Passionsblume

Passionsblume selber ziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Die pflegeleichten Passionsblumen sind wie geschaffen dafür, um selbst unter die Pflanzenzüchter zu gehen und vielleicht eine eigene Art zu erschaffen. Aber auch ohne züchterische Ambitionen können Sie Passiflora selbst aus Samen oder Stecklingen ziehen.

Passiflora selber ziehen
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Passionsblumen selber ziehen?
Um Passionsblumen selbst zu züchten, gibt es zwei Methoden: Samen oder Stecklinge. Samenanzucht erfordert Frische, Wärme, Helligkeit, Feuchtigkeit und Geduld. Stecklingsvermehrung ist einfacher, benötigt junge gereifte Triebe und dieselben Bedingungen wie Samenanzucht. Stecklinge blühen schneller als Sämlinge.

Passiflora aus Samen züchten

Mit ein wenig Glück bildet Ihre Passionsblume nach der Blüte Früchte aus, aus denen Sie, sofern die Frucht ausreift, schließlich Samen gewinnen können. Vor der Fruchtausbildung ist jedoch erst einmal eine Befruchtung notwendig, die in der Regel per Hand erfolgen muss. Dazu übertragen Sie mit Hilfe eines Pinsels die Pollen von einer Blüte auf eine andere, doch Vorsicht: Manche Passiflora-Arten sind selbstfertil, d. h. zur Bestäubung ist keine zweite Pflanze notwendig. Andere Arten dagegen fruchten nur, wenn die Bestäubung durch eine fremde Passiflora erfolgt. In diesem Fall darf es sich nicht um einen Klon der ersten handeln, da dieser genetisch gleich ist und daher nicht als Fremdpflanze erkannt wird. Genetische Klone werden über die Stecklingsvermehrung gewonnen.

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Anzucht aus Samen braucht Wärme und Geduld

Natürlich brauchen Sie die Samen nicht selbst aus Früchten gewinnen, sondern können einfach Samentütchen kaufen. Beachten Sie aber bitte, dass die Keimfähigkeit dieser Samen mit der Zeit nachlässt und getrocknete Samen zudem deutlich länger bis zur Keimung brauchen. Für Passionsblumen ist ohnehin sehr viel Geduld vonnöten, da es unter Umständen Monate dauern kann, bis sich der Keimling aus dem Anzuchtsubstrat regt. Gehen Sie bei der Samenanzucht wie folgt vor:

  • Frische Samen sorgfältig vom Fruchtfleisch reinigen.
  • Getrocknete Samen vor der Aussaat für 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.
  • Kokossubstrat („Kokohum“) oder Anzuchterde in kleine Anzuchttöpfchen füllen.
  • Samen locker andrücken – Passiflora ist ein Lichtkeimer.
  • Samen und Erde befeuchten.
  • Möglichst warm halten, optimal sind Temperaturen zwischen 20 und 25 °C.
  • Anzuchttöpfchen in einem Zimmergewächshaus (9,00€ bei Amazon*) auf oder in der Nähe einer Heizung stellen.
  • Standort sollte möglichst hell sein.
  • Substrat immer feucht halten.
  • Geduld haben.

Stecklingsvermehrung gelingt besonders leicht

Nicht ganz so geduldig wie bei der Anzucht aus Samen brauchen Sie dagegen bei der Stecklingsvermehrung sein – Passionsblumen lassen sich in der Regel sehr leicht aus Stecklingen heranziehen. Wählen Sie junge, aber schon gereifte Triebe, da diese erfahrungsgemäß besser wurzeln als noch ganz junge Zweige. Beim Bewurzeln hilft ein Bewurzelungshormon, ansonsten gilt dasselbe wie bei den Samen: Viel Wärme, Helligkeit, Feuchtigkeit und Geduld.

Tipps & Tricks

Wenn Sie nicht selbst züchten wollen, sondern lediglich mehrere Passionsblumen haben, ist die Stecklingsvermehrung die bessere Wahl. Aus Stecklingen gezogene Passionsblumen blühen schneller als Sämlinge, die meist erst im zweiten Jahr zur Blüte kommen.