Phönixpalme

Phoenixpalme: Standort, Pflege und Vermehrung leicht gemacht

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Die auch als „Kanarische Dattelpalme“ bezeichnete Phönixpalme (bot. Phoenix canariensis) ist hierzulande oft auf Terrassen oder in Gärten zu finden. Kein Wunder, denn die attraktive Pflanze gilt als robust und überaus genügsam, weshalb sie auch im mitteleuropäischen Klima noch gut gedeiht. Es gibt etwa 14 verschiedene Arten von Dattelpalmen, die allesamt aus eher trockenen Klimata stammen und als Zierpflanzen im Kübel kultiviert werden können.

Kanarische Dattelpalme
Die Phönixpalme stammt von den warmen Kanaren
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Phoenixpalme richtig?
Die Phoenixpalme (Phoenix canariensis) ist eine attraktive und robuste Kübelpflanze, die in Mitteleuropa auf Terrassen oder in Gärten gedeiht. Sie benötigt einen hellen, warmen Standort, lockere Palmenerde, regelmäßiges Gießen und Düngen sowie einen kühlen Winterplatz mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius.

Herkunft und Verbreitung

Die Kanarische Dattelpalme oder auch Phönixpalme (bot. Phoenix canariensis) gehört der Familie der Palmengewächse (bot. Arecaceae) an. Sie ist eine von rund 14 verschiedenen Arten der Gattung der Phoenixpalmen, die, ursprünglich aus dem vorderasiatischen Raum stammend, sich über Indien und Nordafrika bis in die subtropischen und tropischen Regionen Afrikas sowie auf den Mittelmeerinseln, den Azoren und den Kanaren ausgebreitet haben. Die Phönixpalme wiederum stammt von den Kanarischen Inseln, wo sie allerdings in der freien Natur nur noch selten zu finden ist. Die Art ist eng verwandt mit der Echten Dattelpalme (bot. Phoenix dactylifera), die wegen ihrer Früchte schon seit Jahrtausenden kultiviert wird.

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Verwendung

Aufgrund ihres hohen Zierwerts und ihrer Robustheit wird die Phönixpalme hierzulande gern als Kübelpflanze in Gärten, auf Terrassen oder Balkonen sowie in Wintergärten kultiviert. Da die Pflanze bei uns nicht winterhart ist, sollte ein Auspflanzen im Garten unterbleiben. In den Mittelmeerregionen ist sie hingegen als Allee- oder auch Parkbepflanzung häufig anzutreffen. Dattelpalmen entwickeln tiefreichende Wurzeln, die ihnen das Überleben auch in einer sehr trockenen Umgebung ermöglichen. Aus diesem Grund gedeihen die Gewächse auch in Oasen inmitten von ansonsten lebensfeindlicher Sandwüsten.

Bei wenig Platz empfiehlt sich die Kultur einer Zwerg-Dattelpalme (bot. Phoenix roebelenii), die bestens an eine Kübelhaltung angepasst ist

Verwendung als Zimmerpflanze

Auch wenn Dattelpalmen häufig als Zimmerpflanzen angepriesen werden, sollten Sie sie dennoch nicht ganzjährig im Wohnzimmer halten – hier fühlen sie sich nur während der kurzen Übergangsperioden im Frühjahr und im Herbst wohl. Während der Sommermonate hingegen benötigen die mediterranen Gewächse deutlich mehr Licht als sie selbst am hellsten Platz in der Wohnung erhalten würden. Aus diesem Grund sind sie im Freien besser aufgehoben. Während der Wintermonate ist hingegen eine kühle, aber frostfreie und helle Überwinterung sinnvoll. Rein als Zimmerpflanzen gehaltenen Phönixpalmen ist in aller Regel keine lange Lebensdauer beschienen.

Aussehen und Wuchs

Bei allen Dattelpalmen handelt es sich um so genannte Fiederpalmen, die das ganze Jahr über grün sind und zudem je nach Art unterschiedlich stark ausgeprägte Stämme ausbilden. Die Phönixpalme etwa wächst zunächst stammlos, denn dieser bildet sich erst im Laufe der Jahre aus. An ihrem natürlichen Standort erreicht die Kanarische Dattelpalme Wuchshöhen von bis zu 15 Metern, bleibt bei einer Topfkultur allerdings deutlich niedriger. Der auffallend gemusterte Stamm dieser Palmenart entwickelt sich aus den verholzenden Narben der abgestorbenen Blätter, wobei der untere Teil bei älteren Exemplaren schließlich glatt ist. Die Zwerg-Palme wiederum entwickelt einen nur bis zu 15 Zentimeter dicken Stamm und erreicht eine maximale Wuchshöhe von ca. zwei Metern.

Blätter

Die charakteristischen, unpaarig gefiederten Blätter der Phönixpalme befinden sich am oberen Ende des Stammes und stehen bogig ab. In der Regel stehen die Wedel an den Spitzen der Blätter im gleichen Abstand voneinander entfernt, weshalb die Pflanze stets gleichmäßig gewachsen aussieht. Dattelpalmen bilden laufend neue Blätter aus, während die alten absterben und sich so allmählich der Stamm ausbildet.

Die Kanarische Dattelpalme bildet lang zugespitzte, breite und bis zu fünf Meter lange Wedel mit grünen Blättern aus, die sich zu einer eindrucksvollen Krone entwickeln können. Die Zwerg-Dattelpalme hingegen bekommt höchstens zwei Meter lange Wedel. Dafür sind die Blattstiele beider Arten häufig bedornt.

Blüten

An ihren angestammten Standorten bildet die Phönixpalme zwischen Februar und Mai zahlreiche, bis zu anderthalb Meter lange Blütenrispen aus, die zweihäusig sind – das bedeutet, es entwickeln sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Allerdings blüht die Kanarische Dattelpalme im mitteleuropäischen Klima nicht bzw. nur bei einer entsprechenden Kultur im klimatisierten Wintergarten.

Früchte

Datteln sind hierzulande vor allem während der Advents- und Weihnachtszeit in getrockneter Form im Supermarkt erhältlich. Die Früchte, bei denen es sich um längliche und fleischige Samen handelt, entwickeln sich ausschließlich aus den weiblichen Blüten. Diese sitzen sehr reichlich an langen Rispen. Essbare Datteln bildet jedoch nur die Echte Dattelpalme (bot. Phoenix dactylifera) aus, die zudem lediglich in den warmen Anbauregionen fruchtet. Die Früchte der Kanarischen Dattelpalme hingegen sind aufgrund ihres sehr herben Geschmacks nicht essbar.

Giftigkeit

Wie alle Echten Palmen ist auch die Kanarische Dattelpalme nicht giftig und kann daher problemlos auch in Haushalten mit kleinen Kindern und Haustieren kultiviert werden. Vorsicht ist lediglich bei den langen, harten Blättern geboten, an denen man sich leicht schneiden kann.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Kanarische Dattelpalme braucht einen hellen und warmen Standort, wobei Sie sie im Freien am besten an einen vor kaltem Wind geschützten, sonnigen bis licht halbschattigen Platz stellen. Ständige Zugluft verträgt das an das mediterrane Klima angepasste Gewächs ebenso wenig wie kalten Regen. Im hellen Halbschatten fühlt sich die Phönixpalme besonders wohl, verträgt nach einer Zeit der Gewöhnung aber auch direkte Sonneneinstrahlung recht gut. Allerdings sollte eine Beschattung gegen allzu grelle Mittagssonne möglich sein. Wird es kühler als ca. 15 Grad Celsius, gehört die Pflanze an einen möglichst hellen Platz ins Haus.

Dattelpalmen eignen sich sehr gut für eine Kultur im warmen Wintergarten, sofern dort regelmäßig gelüftet wird und es hell genug ist.

Substrat

Wie alle Palmen fühlt sich auch die Phönixpalme in lockerer Palmenerde wohl, die Sie entweder fertig im Fachhandel kaufen oder selbst aus zwei Dritteln Komposterde und einem Drittel Lavagries oder grobem Sand mischen.

Phoenixpalme gießen

Da über die großen Wedel sehr viel Wasser verdunstet, hat die Phönixpalme einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie sie immer dann durchdringend, wenn das Substrat oberflächlich abgetrocknet ist. Lassen Sie die Erde weder austrocknen noch die Pflanze ständig in einer Wasserpfütze stehen. Zum Wässern eignet sich Regenwasser am besten, Sie können aber – im Gegensatz zu tropischen Palmenarten – auch kalkhaltiges Leitungswasser verwenden. Bei hartem Wasser gleichen Sie den Kalkgehalt mit einer gelegentlichen Düngung mit Kaffeesatz aus. Ebenso im Gegensatz zu den tropischen Vertretern der Palmengewächse müssen die aus einem semiariden Klima stammenden Phönixpalmen nicht besprüht werden – sie kommen in der Regel hervorragend mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent zurecht.

Phoenixpalme richtig düngen

Während der Vegetationsperiode zwischen April und September sollten Sie die Phönixpalme etwa alle zwei Wochen mit einem geeigneten Dünger (8,00€ bei Amazon*) versorgen. Hierzu eignet sich etwa spezieller Palmendünger, aber auch jeder herkömmliche Blatt- oder Grünpflanzendünger kann verwendet werden. Achten Sie bei den letzteren darauf, dass hier der Gehalt an Phosphor (P) etwas geringer ist als der an Kalium (K) und Stickstoff (N). Dosieren Sie eher schwach, denn in Folge einer Überdüngung geht die diesbezüglich empfindliche Pflanze schnell ein. Während der winterlichen Ruhephase wird nicht gedüngt.

Umtopfen

Da Phönixpalmen eher langsam wachsen, müssen Sie sie nur alle paar Jahre in ein größeres Gefäß umtopfen. Höchste Zeit für diesen Schritt wird es, wenn die Wurzeln den gesamten Topf ausfüllen und keinen Platz mehr finden. Wählen Sie nun einen sowohl breiteren als auch tieferen Kübel, da Dattelpalmen starke Pfahlwurzeln ausbilden und deshalb wie Möhren nach unten wachsen. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr – vor dem Ausräumen aus dem Winterquartier – oder der Spätherbst vor dem Einräumen.
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Phoenixpalme richtig schneiden

Palmen und damit auch die Kanarische Dattelpalme sollten nicht beschnitten werden, da dies optisch ein unschönes Bild ergibt und die Wundflächen zudem eine ideale Eintrittspforte für Pilze und andere Krankheitserreger abgeben. Das gilt auch für vertrocknende Blätter, die häufig vorkommen und typisch für das Palmenwachstum sind – aus ihnen entwickelt sich schließlich der Stamm. Schneiden Sie die Wedel daher erst ab, wenn sie vollständig ausgetrocknet sind.

Versuchen Sie nicht, die Phönixpalme durch das Beschneiden oder Kappen der Wedel in ihrer Wuchshöhe zu begrenzen. Die einzige Möglichkeit, das Wachstum in gewissem Rahmen zu beeinflussen, besteht in einem Einkürzen der Wurzeln im Zuge des Umtopfens – dann wird die Pflanze zumindest langsamer wachsen.
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Phoenixpalme vermehren

Am einfachsten erfolgt die Vermehrung bei Phönixpalmen vegetativ über die im Frühjahr neben dem Hauptstamm aus dem Wurzelbereich treibenden Nebentriebe. Diese schneiden Sie einfach ab und pflanzen sie anschließend in einen Topf mit Anzuchtsubstrat. Stellen Sie diesen an einen hellen und warmen Platz und halten Sie die Erde leicht feucht, dann bewurzelt sich der Ableger mit ein bisschen Glück innerhalb weniger Wochen.

Überwintern

Wird es im Herbst draußen dauerhaft kühler als 15 Grad Celsius, sollten Sie die Phönixpalme allmählich auf die Überwinterung vorbereiten. Stellen Sie die Düngung ein, reduzieren Sie allmählich die Wassergaben und stellen Sie die Pflanze schließlich an einen hellen und rund zehn bis 15 Grad Celsius kühlen Platz – beispielsweise im (ungeheizten) Wintergarten, Schlafzimmer oder im Treppenhaus.

Tipp

Steht die Phönixpalme im Winter zu warm, kann sie von Spinnmilben oder Schild- und Wollläuse befallen werden. Gegen diese Schädlinge hilft ein regelmäßiges Einsprühen, zudem sollte der Standort kühler gehalten werden.

Arten und Sorten

Neben der hier beschriebenen Art Phoenix canariensis eignet sich auch die in Südostasien weit verbreitete Zwerg-Dattelpalme (bot. Phoenix roebelenii) für eine Kübelkultur. Diese in Zimmerkultur rund einen Meter hoch werdende Phoenix-Art hat der verwandten Kanarischen Dattelpalme sehr ähnliche Vorlieben hinsichtlich Standort, Substrat und Pflege.