Pimpinelle

Pimpinelle-Anbau: Vom Samen bis zur Ernte 🌱

Die vielseitige Pimpinelle, auch bekannt als Kleiner Wiesenknopf, ist ein robustes Kraut mit erfrischendem, gurkenähnlichem Aroma. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Standortwahl und Aussaat bis hin zur Ernte, Lagerung und Verwendung in der Küche.

Der richtige Standort für die Pimpinelle

Ein durchlässiger Boden schützt die Pimpinelle vor Wurzelfäule.

Der richtige Standort für die Pimpinelle

Die Pimpinelle bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht besonders gut auf nährstoffarmen Böden. Sie schätzt mageren Lehmboden, der mit Kalk oder Sand gemischt ist. Ein durchlässiger Boden ist essenziell, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann.

Ein idealer Platz im Garten ist eine Kräuterspirale neben trockenheitsliebenden Pflanzen wie Thymian. Auch eine Kultur in Töpfen oder Kübeln ist möglich, sofern diese über eine gute Drainage-Schicht verfügen.

Konkrete Standorttipps:

  • Lichtverhältnisse: Sonnig bis halbschattig
  • Boden: Nährstoffarm, durchlässig, kalkhaltig, gegebenenfalls mit Sand gemischt
  • Kräuterspirale: In der unteren, trockenen Zone platzieren
  • Topfkultur: Töpfe mit guter Drainage und kalkhaltigem Substrat verwenden

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Die Aussaat der Pimpinelle

Die Aussaat der Pimpinelle kann von März bis Juni direkt im Freiland erfolgen. Säen Sie die Samen in 2 cm tiefe Furchen mit einem Reihenabstand von 20 bis 30 cm, bedecken Sie sie leicht mit Erde und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Da die Pimpinelle ein Lichtkeimer ist, sollte die Erdschicht nur dünn sein. Die Keimung erfolgt unter guten Bedingungen in zwei bis vier Wochen.

Vereinzeln Sie die Pflanzen auf einen Abstand von etwa 20 cm, sobald sie die ersten Keimblätter zeigen. Für die Aussaat im Topf verwenden Sie nährstoffarmes Substrat und streuen die Samen leicht auf die Erde, die ebenfalls nur leicht bedeckt werden sollte. Eine konstante Bodenfeuchtigkeit ist während der Keimung entscheidend, Staunässe jedoch zu vermeiden. Schneiden Sie die Blütenstände regelmäßig ab, um die Blattproduktion zu fördern und eine Selbstaussaat zu verhindern.

Die Pflege der Pimpinelle

Regelmäßiger Rückschnitt fördert das Wachstum und die Blattproduktion der Pimpinelle

Die Pflege der Pimpinelle

Für die optimale Pflege der Pimpinelle sind folgende Maßnahmen entscheidend:

  • Bewässerung: Gießen Sie regelmäßig, ohne Staunässe zu verursachen. Besonders während der Wachstumsperiode ist gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig.
  • Unkrautmanagement: Halten Sie das Beet unkrautfrei, da die Pimpinelle keine Konkurrenz mag. Regelmäßiges Lockern des Bodens hilft dabei.
  • Düngung: Normalerweise ist keine Düngung notwendig. Wenn doch, dann verwenden Sie organischen Dünger wie Kompost oder Hornspäne sehr sparsam.
  • Rückschnitt: Entfernen Sie regelmäßig die Blütenstände, um das Pflanzenwachstum und die Blattproduktion zu fördern, wie es auch beim Johanniskraut-Anbau üblich ist.
  • Winterruhe: Die Pimpinelle ist winterhart und benötigt keinen speziellen Frostschutz. Sie treibt im Frühjahr wieder aus.

Mit diesen simplen Pflegemaßnahmen bleibt Ihre Pimpinelle gesund und ertragreich.

Die Ernte der Pimpinelle

Die Ernte beginnt im Frühjahr, sobald die Pflanze mindestens acht Blätter ausgebildet hat. Junge Pflanzen sollten ab Mai, ältere Exemplare ab März geerntet werden. Verwenden Sie ein scharfes Messer, um die zarten Blätter oder Triebe abzuschneiden und die Pflanze nicht zu schädigen, ähnlich wie beim Rucola ernten.

Schneiden Sie die äußeren Blattstiele an der Basis ab, um das Weiterwachsen zu fördern. Vermeiden Sie es, ins Herz der Pflanze zu schneiden, damit sie erneut austreiben kann. Eine regelmäßige Ernte der Blätter ist nahezu das ganze Jahr über möglich, nur im Winter legt die Pimpinelle eine Ruhepause ein.

Die Lagerung der Pimpinelle

Eingefrorene Pimpinelle bleibt über Monate aromatisch und gut haltbar

Die Lagerung der Pimpinelle

Für den besten Geschmack nutzen Sie die Pimpinelle am besten frisch. Wenn eine sofortige Verwendung nicht möglich ist, besprühen Sie die Blätter mit Wasser, packen sie locker in einen Gefrierbeutel und lagern sie im Kühlschrank. So bleibt die Pimpinelle maximal zwei Tage frisch.

Alternativ können die Blätter eingefroren werden. Reinigen und hacken Sie sie grob, bevor Sie sie in Gefrierbeutel oder Dosen füllen. Eingefroren hält sich die Pimpinelle bis zu einem Jahr, wobei sie in den ersten Monaten das beste Aroma behält. Das Trocknen wird aufgrund des Aromaverlustes nicht empfohlen. Für eine längere Haltbarkeit können die Blätter zu Pesto verarbeitet oder in Essig eingelegt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Pimpinelle ist robust, doch auch sie kann von Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

  • Mehltau: Ein weißer, pulveriger Belag auf den Blättern. Vorbeugend hilft ein großzügiger Pflanzabstand und regelmäßiges Ernten.
  • Rost: Kleine, orangefarbene Pusteln auf den Blattunterseiten. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  • Blattläuse: Diese saugen an den Pflanzenteilen. Sie können mit einem Wasserstrahl abgespült oder durch natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer (29,00€ bei Amazon*) bekämpft werden.
  • Spinnmilben: Diese verursachen gelbe Flecken und feine Gespinste. Regelmäßiges Besprühen mit Wasser kann helfen.
  • Wurzelfäule: Tritt bei zu feuchtem Boden auf. Verwenden Sie durchlässigen Boden und vermeiden Sie Staunässe.

Regelmäßige Kontrolle und vorbeugende Maßnahmen können das Risiko von Krankheiten und Schädlingen minimieren.

Verwendung in der Küche

Der erfrischende Geschmack der Pimpinelle verfeinert viele kulinarische Kreationen

Verwendung in der Küche

Pimpinelle bereichert die Küche mit ihrem erfrischenden, leicht gurkenähnlichen Geschmack. Besonders roh erhält sie das volle Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe. Hier einige Anwendungsmöglichkeiten:

  • Salate: Ideal für gemischte und Wildkräutersalate.
  • Dips und Aufstriche: Rühren Sie die Blätter in Quark oder Frischkäse ein.
  • Dressings und Soßen: Kombinieren Sie die Blätter mit Zitronensaft und Olivenöl.
  • Suppen und Eintöpfe: Fügen Sie die Blätter kurz vor dem Servieren hinzu.
  • Getränke und Cocktails: Verfeinern Sie Cocktails wie Gin Tonic oder Wodka-Mixgetränke.

Ein Klassiker ist die Frankfurter Grüne Soße, bei der die Pimpinelle neben Kräutern wie Borretsch, Kerbel und Schnittlauch eine Hauptrolle spielt.

Verwendung als Heilpflanze

Die Pimpinelle verfügt über viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamin C. Sie wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, verdauungsfördernd, stoffwechselanregend sowie blutreinigend und harntreibend.

Ein Tee aus den Blättern oder Wurzeln kann bei Verdauungsproblemen und Erkältungskrankheiten helfen. Übergießen Sie das frische oder getrocknete Kraut mit heißem Wasser und lassen es etwa zehn Minuten ziehen. Pimpinelle wird in der modernen medizinischen Praxis selten verwendet, bleibt jedoch ein traditionell geschätztes Kraut in der Naturheilkunde.

Bilder: AtWaG / iStockphoto