Oleander

Oleander erfolgreich auf dem Balkon halten: So geht’s

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Der Oleander, eine mediterrane Schönheit mit üppiger Blüte, benötigt besondere Pflege, um in unseren Breitengraden optimal zu gedeihen. Dieser Ratgeber bietet umfassende Informationen zu Standortwahl, Pflege, Schnitt und Überwinterung des Oleanders und weist auf seine Giftigkeit hin.

Oleander Terrasse
Zur warmen Jahreszeit darf der Oleander auf den Balkon

Der ideale Standort für den Oleander

Um die volle Pracht des Oleanders zu erleben, ist die Wahl des richtigen Standortes entscheidend. Als sonnenverwöhnte Pflanze aus dem Mittelmeerraum bevorzugt der Oleander helle und warme Plätze mit guter Luftzirkulation. Achten Sie bei der Standortwahl auf folgende Punkte:

  • Sonnenlicht: Wählen Sie einen Platz, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag bietet. So fördern Sie eine reiche Blütenbildung und ein gesundes Wachstum.
  • Wind- und Regenschutz: Bieten Sie dem Oleander einen geschützten Standort, um ihn vor Wind und Starkregen zu bewahren. Eine Überdachung oder eine Platzierung in der Nähe einer Hauswand kann hierbei hilfreich sein.
  • Wärme: Eine südwärts gerichtete Wand speichert die Wärme des Tages und gibt sie nachts an die Pflanze ab. Dies schafft ein warmes Mikroklima, das dem Oleander besonders gut bekommt.
  • Platzangebot: Bedenken Sie, dass Oleander eine stattliche Größe erreichen können. Planen Sie daher ausreichend Platz ein, damit sich die Pflanze optimal entwickeln kann.
  • Bodenbeschaffenheit: Verwenden Sie eine hochwertige Kübelpflanzenerde, die speziell auf die Bedürfnisse mediterraner Pflanzen abgestimmt ist. So gewährleisten Sie eine gute Drainage und Nährstoffversorgung.

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Oleander richtig gießen und düngen

Die richtige Wasser- und Nährstoffversorgung ist entscheidend für die Gesundheit und Blühfreudigkeit Ihres Oleanders.

Gießen

  • Wasserbedarf: Gießen Sie den Oleander regelmäßig, insbesondere an warmen Tagen. Achten Sie darauf, dass das Wasser gut abfließen kann und keine Staunässe entsteht, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
  • Gießtechnik: Gießen Sie direkt auf die Erde und vermeiden Sie es, die Blüten zu benetzen. So beugen Sie Pilzkrankheiten vor.
  • Wassermenge: Passen Sie die Wassermenge an die Witterung und die Größe des Pflanzgefäßes an. Im Untersetzer kann ruhig etwas Wasser stehen bleiben, sollte aber regelmäßig entfernt werden.

Düngen

  • Düngemittel: Verwenden Sie einen organischen Dünger oder einen speziellen Kübelpflanzendünger für mediterrane Pflanzen.
  • Düngermenge und -häufigkeit: Düngen Sie den Oleander während der Wachstumsperiode von März bis September alle zwei Wochen. Beachten Sie dabei die Dosierungsanleitung des Herstellers.
  • Düngerpause: Stellen Sie die Düngung ab September ein, um das Wachstum vor der Winterruhe zu verlangsamen.

Oleander schneiden: Formschnitt und Rückschnitt

Der Oleander ist eine schnittverträgliche Pflanze, die sich durch regelmäßige Schnittmaßnahmen in Form halten und zu reicher Blüte anregen lässt.

  • Formschnitt: Ein jährlicher Formschnitt im Frühjahr sorgt für einen kompakten Wuchs und eine gleichmäßige Lichtverteilung innerhalb der Pflanze. Kürzen Sie die Triebe direkt über einem Blattpaar, um die Verzweigung anzuregen.
  • Auslichten: Entfernen Sie zu dicht stehende, sich kreuzende oder nach innen wachsende Triebe. Dies verbessert die Luftzirkulation und beugt Krankheiten vor.
  • Verblühtes entfernen: Schneiden Sie verblühte Blütenstände regelmäßig ab, um die Bildung neuer Blüten zu fördern.
  • Rückschnitt: Ein starker Rückschnitt kann notwendig sein, um einen vergreisten Oleander zu verjüngen oder um Schädlingsbefall zu bekämpfen. Kürzen Sie die Triebe im Spätwinter um etwa 10 bis 30 cm.

Wichtig zu beachten

  • Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr oder der Spätwinter.
  • Schutzmaßnahmen: Tragen Sie beim Schneiden unbedingt Handschuhe, da der Milchsaft des Oleanders giftig ist und Hautreizungen verursachen kann.
  • Werkzeug: Verwenden Sie eine scharfe und saubere Rosenschere, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Infektionen vorzubeugen.

Oleander überwintern: Schutz vor Frost

Der Oleander ist nicht winterhart und benötigt in unseren Breitengraden einen Schutz vor Frost.

  • Winterquartier: Wählen Sie einen hellen und kühlen Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius, um den Oleander zu überwintern. Geeignet sind beispielsweise Wintergärten, unbeheizte Kellerräume oder Garagen.
  • Gießen: Reduzieren Sie die Wassergaben während der Winterruhe. Gießen Sie nur so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.
  • Düngen: Stellen Sie die Düngung während der Überwinterung ein.
  • Schutz im Freien: In Regionen mit milden Wintern können Sie den Oleander geschützt an der Hauswand überwintern. Schützen Sie die Pflanze mit einem Vlies vor leichten Frösten und isolieren Sie den Topf mit Luftpolsterfolie oder einer Kokosmatte.

Vorsicht, giftig!

Der Oleander ist in allen seinen Pflanzenteilen giftig. Beachten Sie daher folgende Sicherheitshinweise:

  • Handschutz: Tragen Sie beim Umgang mit dem Oleander stets Handschuhe.
  • Hände waschen: Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit der Pflanze gründlich die Hände.
  • Kinder und Haustiere: Sorgen Sie dafür, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zum Oleander haben.
  • Pflanzenreste: Entsorgen Sie Schnittgut und andere Pflanzenteile nicht auf dem Kompost oder in der Biotonne, sondern im Restmüll.
  • Verbrennung: Verbrennen Sie keine Pflanzenteile des Oleanders, da auch der Rauch giftig ist.
  • Kleidung: Wechseln Sie Ihre Kleidung nach der Gartenarbeit.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

Bilder: Vicktor_Belicak / iStockphoto