Frucht der Passionsblume: Maracuja oder Passionsfrucht?
Die Passionsblume besticht nicht nur durch ihre einzigartige Blütenpracht, sondern verwöhnt mit ihren exotischen Früchten, den Maracujas und Passionsfrüchten, auch den Gaumen. Dieser Artikel beleuchtet alles rund um Herkunft, Anbau und die Vielfalt dieser faszinierenden Pflanze.
Verschiedene Bezeichnungen und botanische Einordnung
Die Passionsblume (Passiflora) gehört zu den artenreichsten Pflanzengattungen und umfasst über 530 Arten. Diese Pflanzen sind Teil der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) und stammen hauptsächlich aus den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas sowie aus Nordamerika, Australien und Südostasien.
Viele Passionsblumen sind mehrjährige Kletterpflanzen, die teilweise verholzen und beeindruckende Blüten hervorbringen. Christliche Missionare deuteten diese Blüten als Symboliken zur Passion Christi – daher stammt der Name „Passiflora“, was „Leidensblume“ bedeutet.
Nicht alle Passionsblumen tragen essbare Früchte. Zu den bekanntesten essbaren Arten gehören Passiflora edulis, die sowohl Maracujas als auch Passionsfrüchte hervorbringt, und Passiflora ligularis, bekannt als Süße Granadilla. Botanisch zählen diese Früchte zu den Beeren, obwohl sie allgemein als Obst wahrgenommen werden.
Aussehen und Geschmack der Früchte
Die Früchte der Passionsblume, je nach Sorte als Passionsfrüchte oder Maracujas bekannt, variieren in ihrer Form, Farbe und ihrem Geschmack.
Passionsfrucht (Purpurgranadilla):
- Aussehen: Rund bis oval mit einer glatten, grünbräunlichen Schale, die sich bei Reife dunkelviolett verfärbt.
- Fruchtfleisch: Hellorange bis gelbliche, geleeartige Masse umhüllt schwarze Samen.
- Geschmack: Intensiv süß-sauer; besonders süß bei schrumpeliger Schale.
Maracuja (Gelbe Granadilla):
- Aussehen: Größer als die Passionsfrucht, mit einer glatten, gelben Schale.
- Fruchtfleisch: Gelblich und geleeartig mit vielen kleinen, dunklen Samen.
- Geschmack: Erfrischend süß-säuerlich und hervorragend für Säfte und Desserts geeignet.
Diese Früchte sind aufgrund ihrer kräftigen Aromen beliebte Zutaten in vielen Speisen und Getränken. Genießen Sie sie frisch oder in verschiedenen Gerichten, um eine exotische Note hinzuzufügen.
Herkunft und Anbau
Passionsfrüchte, einschließlich Maracujas und Passionsfrüchte, stammen aus den tropischen und subtropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Ursprünglich in Brasilien, Paraguay und im Norden Argentiniens beheimatet, werden sie heute weltweit in ähnlichen Klimazonen angebaut.
Passionsfrüchte gedeihen in einem warmen Klima mit Temperaturen über 20 Grad Celsius und einem konstant feuchten, aber nicht staunassen Boden. Sie wachsen an mehrjährigen Kletterpflanzen, die Rankhilfen benötigen und bis zu 15 Meter hoch werden können. Passionsfruchtpflanzen sind kälteempfindlicher, während Maracujapflanzen in mittleren Gebirgslagen wachsen können.
Für den heimischen Anbau sind warme, sonnige Standorte ideal. Passionsblumen vertragen keine niedrigen Temperaturen und müssen in Mitteleuropa als Kübelpflanzen frostfrei überwintert werden. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Fremdbestäubung bei Maracujas, die mindestens zwei Pflanzen zur Fruchtbildung benötigen.
Die kommerzielle Kultivierung erfolgt das ganze Jahr über in geeigneten Klimazonen, sodass die Früchte stets in Supermärkten verfügbar sind. Von der Blüte bis zur Ernte vergehen etwa 70 Tage.
Anbau im eigenen Garten
Passionsblumen sind außergewöhnliche Kletterpflanzen, die Ihrem Garten ein exotisches Flair verleihen. Für eine erfolgreiche Kultivierung beachten Sie bitte die folgenden Hinweise.
Standort und Boden
Wählen Sie einen warmen, sonnigen und geschützten Platz für Ihre Passionsblume. Der Boden sollte durchlässig, leicht sauer und humos sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert zwischen 5,8 und 6,8 ist ideal.
Pflanzung und Rankhilfe
Passionsblumen benötigen Rankhilfen wie Spaliere, Zäune oder andere Pflanzen. Pflanzen Sie sie im Frühjahr nach den letzten Frostnächten aus. Samen sollten bei Temperaturen über 20 Grad Celsius keimen. Setzen Sie die jungen Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland und gewährleisten Sie bei Bedarf eine Fremdbestäubung durch mindestens zwei Pflanzen.
Pflege und Überwinterung
Gießen Sie die Passionsblume regelmäßig, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Im Sommer ist zusätzliches Besprühen der Blätter ratsam, um Spinnmilben vorzubeugen. Düngen Sie alle 14 Tage mit organischem Langzeitdünger.
Überwintern Sie die Kübelpflanzen frostfrei an einem hellen, kühlen Ort. Die Pflanzen können vor dem Einzug ins Winterquartier leicht zurückgeschnitten werden. Frostharte Arten sollten im Freiland mit Mulch geschützt werden.
Vermehrung
Passionsblumen können durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Stecklinge sollten im Sommer geschnitten und in feuchtes Substrat gesetzt werden. Sie entwickeln sich schneller zu blühfähigen Pflanzen als aus Samen gezogene Exemplare.
Pflanzenschutz und Düngung
Passionsblumen sind grundsätzlich robust, jedoch können Spinnmilben, Nematoden und Fusarium-Pilze Probleme verursachen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter und der Einsatz von Nützlingen helfen gegen Spinnmilben. Nematoden lassen sich durch Substratwechsel und den Anbau in Töpfen kontrollieren.
Während der Wachstumsperiode benötigen die Pflanzen eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr. Alle zwei Wochen sollten Sie einen ausgewogenen Flüssigdünger oder einen Langzeitdünger anwenden. Im Winter ist keine Düngung erforderlich. Achten Sie darauf, Überdüngung zu vermeiden, um Wurzelverbrennungen und reduzierte Blütenbildung zu verhindern.
Ernte und Lagerung
Ernten Sie Passionsfrüchte etwa 70 Tage nach der Blüte, wenn die Früchte ihre reife Farbe erreicht haben und von selbst zu Boden fallen. Sammeln Sie die Früchte unverzüglich, um Schäden und Verderb zu vermeiden.
Lagerungstipps
- Im Kühlschrank: Lagern Sie die Früchte in einem Polyethylenbeutel bei etwa 10 °C für ein bis zwei Wochen.
- Bei Raumtemperatur: Lagern Sie die Früchte an einem kühlen, trockenen Ort für einige Tage. Nach dem Schrumpeln der Schale sollten sie zeitnah verzehrt werden.
- Verarbeitung: Verletzte Früchte zuerst verbrauchen. Diese eignen sich zur Herstellung von Sirup, Saft, Joghurt oder Eis.
Diese Hinweise ermöglichen es Ihnen, die köstlichen Früchte der Passionsblume optimal zu nutzen und ihren vollen Geschmack zu genießen.