Passionsblume

Passionsblumen erfolgreich selbst bestäuben: So geht’s

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Die Passionsblume bildet nicht nur auffällige Blüten, sondern auch Früchte aus, die zur Vermehrung genutzt werden können. In Deutschland kann die Passionsblume nicht natürlich bestäubt werden. Wie Sie Ihre Passionsblume erfolgreich selbst bestäuben können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Die Passionsblume kann per Hand bestäubt werden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man eine Passionsblume selbst bestäuben?
Um eine Passionsblume erfolgreich zu bestäuben, bestäuben Sie die Blüte vormittags mit einem feinen Pinsel oder Wattestäbchen. Tragen Sie vorsichtig Pollen von den Staubbeuteln einer Blüte auf die Narben einer anderen Passionsblume auf und schützen Sie die bestäubte Blüte mit einer Plastiktüte.

Wie wird die Passionsblume natürlich bestäubt?

Die Passionsblume stammt aus den tropischen Regionen Südamerikas, ist aber auch in anderen Teilen der Erde verbreitet. Die über 500 bekannten Arten werden in der Natur überwiegend von Kolibris und Fledermäusen bestäubt. Im heimischen Garten sind diese Bestäuber eher selten anzutreffen und entsprechend muss bei der Bestäubung künstlich nachgeholfen werden.

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Welche Arten der Passionsblume können bestäubt werden?

Bei der Auswahl der Passionsblume für die Bestäubung ist wichtig, dass es sich bei der Mutter- und Vaterpflanze um Passionsblumen derselben Untergattung handelt. Es dürfen aber keine Klone sein, wie sie bei der Vermehrung durch Stecklinge entstehen. Darüberhinaus gibt es einige Arten der Passionsblume, darunter auch die Maracuja (Passiflora edulis), die selbstfertil sind. Das bedeutet, dass eine Pflanze mit den eigenen Pollen bestäubt werden kann. Man muss entsprechend nicht mehrere Passionsblumen besitzen, für die Bestäubung reicht eine einzelne Pflanze aus.

Was ist die beste Zeit zum Bestäuben der Passionsblume?

Passionsblumen werden am besten vormittags direkt nach dem Öffnen der Blüte bestäubt. Die Blüten sind teilweise nur wenige Stunden geöffnet und nur in dieser Zeit fruchtbar. Sie blühen entweder in den frühen Morgenstunden oder bei Dunkelheit, was darauf zurückzuführen ist, dass sie in der Natur von nachtaktiven Fledermäusen bestäubt werden. Für die Bestäubung warten man einen Tag ab, an dem sowohl eine Blüte der Mutter- als auch der Vaterpflanze geöffnet ist. Bei Zwitterarten ist nur eine Blüte notwendig.

Wie bestäubt man die Blüten der Passionsblume?

  1. Nehmen Sie mit einem feinen Pinsel oder Wattestäbchen vorsichtig etwas Blütenstaub von den Staubbeuteln ab.
  2. Tupfen Sie den aufgenommenen Blütenstaub behutsam auf die Narben der anderen Pflanze.
  3. Bedecken Sie die bestäubte Blüte mit einer kleinen Plastiktüte. So stellen Sie sicher, dass die Pollen nicht von Regen oder Wind entfernt werden, und schützen die Blüte gleichzeitig vor der eventuellen Bestäubung durch eine andere Passionsblume.

Alternativ können Sie das Staubgefäß mit einer Pinzette abbrechen und die Pollen direkt auf die Narbe auftragen.

Bei erfolgreicher Bestäubung bilden die Passionsblüten innerhalb von drei Monaten Früchte aus.

Tipp

Weitere Möglichkeiten zur Vermehrung von Passionsblumen

Falls es mit der Bestäubung nicht klappt, können Sie Passionsblumen auch durch Stecklinge vermehren. Dafür schneiden Sie von den Trieben Stücke ab, die jeweils ungefähr drei Blätter enthalten. Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde und stellen Sie sie an einen warmen, hellen und feuchten Ort.

Bilder: Osman Ozer Oz / Shutterstock