Passionsblume

Passionsblume selber ziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Die Passionsblume, bekannt für ihre exotischen Blüten und ihre Kletterfreudigkeit, lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Entdecken Sie in diesem Artikel die Methoden der Aussaat, Stecklingsvermehrung, Absenker und Wurzelschnittlinge, um Ihre eigene Passionsblumenpracht zu kultivieren.

Passiflora selber ziehen

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat von Passionsblumen ist ein spannendes Unterfangen, das mit etwas Geduld zu außergewöhnlichen Resultaten führen kann.

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Schritt 1: Samen vorbereiten

Zunächst befreien Sie die Samen vom Fruchtfleisch, indem Sie sie unter fließendem Wasser abspülen oder zwischen Küchenpapier sanft reiben. Anschließend empfiehlt es sich, die Samen für 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen zu lassen, um den Keimungsprozess zu aktivieren.

Schritt 2: Aussaat

Schritt 2: Aussaat

Die gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend für die erfolgreiche Keimung der Samen

Wählen Sie für die Aussaat keimfreie, nährstoffarme Anzuchterde. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und befeuchten Sie das Substrat anschließend. Achten Sie darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass ist. Platzieren Sie die Anzuchtgefäße an einem hellen Ort mit Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad Celsius, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Schritt 3: Pflege der Keimlinge

Schritt 3: Pflege der Keimlinge

Die regelmäßige Befeuchtung verhindert das Austrocknen der empfindlichen Keimlinge

Während der Keimphase ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit von großer Bedeutung. Besprühen Sie die Erde regelmäßig mit Wasser, um die Feuchtigkeit zu gewährleisten, ohne Staunässe zu verursachen. Sobald die Keimlinge eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben, können Sie sie vorsichtig in einzelne Töpfe umpflanzen, um ihnen ausreichend Platz zum Wachsen zu bieten.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ermöglicht eine schnelle Entwicklung der Passionsblume und eine frühe Blüte, die bereits im ersten Jahr erfolgen kann.

Schritt 1: Stecklinge schneiden

Schneiden Sie von einem jungen, gesunden Trieb der Passionsblume etwa 20 Zentimeter lange Abschnitte ab. Entfernen Sie die Triebspitze und eventuelle Ranken. Jeder Steckling sollte drei bis vier Blätter besitzen, die Sie zur Reduzierung der Verdunstung auf die Hälfte einkürzen.

Schritt 2: Stecklinge bewurzeln

Setzen Sie die vorbereiteten Stecklinge in ein nährstoffarmes Substrat und drücken Sie sie leicht an. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge in ihrer ursprünglichen Wuchsrichtung bleiben. Die Verwendung von Bewurzelungshormonen ist optional. Für eine erfolgreiche Bewurzelung ist eine Bodentemperatur von über 20 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich. Eine übergestülpte durchsichtige Kunststofftüte oder ein Zimmergewächshaus schaffen hierfür ideale Bedingungen. Denken Sie daran, regelmäßig zu lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Schritt 3: Pflege der Stecklinge

Platzieren Sie die Stecklinge an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Halten Sie das Substrat konstant feucht, um die Bewurzelung zu unterstützen. Die Verwendung eines Quelltopfes ermöglicht es, den Fortschritt der Bewurzelung zu beobachten, ohne die empfindlichen Wurzeln zu stören. Nach etwa sechs bis acht Wochen sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, um den Steckling in einen größeren Topf zu pflanzen.

Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist eine bewährte Methode, insbesondere für Passionsblumenarten mit langen, biegsamen Trieben.

Schritt 1: Trieb vorbereiten

Wählen Sie einen gesunden, bodennahen Trieb aus und entfernen Sie die Blätter an einem Knoten. Ritzen Sie die Rinde an dieser Stelle vorsichtig etwa ein Zentimeter breit an.

Schritt 2: Trieb eingraben

Graben Sie die angeritzte Stelle des Triebes etwa fünf Zentimeter tief in Aussaaterde in einem Topf ein und fixieren Sie sie bei Bedarf mit einem Draht.

Schritt 3: Pflege des Absenkers

Sorgen Sie für eine konstante Feuchtigkeit, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Nach einem Zeitraum von drei bis sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben und der Trieb kann von der Mutterpflanze getrennt werden.

Vermehrung durch Wurzelschnittlinge

Die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge bietet eine effiziente Methode, um schnell mehrere Pflanzen einer Sorte zu gewinnen. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt im frühen Frühjahr vor dem Neuaustrieb oder im Herbst.

Schritt 1: Wurzelschnittlinge schneiden

Heben Sie vorsichtig einige Wurzeln der Mutterpflanze mit einer Grabegabel aus, um die Wurzelstruktur nicht zu beschädigen. Schneiden Sie dann die fleischigen Seitenwurzeln in etwa 10 Zentimeter lange Stücke. Achten Sie darauf, nicht mehr als ein Drittel der Wurzeln der Mutterpflanze zu entnehmen.

Schritt 2: Wurzelschnittlinge einpflanzen

Schritt 2: Wurzelschnittlinge einpflanzen

Kompostieren von Wurzelschnittlingen verbessert die Bodenqualität und fördert gesundes Pflanzenwachstum

Setzen Sie die vorbereiteten Wurzelschnittlinge etwa fünf Zentimeter tief in nährstoffarme Aussaaterde oder alternativ Kräutererde ein. Stellen Sie sicher, dass die Erde gut drainiert ist und die Schnittlinge die richtige Orientierung aufweisen.

Schritt 3: Pflege der Wurzelschnittlinge

Halten Sie das Substrat nach dem Einpflanzen gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu erzeugen. Ein heller Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, fördert den Neuaustrieb. Normalerweise zeigen sich nach etwa 2-4 Wochen erste Anzeichen des Wachstums.

Bilder: Rutchapong / iStockphoto