Maracuja

Maracuja: Anbau, Pflege und Verwendung der exotischen Frucht

Die Maracuja, auch Passionsfrucht genannt, besticht durch ihre exotischen, aromatischen Früchte und ihre beeindruckenden Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um die Kultivierung, Pflege und Verwendung der vielseitigen Kletterpflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kletterpflanze
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Immergrüne, verholzende Triebe
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 10 Meter
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Blütenfarbe
Zweifarbig (purpur-weiß)
Blütenform icon
Blütenform
Radförmig, Strahlenkranz
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Früchte

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Maracuja-Früchte und Blüte in den kolumbianischen Anden.
Foto: Johnocampo | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Früchte der Maracuja, ebenfalls als Passionsfrüchte bekannt, sind rund bis eiförmig und erreichen eine Größe von etwa vier bis zwölf Zentimetern. Ihre glatte, wachsartige Schale, die an Leder erinnert, verändert je nach Reifegrad und Sorte ihre Farbe. Unreife Früchte sind hellgrün, während reife Früchte entweder eine gelbe (Passiflora edulis f. flavicarpa) oder braun-violette (Passiflora edulis f. edulis) Schale aufweisen.

Ideal ausgereifte Maracujas zeigen eine leichte Schrumpelung, was auf einen intensiven Geschmack hinweist. Die ungenießbare Schale bleibt ein markantes Erkennungsmerkmal. Im Inneren der Frucht befindet sich geleeartiges, gelb bis orangefarbenes Fruchtfleisch, das zahlreiche dunkelbraune bis schwarze, essbare und nahrhafte Samen umhüllt, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch einen saftigen, herb-säuerlichen Geschmack aus.

Maracujas werden aufgeschnitten, um das aromatische Fruchtfleisch freizulegen. Der Saft der Frucht ist hochkonzentriert und sauer, weshalb er häufig mit Wasser verdünnt und gesüßt wird. In der Küche wird Maracujasaft für die Herstellung von Desserts, Joghurtzubereitungen und Eiscremes genutzt.

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Nährstoffe

Maracujas sind reich an Vitamin C, Niacin (Vitamin B3) und Riboflavin (Vitamin B2). Sie enthalten wesentliche Mineralstoffe wie Kalium und Eisen. Diese Kombination macht sie zu einer wertvollen Ergänzung der Ernährung.

Maracujas können im Kühlschrank eine bis zwei Wochen gelagert werden, wobei unreife Früchte bei Zimmertemperatur nachreifen können.

Botanik: Verwandt und doch verschieden

Maracujas gehören zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) und stammen aus Brasilien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Innerhalb der Gattung Passiflora gibt es mehrere wirtschaftlich und botanisch bedeutende Arten:

  • Passiflora edulis f. edulis (Purpurgranadilla): Diese Variante hat eine runzlige, braun-violette Schale und wird 4-7 Zentimeter groß. Das Fruchtfleisch ist gelb bis orangefarben und umhüllt zahlreiche schwarze Samen. Diese Früchte werden häufig roh verzehrt oder zur Saftherstellung verwendet.
  • Passiflora edulis f. flavicarpa (Gelbe Passionsfrucht): Mit ihrer glatten, gelben Schale erreicht sie eine Größe von 8-12 Zentimetern. Das gelb bis orangefarbene Fruchtfleisch ist besonders saftig und säuerlich, weshalb es vorwiegend zur Saftherstellung verwendet wird.

Maracujas sind immergrüne, verholzende Kletterpflanzen, die Triebe von bis zu zehn Metern Länge bilden und durch Ranken emporwachsen. Die Blätter sind dreilappig, glänzend und dunkelgrün. Die Blüten, die von Juni bis Juli erscheinen, erreichen Durchmesser von 6-8 Zentimetern und sind zweifarbig mit einem auffälligen, gewellten Strahlenkranz.

Blätter

Die Blätter der Passionsblume sind dunkelgrün, oberseits glänzend und fein gesägt. Junge Pflanzen können ungelappte Blätter besitzen, während ausgewachsene Pflanzen dreilappige Blätter haben. Diese Blätter sind wechselständig an den Trieben angeordnet und können zwischen 5 und 25 Zentimeter in Länge und Breite variieren. Einige Arten bilden zudem kleine, nierenförmige Nebenblätter aus.

Die Blätter werden in der traditionellen Medizin Südamerikas verwendet. Sie besitzen entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die besonders bei der Behandlung von Asthma geschätzt werden. Entsprechende Präparate enthalten meist Flavonoide und basieren auf verschiedenen Passiflora-Arten.

Wuchs

Passionsblumen sind beeindruckende Kletterpflanzen mit einer beachtlichen Wuchskraft. Ihre immergrünen, verholzenden Triebe können bis zu zehn Meter lang werden. Mit Hilfe von Ranken können sie an geeigneten Stützen emporklettern. Innerhalb eines Jahres können die Triebe bis zu fünf Meter zulegen. In freier Natur können Passionsblumen unter optimalen Bedingungen eine Länge von bis zu 80 Metern erreichen.

Die dünnen, biegsamen Triebe winden sich um Rankhilfen und unterstützen das schnelle Wachstum der Pflanze. Diese Charakteristika machen die Passionsblume zu einer idealen Zierpflanze für Gärten und Balkone.

Blüte

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Blüte der Maracuja (Passiflora edulis flavicarpa) mit markantem Strahlenkranz.
Foto: Filo gèn‘ | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten der Passionsblume sind zweifarbige, radförmige Schönheiten, die einen Durchmesser von bis zu 18 Zentimetern erreichen können. Sie verströmen einen angenehmen Duft und blühen von Juni bis Juli. Die Blüten bestehen aus fünf Kelchblättern (oberseits weiß, unterseits grünlich), fünf weißen Kronblättern und einem markanten, vier- bis fünfreihigen, gewellten Strahlenkranz, der an der Basis purpurfarben und an den Spitzen weiß ist.

Die Blüten sind selbstfruchtend, was bedeutet, dass sie sich mit ihrem eigenen Blütenstaub befruchten können. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Bienen oder andere Insekten, die von ihrem Duft und ihrer markanten Form angezogen werden. Nach der Bestäubung entwickeln sich die Früchte zügig und benötigen einige Monate, um vollständig auszureifen.

Maracuja pflegen

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Maracuja-Samen im Größenvergleich mit einer 1-Cent-Münze.
Foto: Eiku en exil | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Maracuja, eine tropische Pflanze, verlangt nach viel Wärme und Sonne, kann jedoch sowohl im Garten als auch im Topf gedeihen. Ein geeigneter Standort und sorgfältige Pflege sind entscheidend für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte.

Standortbedingungen

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Temperaturen unter 10 Grad Celsius verträgt die Pflanze nicht, weshalb sie bei Kälte ins Haus geholt werden sollte. Während des Winters bevorzugt sie einen kühlen, aber hellen Ort bei etwa 15 Grad Celsius.

Bodenbeschaffenheit

Ein nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden ist essenziell. Vermeiden Sie Staunässe, da diese die Wurzeln schädigen kann. Bei Topfkulturen empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton (6,00€ bei Amazon*).

Bewässerung

Die Erde sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Bei trockener Witterung oder Zimmerhaltung ist regelmäßiges Übersprühen sinnvoll, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Düngung

Für kräftiges Wachstum und eine reiche Blütenbildung ist eine regelmäßige Düngung notwendig. Eine Düngergabe alle zwei Wochen während der Wachstumsperiode (Frühling bis Herbst) ist empfehlenswert.

Rückschnitt und Pflege der Blüten

Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten, um die Bildung neuer Knospen zu fördern. Ein leichter Rückschnitt im Frühling unterstützt das Wachstum und die Verzweigung der Pflanze.

Überwinterung

Überwintern Sie die Maracuja an einem kühlen, hellen Ort bei etwa 15 Grad Celsius. Reduzieren Sie die Bewässerung, vermeiden Sie jedoch das Austrocknen des Wurzelballens.

Eine gute Pflege stellt sicher, dass die Maracuja von Spätfrühling bis Herbst blüht und gesunde Früchte hervorbringt.

Verwendung

Die Maracuja ist vielseitig verwendbar, besonders in der Küche. Der Saft der Maracuja wird aus den saftigen Samenmänteln gewonnen. Aufgrund seiner hohen Konzentration und Säure muss der Saft oft mit Wasser verdünnt und gesüßt werden. Maracujasaft wird häufig mit anderen Fruchtsäften gemischt und in Joghurtzubereitungen, Eiscremes und Desserts eingesetzt.

Maracuja verleiht auch herzhaften Gerichten wie Salatdressings, Geflügelgerichten und Saucen eine exotische Note. Der Saft kann zu Sirup oder Gelee gekocht und zum Würzen verwendet werden.

Die Samen der Maracuja sind reich an ungesättigten Fettsäuren, und das daraus gewonnene Öl findet in der Kosmetikindustrie Anwendung, etwa in Sonnenschutzmitteln und Massageölen.

Einige Verwendungen der Maracuja umfassen:

  • Bestandteil von Fruchtsäften und Smoothies
  • Zutat in Joghurtzubereitungen, Eiscreme und Desserts
  • Verfeinerung von Salatdressings und Saucen
  • Herstellung von Sirup oder Gelee
  • Ölextraktion für kosmetische Produkte

Gesundheitliche Aspekte

Die Maracuja ist reich an Vitamin C, Niacin und Riboflavin, die zur Stärkung des Immunsystems und zur Unterstützung des Energie- und Proteinstoffwechsels beitragen. Sie enthält Mineralstoffe wie Kalium, das für die Regulierung des Blutdrucks wichtig ist, und Eisen, das für den Sauerstofftransport im Blut unerlässlich ist.

Maracujas haben antioxidative Eigenschaften, die vor Zellschäden schützen können. Weitere gesundheitliche Vorteile der Maracuja umfassen:

  • Blutdrucksenkende Wirkung: Dank des hohen Kaliumgehalts.
  • Beruhigende Wirkung: Traditionell zur Beruhigung und Förderung eines gesunden Schlafs verwendet.
  • Entzündungshemmende Eigenschaften: Besonders bei der gelben Sorte nachgewiesen.

Regelmäßiger Verzehr der Maracuja kann daher einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben.

Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich die Maracuja von der Passionsfrucht?

Die Begriffe Maracuja und Passionsfrucht werden oft synonym verwendet, doch es gibt Unterschiede zwischen den beiden gängigen Formen. Die Passiflora edulis f. edulis, bekannt als Purpurgranadilla, hat eine runzlige, braun-violette Schale und eine Größe von etwa 4-7 Zentimetern. Hingegen hat die Passiflora edulis f. flavicarpa, die Gelbe Passionsfrucht, eine glatte, gelbe Schale und kann 8-12 Zentimeter groß werden. Beide haben ähnliches gelboranges Fruchtfleisch, unterscheiden sich aber leicht im Geschmack und der Anwendung: Die gelbe Variante ist normalerweise saurer und wird hauptsächlich zur Saftproduktion genutzt.

Warum ist die Maracuja auch als „Passionsfrucht“ bekannt?

Die Bezeichnung „Passionsfrucht“ vergaben die im 17. Jahrhundert in Südamerika eingewanderten Jesuiten. Sie sahen in der markanten Blüte der Passionsblume symbolische Darstellungen der Leidensgeschichte Christi (Passio Christi). Die drei Lappen der Blätter stellten die Lanzen dar, die Ranken die Geißeln, die Blütenblätter die zehn Apostel (ohne Judas und Petrus) und die violett-weiße Nebenkrone sahen sie als Dornenkrone.

Was macht die Samen der Maracuja besonders wertvoll?

Die Samen der Maracuja sind reich an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Linol- und Ölsäure. Diese Fettsäuren sind essentiell für die menschliche Ernährung und tragen zur Herzgesundheit bei. Darüber hinaus werden die Samen zur Gewinnung von Maracujaöl verwendet, das in der Kosmetikindustrie als Inhaltsstoff in Sonnenschutzmitteln und Massageölen geschätzt wird.

Welche besonderen gesundheitlichen Vorteile bietet die Maracuja?

Maracujas sind wahre Nährstoffbomben und bieten eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile. Sie sind reich an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt, sowie an Niacin und Riboflavin, die für den Energie- und Proteinstoffwechsel wichtig sind. Der hohe Kaliumgehalt kann eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Studien, insbesondere aus Brasilien, legen nahe, dass die gelben Sorten entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Zudem werden sowohl die Frucht als auch die Blätter traditionell zur Beruhigung und zur Förderung eines gesunden Schlafs verwendet.

Bilder: wu shoung / stock.adobe.com