Petunie

Petunien pflegen: So blühen sie den ganzen Sommer

Petunien begeistern mit einer Sortenvielfalt, die für jeden Gartenstil passende Farbtupfer bereithält. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu den beliebtesten Sorten, der richtigen Pflege sowie Tipps zur Vermehrung und Überwinterung.

Wuchs

Petunien, auch als Trichterblumen bekannt, sind krautige Pflanzen, die in unseren Breitengraden meist als einjährige Topf- und Kübelpflanzen kultiviert werden. Petunien lassen sich in vier Hauptgruppen unterteilen:

  • Grandiflora-Petunien: Sie zeichnen sich durch ihre besonders großen Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 12 Zentimetern aus.
  • Multiflora-Petunien: Diese Sorte trägt zahlreiche kleinere Blüten zwischen 4 und 6 Zentimetern Durchmesser an kurzen Stielen.
  • NanaCompacta-Petunien: Mit einer Wuchshöhe von etwa 15 Zentimetern eignen sie sich gut für kleinere Töpfe oder Beete.
  • Pendula-Petunien: Diese hängenden Petunien sind ideal für Blumenkästen und -ampeln, da ihre Ranken bis zu 1 Meter lang werden können.

Petuniensorten variieren in ihrer Wuchshöhe zwischen 5 und 30 Zentimetern und besitzen typisch leicht behaarte, dunkelgrüne Blätter mit klebriger Oberfläche. Sie bevorzugen sonnige Standorte und blühen unermüdlich von Mai bis zu den ersten Frösten.

Blüte

Die trompetenförmigen Blüten der Petunien erscheinen in einer Farbvielfalt, die von Weiß über Rosa und Violett bis zu Rot und Blau reicht. Es gibt einfarbige sowie gepunktete, gesprenkelte oder gestreifte Sorten. Petunien blühen von Mai bis Oktober und bieten durch unterschiedliche Züchtungen und Selektionen eine große Farbvielfalt.

  • Grandiflora-Petunien: Sehr große, flache Blüten, die einzeln an langen Stielen sitzen.
  • Multiflora-Petunien: Vielzählige, etwas kleinere Blüten an dichten, kürzeren Trieben.
  • Gefüllte Petunien (Rosen-Petunien): Sie besitzen runde Blütenköpfe, die Rosenblüten ähneln.

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Welcher Standort ist geeignet?

Für ein optimales Wachstum benötigen Petunien helle, sonnige Plätze. Sonnige Südlagen oder Terrassen sind ideal, da Petunien viel Licht und Wärme lieben.

  • Sonnig und warm: Petunien gedeihen am besten bei hoher Licht- und Wärmeeinstrahlung. Heiße Sommer und intensive Sonneneinstrahlung schaden ihnen nicht.
  • Geschützt vor Wind und Regen: Besonders großblumige Sorten wie die Grandiflora-Petunien sollten vor Regen geschützt werden, um die Blütenpracht zu erhalten.
  • Geeignet für Kübel und Kästen: Hängende Sorten entfalten in Balkonkästen und Blumenkübeln ihre volle Pracht.

Petunien sollten ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ins Freie gestellt werden. An einem vor Wind und Regen geschützten Standort blühen sie den gesamten Sommer üppig.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Petunien bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche Böden. Eine spezielle Petunienerde mit einem niedrigen pH-Wert von etwa 5,5 und hohem Eisengehalt ist ideal.

Alternative Mischungen:

  • Normale Blumenerde mit Moorbeeterde mischen, um den pH-Wert leicht sauer zu halten.
  • Durchlässiges Substrat verwenden, um Staunässe zu vermeiden.

Verwenden Sie bei der Pflanzung im Kübel strukturstabile, nährstoffreiche Erde und fügen Sie Langzeitdünger hinzu, um die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen zu versorgen.

Blätter

Die Blätter der Petunien sind dunkelgrün, ganzrandig und leicht behaart, was ihnen eine samtige Textur verleiht. Sie sind leicht klebrig und stehen entweder paarweise oder abwechselnd an den Stängeln. Da Petunien zur Familie der Nachtschattengewächse gehören, sind ihre Blätter giftig und sollten von Kindern und Haustieren ferngehalten werden.

Petunien pflegen

Petunien erfordern regelmäßige Aufmerksamkeit, um ihre Blütenpracht voll zu entfalten.

Gießen

Petunien haben einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie sie regelmäßig, besonders an heißen Tagen morgens und abends. Verwenden Sie kalkarmes Wasser wie Regenwasser und gießen Sie direkt auf die Erde, um die Blätter und Blüten trocken zu halten.

Düngen

Als Starkzehrer benötigen Petunien regelmäßige Nährstoffgaben:

  • Verwenden Sie alle 14 Tage phosphorbetonten Blühpflanzendünger.
  • Mischen Sie Langzeitdünger bei der Pflanzung in die Erde.
  • Flüssigdünger kann wöchentlich mit dem Gießwasser verabreicht werden.
  • Bei Eisenmangel ist ein spezieller Eisendünger nützlich.

Ausputzen

Entfernen Sie verblühte Blütenstände und welke Triebe regelmäßig, um die Bildung neuer Blüten zu fördern. Ein gelegentlicher Rückschnitt hält die Pflanze kompakt und blütenreich.

Weitere Pflegetipps

  • Achten Sie auf Schädlinge wie Blattläuse und Weiße Fliege.
  • Entfernen Sie gelbe Blätter und alte Zweige.
  • Platzieren Sie die Petunien an einem sonnigen, warmen Standort, der vor Wind und Regen geschützt ist.

Pflanzung

Sie können Petunien ab Mitte Februar im Haus vorziehen. Säen Sie die Samen bei 20 bis 21 Grad Celsius in Anzuchtkästen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus aus. Da Petuniensamen Lichtkeimer sind, sollten sie nur oberflächlich angedrückt oder mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Nach dem Keimen benötigen die Jungpflanzen viel Licht und können an einem etwas kühleren Standort weiterkultiviert werden.

Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freie gesetzt werden. Pflanzen Sie die Petunien im Abstand von mindestens 25 Zentimetern und geben Sie organischen Dünger wie Kompost ins Pflanzloch. Gießen Sie gut an und mulchen Sie den Boden, um die Feuchtigkeit zu bewahren.

So kommt die Pflanze über den Winter

Petunien sind in der Regel einjährig und nicht frosthart. Sollten Sie versuchen wollen, Petunien zu überwintern, beachten Sie folgende Schritte: Holen Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost ins Haus und schneiden Sie sie stark zurück. Der Überwinterungsstandort sollte hell und kühl bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius sein. Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe.

Sorten & Arten

Petunien (Petunia × hybrida) bieten eine beeindruckende Farb- und Formenvielfalt. Für dezente Eleganz sorgen zum Beispiel Celebrity-Petunien, während Kaskaden-Petunien üppige Blütenkaskaden bieten. Crazytunia® Stonewashed verzaubert mit einer Palette von Violett bis Cremegelb. Amore® Queen of Hearts zeigt Blüten in Gelb mit roten Herzen. Weitere beliebte Sorten sind Surfinia-Petunien, die selbst längeren Regengüssen trotzen, und die zauberhaften Zauberglöckchen (Calibrachoa).

Verwendung

Petunien sind vielseitig und eine Augenweide im Garten, auf Balkonen und Terrassen. Sie eignen sich hervorragend für:

  • Balkonkästen und Ampeln: Hängende Sorten wie Kaskaden-Petunien entfalten hierbei ihre volle Pracht.
  • Solitärpflanzung: In großen Pflanzgefäßen wirken Petunien besonders eindrucksvoll.
  • Unterpflanzung: Perfekt für Hochstämmchen wie Rosen oder Wandelröschen.
  • Beetbepflanzung: In Kombination mit einjährigen Sommerblumen wie Tagetes, Verbene oder Dahlie.
  • Bauerngarten: Petunien passen hervorragend in Kisten, Wannen und Fässer.
  • Kombination mit Ziergräsern und Blattschmuckpflanzen: Diese setzen interessante Kontraste und lockern das Blütenbild der Petunien auf.

Petunien vermehren

Sie können Petunien durch Aussaat oder Stecklinge vermehren.

Aussaat

Sammeln Sie im Herbst Samen aus den abgeblühten Blütenständen. Lagern Sie die Samen kühl und trocken. Ab Februar können Sie die Samen aussäen. Petunien sind Lichtkeimer, daher nur oberflächlich andrücken.

Stecklinge

Schneiden Sie im Spätsommer oder Herbst etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe und entfernen Sie alle Blüten und bis auf zwei alle Blätter. Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit kalkarmem Wasser, bis sich Wurzeln bilden, und pflanzen Sie diese anschließend in Erde.

Krankheiten & Schädlinge

Petunien sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge:

Krankheiten & Schädlinge

  • Tomatenwelke: Führt zu welken Blättern und Stängeln, befallene Pflanzen sterben ab.
  • Echter Mehltau: Weißlicher Belag auf Blättern, führt unbehandelt zum Absterben betroffener Pflanzenteile.
  • Mosaikkrankheit: Gelblich-grüne Flecken auf den Blättern, vermindertes Wachstum und weniger Blüten.

Schädlinge

  • Blattläuse: Saugen Pflanzensäfte aus, was zu deformierten Blättern führt.
  • Weiße Fliege: Saugen ebenfalls Pflanzensäfte aus und hinterlassen Honigtau, was Rußtau begünstigt.
  • Schnecken: Fressen Blätter und Stängel an.

Mangelerscheinungen

Eisenmangel (Chlorose): Gelbe Blätter, besonders an jungen Trieben.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingsbefall prüfen.
  • Ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung sicherstellen, Staunässe vermeiden.
  • Sonniger und luftiger Standort reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen.
  • Abgefallene Blätter und Blüten regelmäßig entfernen, um Krankheitsherde zu vermeiden.

Durch richtige Pflege und regelmäßige Kontrolle können viele Krankheiten und Schädlinge frühzeitig erkannt und behandelt werden, sodass Ihre Petunien den ganzen Sommer über blühen.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Rolle spielt der Bestäuber bei der Kultivierung von Petunien?

Petunien haben sich an unterschiedliche Bestäuber angepasst: Bienen, Schwärmer und Kolibris. Diese Anpassungen beeinflussen die Blütenform, -farbe und -duft. Beispielsweise sind die weißen, stark duftenden Blüten der Petunia axillaris auf Schwärmer spezialisiert.

2. Warum kleben die Blätter meiner Petunien?

Die klebrige Oberfläche der Petunienblätter ist auf deren Trichome zurückzuführen, die einfache, oft klebrige Haare sind. Diese helfen, Fraßfeinde abzuwehren und Feuchtigkeit zu speichern.

3. Sind alle Petunienarten einjährig oder kann man sie auch über mehrere Jahre kultivieren?

Von Natur aus sind die meisten in Gärten kultivierten Petunien einjährig und nicht frosthart. Mit speziellen Überwinterungsmethoden kann man sie jedoch auch über die kalte Jahreszeit bringen.

4. Gibt es Besonderheiten bei der Vermehrung von modernen Petuniensorten?

Viele moderne Züchtungen bilden keine keimfähigen Samen mehr, da sie als Wegwerfware vorgesehen sind. Informieren Sie sich beim Kauf, ob die Sorte für eine Samenvermehrung geeignet ist oder ob Sie besser Stecklinge verwenden sollten.

Bilder: Deniss Grigorjevs / Shutterstock