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Paprika-Schädlinge: Erkennen & bekämpfen

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Paprikapflanzen können von verschiedenen Schädlingen befallen werden, die das Wachstum und den Ertrag beeinträchtigen. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und bietet effektive Methoden zu ihrer Bekämpfung und Vorbeugung.

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Blattläuse befallen Paprika häufig

Blattläuse

Die kleinen, meist grünen Insekten sitzen oft in dichten Kolonien an den Triebspitzen, Blättern und Blütenknospen der Paprikapflanzen. Durch das Saugen an den Pflanzensäften schwächen sie die Pflanzen, was zu eingerollten oder gekräuselten Blättern führt. Stark befallene Blätter können vergilben und absterben. Als weitere Anzeichen gelten klebrige Pflanzenteile und ein schwarz-grauer Belag (Rußtau), der auf den Honigtauausscheidungen der Blattläuse entsteht.

Blattläuse bekämpfen

Um Blattläuse effektiv zu bekämpfen, können Sie verschiedene Methoden kombinieren. Hier finden Sie einige bewährte Ansätze:

  • Abbrausen: Mit einem kräftigen Wasserstrahl lassen sich Blattläuse von den Pflanzen entfernen. Achten Sie darauf, auch die Blattunterseiten gründlich zu behandeln.
  • Kernseifenlauge: Lösen Sie 20 g Kernseife in 1 Liter Wasser auf und verstärken Sie die Mischung mit 1 TL Spiritus oder Schnaps. Besprühen Sie die Pflanzen, insbesondere die Blattunterseiten, sorgfältig mit der Lauge.
  • Brennnesseljauche: Brennnesseljauche ist ein bewährtes Hausmittel gegen Blattläuse. Besprühen Sie die Pflanzen mit der Jauche, um eine abwehrende Wirkung zu erzielen.
  • Nützlinge fördern: Unterstützen Sie die Ansiedlung natürlicher Feinde der Blattlaus, wie Florfliegen, Marienkäfer und deren Larven, Schlupfwespen sowie Schwebfliegenlarven. Diese nützlichen Insekten können Sie auch gezielt im Handel erwerben und ausbringen.
  • Knoblauchspray: Zerkleinern Sie einige Knoblauchzehen, kochen Sie sie in 1 Liter Wasser auf und lassen Sie den Sud eine Stunde ziehen. Die abgekühlte Mischung können Sie als Spray gegen Blattläuse verwenden.

Vorbeugung:

Pflanzen Sie blühende und duftende Gewächse, wie Lavendel oder Tagetes, in die Nähe Ihrer Paprikapflanzen. Deren ätherische Öle wirken auf Blattläuse abschreckend. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Düngung, um eine Überdüngung und dadurch bedingte Anfälligkeiten zu vermeiden.

Rote Spinnmilben

Rote Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die sich auf der Blattunterseite von Paprikapflanzen ansiedeln und dort den Pflanzensaft saugen. Charakteristische Anzeichen für einen Befall sind weißlich-gelbe, punktförmige Aufhellungen auf den Blattoberseiten. Bei stärkerem Befall bilden sich feine Gespinste, die Blätter vergilben und können schließlich absterben. Besonders gefährdet sind Pflanzen in trockenen und warmen Umgebungen, wie sie oft in Gewächshäusern herrschen.

Rote Spinnmilben bekämpfen

Die Bekämpfung der Roten Spinnmilbe sollte umsichtig und gezielt erfolgen. Hier sind einige effektive Methoden:

  • Wasserstrahl: Ein kräftiger Wasserstrahl hilft, die Spinnmilben von den Pflanzen zu entfernen. Achten Sie darauf, die Blattunterseiten gründlich zu behandeln.
  • Hausmittel: Besprühen Sie die Pflanzen mit einer Mischung aus Wasser und Seifenlauge oder Magermilch, um die Spinnmilben zu vertreiben.
  • Natürliche Feinde: PP-Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) sind natürliche Fressfeinde der Roten Spinnmilbe und können effektiv gegen sie eingesetzt werden. Vor allem in geschützten Anbaugebieten wie Gewächshäusern sind sie eine gute Wahl. Die Raubmilben bevorzugen Temperaturen über 18°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Brennnesseljauche: Besprühen Sie die Pflanzen mit Brennnesseljauche, die als natürliches Mittel gegen eine Vielzahl von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen fungiert.

Vorbeugung:

Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanzen, indem Sie sie regelmäßig mit Wasser besprühen. Sorgen Sie zudem für eine gute Durchlüftung des Gewächshauses, um ein für Spinnmilben ungünstiges Umfeld zu schaffen.

Weiße Fliege

Die Weiße Fliege, auch als Gewächshausmottenschildlaus bekannt, ist ein hartnäckiger Schädling, der sich vor allem im Gewächshaus wohlfühlt. Sie erkennen ihn an der klebrigen Schicht auf den Blättern und den winzigen weißen Insekten auf der Blattunterseite. Neben den direkten Schäden durch das Saugen der Pflanzensäfte fördern die Honigtauausscheidungen der Weißen Fliegen die Entwicklung von Rußtaupilzen, was zu weiteren Beeinträchtigungen Ihrer Pflanzen führen kann.

Weiße Fliegen bekämpfen

Ein erfolgreicher Ansatz kombiniert präventive Maßnahmen mit gezielter Bekämpfung, um sowohl die erwachsenen Fliegen als auch ihre Larven zu kontrollieren:

  1. Gelbtafeln: Positionieren Sie Gelbtafeln in der Nähe der befallenen Pflanzen. Die erwachsenen Weißen Fliegen werden durch ihre Farbpräferenz angelockt und bleiben an den Tafeln kleben.
  2. Rapsöl- und Seifenmischung: Besprühen Sie die Pflanzen, insbesondere die Unterseiten der Blätter, mit einer Mixtur aus 1 Liter Wasser, 19 ml Rapsöl und einem Tropfen Spülmittel. Vergessen Sie nicht, die Pflanzen nach zwei Tagen mit klarem Wasser abzusprühen, um Rückstände zu entfernen.
  3. Nützlingseinsatz: Schlupfwespen, speziell die EF-Schlupfwespen (Encarsia formosa), sind effektive biologische Bekämpfer. Sie legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege, wo sich die Wespenlarven von innen ernähren und so die Weiße Fliege bekämpfen. Für eine effektive Kontrolle sollten die Temperaturen tagsüber mindestens 16°C betragen.
  4. Knoblauchspray: Besprühen Sie die Pflanzen mit einem Knoblauchsud. Kochen Sie dazu einige Knoblauchzehen in Wasser, lassen Sie den Sud abkühlen und füllen Sie ihn in eine Sprühflasche. Ein mehrmaliges Wiederholen der Anwendung kann die Wirksamkeit erhöhen.
  5. Natürliche Fressfeinde: Fördern Sie die Ansiedlung von Marienkäfern und deren Larven sowie von Florfliegen und Schwebfliegen, die natürliche Feinde der Weißen Fliege sind, indem Sie geeignete Lebensräume schaffen.

Vorbeugung gegen Weiße Fliegen

  • Gelbtafeln zur Früherkennung: Installieren Sie frühzeitig Gelbtafeln, um einen Befall rechtzeitig zu erkennen und die ersten Individuen effektiv zu fangen.
  • Förderung natürlicher Fressfeinde: Die Ansiedlung von Vögeln und nützlichen Insekten durch Anbringen von Nistkästen und Insektenhotels unterstützt ein gesundes Ökosystem in Ihrem Garten, das helfen kann, die Weiße Fliege natürlich zu kontrollieren.

Thripse

Thripse sind winzige, aber schädliche Insekten, die sich von den Zellinhalten der Blätter und Blüten der Paprikapflanzen ernähren. Der Befall äußert sich in silbrigen, glänzenden Flecken auf den Blattflächen und verformten Blüten, was letztendlich zu einem Ertragsverlust führen kann.

Thripse bekämpfen

Zur wirksamen Bekämpfung von Thripsen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • Blautafeln: Blautafeln ziehen durch ihre spezielle Farbgebung Thripse magnetisch an und können so helfen, den Befall frühzeitig einzudämmen.
  • Neemöl: Die Anwendung von Neemöl auf den betroffenen Pflanzenteilen kann ebenfalls effektiv sein. Es wirkt abschreckend und reduziert den Befall.
  • Nützlinge: Der Einsatz von Raubmilben und Florfliegenlarven bietet sich an, da diese natürlichen Feinde die Population der Thripse auf biologische Weise kontrollieren.

Weitere Schädlinge bei Paprika

Neben den bereits erwähnten Schädlingen gibt es eine Reihe weiterer Plagegeister, die Paprikapflanzen befallen können. Ein Wissen über deren Bekämpfung trägt zu einem gesünderen Wachstum und einer ertragreichen Ernte bei.

  • Erdraupen: Diese Larven von Nachtfaltern bevorzugen die Wurzeln und Blätter junger Pflanzen. Durch die Anwendung von entomopathogenen Nematoden direkt im Boden lassen sich die Populationen dieser Schädlinge effektiv reduzieren.
  • Japankäfer: Auffällig durch ihre metallisch schimmernden Flügelcover, verursacht der Japankäfer Fraßschäden an den Blättern. Eine frühzeitige Bodenbearbeitung kann die Larven dezimieren, während adulte Käfer durch Pheromonfallen angelockt und reduziert werden können.
  • Nacktschnecken: Diese nachtaktiven Schädlinge fressen Löcher in Blätter und Früchte. Durch die Verwendung von Schneckenkorn auf Eisenphosphatbasis oder dem Aufstellen von Schneckenzäunen lässt sich ein Befall eingrenzen.
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