Petunie

Petunien selber ziehen: So gelingt die Anzucht zu Hause

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Petunien erfreuen mit ihrer Farbvielfalt und lassen sich leicht selbst ziehen. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt von der Aussaat bis zur farbenfrohen Blütenpracht.

Petunien ziehen
Petunien lassen sich bestens aus Samen oder Stecklingen ziehen

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Damit Ihre Petunien rechtzeitig zur Blütezeit nach den Eisheiligen im Mai blühen, sollten Sie bereits im Februar mit der Aussaat beginnen. Petunien benötigen Licht für die Keimung und keimen etwa zwei Wochen lang bei einer Idealtemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Säen Sie die Samen auf einer warmen, lichtdurchfluteten Fensterbank aus oder nutzen Sie gegebenenfalls eine Pflanzenlampe.

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Bereiten Sie Aussaatschalen mit nährstoffarmer Anzuchterde vor und mischen Sie die feinen Petuniensamen mit trockenem Quarzsand, um eine gleichmäßige Verteilung zu erleichtern. Streuen Sie diese Mischung auf die Erde und drücken Sie die Samen leicht an, ohne sie mit Erde zu bedecken. Besprühen Sie die Erde vorsichtig mit einer Sprühflasche und decken Sie die Schale mit Frischhaltefolie oder einer transparenten Abdeckhaube ab, um das Austrocknen der Samen zu verhindern.

Für optimale Bedingungen lüften Sie die Folienabdeckung täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden. Pikieren Sie die Sämlinge in kleine Töpfe, sobald sie das zweite Blattpaar gebildet haben.

Auswahl des Saatguts

Die Wahl des Saatguts ist entscheidend für den späteren Erfolg Ihrer Petunien. Sie können Saatgut im Fachhandel erwerben oder aus eigenen Petunien ernten. Beachten Sie dabei, dass gekaufte Sorten oft stabiler in ihrer Blütenfarbe und -form sind als selbst geerntete Samen.

Farben und Muster

Petunien bieten eine beeindruckende Vielfalt an Farben und Mustern, wie Rosa, Pink, Violett, Rot, Gelb, Blau, Schwarz und Weiß sowie mehrfarbige, gestreifte oder gefleckte Varianten. Diese Vielfalt ermöglicht es Ihnen, Ihren Garten oder Balkon nach Ihrem Geschmack zu gestalten.

Wuchsform

Die Wuchsformen der Petunien variieren ebenfalls, sodass Sie die Pflanzen unterschiedlichen Zwecken anpassen können:

  • Hängepetunien: Ideal für Hängeampeln und als Bodendecker.
  • Kompakt wachsende Sorten: Perfekt für Balkonkästen und Beetränder.
  • Großblumige Sorten: Für ein imposantes Blütenbild.

Standort und Anforderungen

Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des Saatguts die spezifischen Anforderungen der Sorte, wie den perfekten Standort und die Wetterfestigkeit. Viele Petunien bevorzugen sonnige Plätze, gedeihen aber auch an halbschattigen Standorten und unterscheiden sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber Regen und Wind.

Pikieren der Sämlinge

Sobald sich das zweite Blattpaar bei den Petunien-Sämlingen gebildet hat, beginnen Sie mit dem Pikieren, um den Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu bieten.

  1. Sämlinge vorbereiten: Gießen Sie die Anzuchtschale gut, damit die Erde weich ist und sich die Pflanzen leichter herausheben lassen.
  2. Sämlinge entnehmen: Heben Sie die Sämlinge vorsichtig mithilfe eines Pikierstabes oder eines kleinen Holzstäbchens aus der Erde. Fassen Sie die Pflänzchen immer an den Blättern und nicht am empfindlichen Stängel an.
  3. Neue Töpfe vorbereiten: Füllen Sie kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern mit frischer Anzuchterde. Die Erde sollte leicht feucht sein.
  4. Umpflanzen: Setzen Sie die Sämlinge einzeln in die vorbereiteten Töpfe und drücken Sie die Erde leicht an.
  5. Pflege nach dem Pikieren: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort mit Temperaturen um 20 bis 25 Grad Celsius. Halten Sie die Sämlinge bei trübem Wetter kühler, bei etwa 15 Grad Celsius, um ein Vergeilen zu verhindern.

Ausgewogenes Verhältnis von Licht und Temperatur

Für ein gesundes Wachstum Ihrer Petunien ist das richtige Zusammenspiel von Licht und Temperatur entscheidend. Petunien gedeihen besonders gut an sonnigen Standorten, benötigen aber auch eine konstante Temperatur von 20 bis 25 Grad Celsius während der Keimphase. In der weiteren Aufzuchtphase sollen Sie ein ausgewogenes Verhältnis von Licht und Temperatur sicherstellen. An sonnigen Tagen halten Sie die Temperatur bei etwa 20 bis 25 Grad Celsius, an trüben Tagen reduzieren Sie sie auf etwa 15 Grad Celsius, um das Vergeilen der Pflanzen zu vermeiden.

Achten Sie darauf, Ihre Petunien regelmäßig zu kontrollieren und die Bedingungen entsprechend anzupassen, um optimale Voraussetzungen für kräftige und blühfreudige Pflanzen zu schaffen.

Düngen der Jungpflanzen

Nachdem die Petunien gut angewachsen sind, benötigen sie zusätzliche Nährstoffe. Pflanzen Sie die Jungpflanzen zunächst in nährstoffreiche, lockere Erde, die mit Kompost angereichert ist. Etwa zwei Wochen nach dem Pikieren beginnen Sie mit der ersten Düngung. Verwenden Sie einen Flüssigdünger für Blühpflanzen mit einem höheren Phosphorgehalt und ausreichend Eisen. Düngen Sie die Petunien wöchentlich mit einem Flüssigdünger und vermeiden Sie zu hohe Stickstoffgaben.

Auspflanzen der Petunien

Sobald Mitte Mai keine Gefahr von Nachtfrösten mehr besteht, pflanzen Sie Ihre vorgezogenen Petunien ins Freie. Dabei sollten die jungen Pflanzen etwa ein bis zwei Wochen lang tagsüber nach draußen gestellt und nachts wieder hereingeholt werden, um sie abzuhärten.

Wählen Sie einen gut durchlässigen Boden und reichern Sie das Pflanzloch mit Kompost oder organischem Dünger an. Setzen Sie die Petunien an einen sonnigen, aber nicht zu heißen Standort und achten Sie auf einen Abstand von etwa 25 bis 30 Zentimetern zwischen den Pflanzen. Nach dem Einpflanzen wässern Sie die Pflanzen gut, um das Anwachsen zu fördern. Schützen Sie die Petunien die ersten Tage vor intensiver Mittagssonne.

Akklimatisierung an die Sonne

Bevor Sie Ihre Petunien dauerhaft ins Freiland setzen, gewöhnen Sie die jungen Pflanzen schrittweise an die intensivere Sonneneinstrahlung und die wechselnden Außenbedingungen. Beginnen Sie Mitte April, indem Sie die Töpfe für einige Stunden täglich nach draußen stellen und die Zeit im Freien schrittweise verlängern. Vermeiden Sie in der Anfangsphase pralle Sonne, um Sonnenbrand an den Blättern zu verhindern.

Standort und Pflege

Petunien bevorzugen sonnige Standorte und gedeihen am besten bei intensiver Sonneneinstrahlung. Ein halbschattiger Platz ist ebenfalls möglich, führt jedoch zu einer reduzierten Blütenbildung. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie Pflanzgefäße mit Abflusslöchern, um überschüssiges Wasser abzuführen.

Die regelmäßige Bewässerung ist entscheidend, da Petunien sehr durstig sind. Halten Sie die Erde immer leicht feucht und verwenden Sie kalkarmes Wasser. Düngen Sie die Petunien wöchentlich mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen und entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten, um die Blütenbildung anzuregen. Achten Sie auf Schädlinge und Krankheiten und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile regelmäßig.

Regelmäßiges Düngen

Um die Blütenpracht Ihrer Petunien den ganzen Sommer über zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Düngung unerlässlich. Beginnen Sie bereits beim Einpflanzen der Petunien mit einer Portion Langzeitdünger im Pflanzloch. Düngen Sie ab dem achten Tag nach dem Einpflanzen einmal wöchentlich mit einem Flüssigdünger, der einen hohen Phosphoranteil aufweist. Ergänzen Sie gelegentlich einen Eisendünger, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Entfernen verwelkter Blüten

Das regelmäßige Entfernen verwelkter Blüten ist wichtig, um eine kontinuierliche Blütenpracht zu gewährleisten. Durch das Entfernen verhindern Sie die Samenbildung und fördern die Produktion neuer Blüten. Kontrollieren Sie die Petunien mindestens einmal pro Woche und schneiden Sie verwelkte Blüten mit einer scharfen Schere ab. Schneiden Sie lange und unschöne Triebe um etwa ein Drittel zurück, um den buschigen Wuchs und die Blütenbildung zu fördern.

Pflanzenschutz

Petunien sind anfällig für bestimmte Schädlinge und Krankheiten. Regelmäßige Kontrollen und entsprechende Maßnahmen sind entscheidend, um die Pflanzen gesund zu halten.

Häufige Schädlinge und deren Bekämpfung

  • Blattläuse: Bekämpfen Sie Blattläuse mit Brennnesseljauche oder Seifenwasser und fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer.
  • Weiße Fliege: Verwenden Sie Gelbsticker und sprühen Sie die Pflanzen mit verdünntem Neemöl ein.
  • Schnecken: Installieren Sie Schneckenzäune oder nutzen Sie Kupferbänder und fördern Sie natürliche Feinde wie Igel.
  • Mehltau: Sorgen Sie für gute Durchlüftung der Pflanzen und besprühen Sie sie mit einer Mischung aus 1 Teil Milch und 9 Teilen Wasser.

Vorbeugung und Schutzmaßnahmen

  • Regelmäßige Kontrollen: Untersuchen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.
  • Nährstoffversorgung: Düngen Sie die Pflanzen regelmäßig mit einem stickstoffarmen und phosphorreichen Dünger.
  • Feuchtigkeitsmanagement: Halten Sie die Erde leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Entfernen betroffener Pflanzenteile: Schneiden Sie regelmäßig betroffene Pflanzenteile ab.

Samenernte

Um Petuniensamen aus Ihren eigenen Pflanzen zu gewinnen, lassen Sie verwelkte Blütenstände vollständig verdorren. Pflücken Sie die Samenkapseln ab, sobald sie hellbraun und geschlossen sind, und legen Sie sie an einen warmen, luftigen Ort zum Trocknen. Nach einigen Tagen platzen die Kapseln auf und geben die Samen frei. Lagern Sie die Samen an einem kühlen, dunklen Ort bis zur Aussaat im kommenden Jahr. So können Sie Petunien im nächsten Jahr vermehren und wieder prächtige Blüten aus Ihren selbst geernteten Samen ziehen.

Bilder: OksanaRadchenko / iStockphoto