Passionsblume

Passionsblume: Essbare Früchte und pflegerische Tipps

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Die in Aussehen, Habitus und Pflege teils sehr unterschiedlichen Passionsblumen gehören einer großen Pflanzenfamilie an: Es gibt schätzungsweise 530 verschiedene Arten, die hauptsächlich in Mittel- und Südamerika sowie in Australien beheimatet sind.

Passiflora Frucht
AUF EINEN BLICK
Welche Passionsblume hat essbare Früchte?
Von etwa 530 Passionsblumenarten produzieren nur rund 60 essbare Früchte. Beispiele für essbare Früchte sind Maracuja (P. edulis), Riesengrenadilla (P. quadrangularis), und Grenadilla (P. ligularis). Fruchtreife erfordert erfolgreiche Bestäubung, die oft durch Fremdbestäubung oder Kreuzbestäubung erfolgt.

Nur etwa 60 Arten produzieren essbare Früchte

Alle Passiflora produzieren Früchte, wobei allerdings nur die von etwa 60 Arten tatsächlich essbar sind. In diesem Falle ist „essbar“ jedoch nicht immer mit „schmackhaft“ gleichzusetzen, denn die Früchte mancher Arten sind vom kulinarischen Standpunkt aus gesehen eher als fragwürdig anzusehen. Andere Arten wiederum entwickeln ungenießbare oder sogar giftige Früchte.

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Passiflora-Arten mit essbaren Früchten

In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Auflistung der essbaren Früchte beliebter Passiflora-Arten.

Passiflora Deutscher Name Herkunft Blüten Bestäubung Frucht
P. edulis Maracuja Brasilien, Paraguay, Argentinien weiß-violett selbstfertil bräunlich-rot
P. quadrangularis Riesengrenadilla Mittelamerika, Westindische Inseln rot, weiß-violett selbstfertil nur im Gewächshaus / Wintergarten
P. ligularis Grenadilla Brasilien, Peru, Venezuela hellviolett Fremdbestäubung orange
P. alata Geflügelte Passionsblume Peru, Brasilien rot Fremdbestäubung gelb / hellorange
P. incarnata Fleischfarbene Passionsblume Bahamas, südliche USA, Brasilien weiß-hellviolett selbstfertil grünlich-gelb
P. caerulea Blaue Passionsblume Argentinien, Brasilien blau-weiß selbstfertil essbar, aber nicht sehr schmackhaft
P. coccinea Rote Passionsblume Brasilien, Peru, Venezuela leuchtend rot Fremdbestäubung gelblich-grün
P. vitifolia Weinlaubblättrige Passionsblume Nicaragua, Venezuela, Bolivien, Peru leuchtend rot Fremdbestäubung kugelig

Ohne Bestäubung keine Früchte

Botanisch gesehen bildet die Passionsblume Beeren aus, da sich die Frucht aus einem einzigen Fruchtknoten heraus entwickelt. Von der Blüte bis zur Reife dauert es etwa zwischen zwei bis drei Monate, wobei eine Ernte nur nach einer erfolgreichen Befruchtung erfolgen kann. Allerdings sind nur wenige Passionsblumen selbstfertil, d. h. aufgrund zwittriger Blüten ist eine Selbstbestäubung möglich. Die meisten Passiflora sind jedoch auf eine Fremd- oder Kreuzbestäubung angewiesen. In diesem Fall brauchen Sie mindestens eine zweite Pflanze, die genetisch nicht mit der zu bestäubenden verwandt ist. Die Befruchtung einer Passiflora mit einem Klon, etwa einem selbst gezogenen Steckling, ist also nicht möglich. Um auf Nummer sicher zu gehen, nehmen Sie die Bestäubung am besten selbst per Hand mit der bewährten Pinselmethode (3,00€ bei Amazon*) vor – Passionsblumenblüten sind oft nur wenige Stunden fruchtbar.

Tipps & Tricks

Auch wenn Sie eine Passiflora mit ungenießbaren Früchten besitzen, kann sich die Fruchterzeugung lohnen. Auf diese Weise können Sie nämlich Ihre Pflanze selbst vermehren und so eine Vielzahl genetisch voneinander verschiedene Pflanzen schaffen.