wasser zur Vorbeugung.
Schildläuse und Weiße Fliege: Besonders im Winter in warmen Innenräumen ein Problem. Entfernen Sie befallene Teile und nutzen Sie Pflanzenschutzmittel.
Blattläuse: Insbesondere an jungen Trieben. Kontrollieren und entfernen Sie die Schädlinge regelmäßig.
Nematoden und Schnecken: Im Freiland können selten Nematoden die Wurzeln schädigen. Schnecken können junge Pflanzen befallen. Sorgen Sie für gut durchlässigen Boden und verwenden Sie mechanische Barrieren.
Regelmäßige Kontrollen und die Einhaltung der Pflegemaßnahmen helfen, Schädlinge und Krankheiten effektiv zu kontrollieren, sodass Ihre rote Passionsblume gesund bleibt.