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So leben Nashornkäfer – Infos zu Larve, Haltung und Entwicklung

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Einen leibhaftigen Nashornkäfer zu bewundern, ist nur wenigen Hobbygärtnern vergönnt. Deutlich größer ist die Aussicht, eine imposante Nashornkäfer-Larve im Kompost zu entdeckten. In der Tat ist die Präsenz der Riesenkäfer und fetten Engerlinge ein Ritterschlag für den naturnahen Gärtner. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über Nashornkäfer mit praktischen Tipps zur sachkundigen Haltung.

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Der Nashornkäfer ist ein eindrucksvolles Insekt

Nashornkäfer-Larve – Wissenswertes über die Engerlinge

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Nashornkäferlarven sind eine Wohltat für jeden Kompost

Jeder Fund einer Nashornkäfer-Larve im Kompost ist untrügliches Indiz für eine hohe ökologische Wertigkeit des Gartens. Nashornkäfer-Weibchen sind nämlich sehr wählerisch bei der Auswahl eines Biotops oder Komposthaufens als Kinderstube. Das ökologische Gleichgewicht muss im Lot sein und alle Rahmenbedingungen stimmen, damit werdende Käfermütter einen Garten als Larvalhabitat überhaupt in Betracht ziehen. Entsprechend selten erleben Hobbygärtner eine hautnahe Begegnung mit den kostbaren Naturschätzen. Folgende Tabelle fasst wichtige Informationen und Erkennungsmerkmale einer Nashornkäfer-Larve zusammen:

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  durchschnittliche Angaben
Größe 8 bis 12 cm
Farbe weißlich bis cremefarben
Körperform walzenförmig
Körperhaltung C-förmig eingekrümmt
Vorderbereich braune Kopfkapsel, 3 lange Beine
Oberfläche segmentiert
Lebensdauer 3 bis 5 Jahre
Lebensraum Kompost, Holzmulm, Gehölzschnitt
Nahrung Zellulose, Holzfasern, faseriges Material
geschützt ja
vom Aussterben bedroht nein

Haben Sie Larven im Kompost entdeckt und als Engerlinge des Nashornkäfers identifiziert? Dann ist eine Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen in dieser Entwicklungsphase nicht möglich. Erst wenn sich eine Larve verpuppt und in einen adulten Nashornkäfer umgewandelt hat, treten eindeutige Unterscheidungsmerkmale zutage. Nähere Informationen zur Geschlechtsbestimmung vermittelt der später folgende Steckbrief.

Nashornkäfer-Weibchen – Infos über ein Wunder der Natur

Nashornkäfer-Weibchen müssen sich sputen, denn die Zeit ist knapp bemessen für die Suche nach einem geeigneten Männchen und den idealen Standort für die Eiablage. Nach dem Schlupf als fertiger Käfer erstreckt sich die Lebensdauer auf vier bis sechs Wochen. In der Regel verharren Nashornkäfer noch einige Zeit im hühnereigroßen Kokon und warten ab, bis Ende Mai die Flugzeit beginnt. In der Abenddämmerung verlassen Weibchen und Männchen endgültig ihr bisheriges Zuhause und begeben sich auf Hochzeitsflug.

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Nashornkäfereier sind erstaunlich groß

Kritisch wählen Nashornkäfer-Weibchen das stärkste Männchen als Vater ihrer Nachkommen aus. Nur wer sich siegreich gegen alle Rivalen behauptet, darf sich mit einem Weibchen paaren. Die Eiablage findet statt im Hochsommer. Zuvor unterzieht das Käferweibchen mögliche Standorte einer sorgfältigen Prüfung. In die engere Wahl als Kinderstube kommen ruhige Gärten mit gesundem Ökosystem. Beste Chancen haben richtig angelegte Komposthaufen mit reichlich zersetzten Holzfasern als ideales Larvenfutter.

Um die etwa 30 abgelegten Eier und daraus entstehende Larven kümmern sich Nashornkäfer-Weibchen nicht mehr. Beim Verrottungsprozess im Kompost entstehen ausreichend hohe Temperaturen für eine gesunde Entwicklung der Engerlinge. Unmittelbar nach der Eiablage haben die Käferdamen ihre Lebensaufgabe erfüllt und sterben. In der Regel haben die Männchen schon einige Zeit vorher ihr kurzes und intensives Leben ausgehaucht.

Nashornkäfer kaufen – Geht das?

In Deutschland unterstehen Nashornkäfer als gefährdete Art dem Bundesnaturschutzgesetz. Gemäß § 44 BNatSchG ist es bei Strafe verboten, die Larven und Käfer zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Fernerhin darf ihr natürlicher Lebensraum nicht zerstört werden, um eine ungehinderte Entwicklung zu gewährleisten. In Verbindung damit ist es streng untersagt, Nashornkäfer-Larven oder Käfer aus der Natur zu entnehmen, zu kaufen oder zu verkaufen. Die Schutzwürdigkeit der seltenen Käfer wird in den meisten Bundesländern untermauert, indem Nashornkäfer auf der Roten Liste aufgeführt sind.

In Deutschland werden Sie keine serösen Händler oder legale Einkaufsquellen für Nashornkäfer oder deren Larven finden. Aus gutem Grund, denn Missachtungen der gesetzlichen Schutzbestimmungen werden mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro geahndet. Ignorieren Sie bitte illegale Kaufangebote im Internet auf kostenlosen Kleinanzeigenportalen von Pseudo-Tierhändlern. Die Freude über den verlockend günstigen Preis für einen Nashornkäfer währt nicht lange, denn es kommt schlimmstenfalls eine saftige Rechnung für die Geldstrafe hinterher.

Exkurs

Japanischer Nashornkäfer – Gigant aus Asien

Japanischer Nashornkäfer mit dem wissenschaftlichen Namen Allomyrina dichotomus ist nur entfernt verwandt mit dem europäischen Gemeinen Nashornkäfer (Oryctes nasicornis). Beide Käferarten zählen zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), gehen freilich getrennte Wege, in Bezug auf Gattung, Größe und Verbreitungsgebiet. Allomyrina dichotomus gilt als größter Käfer Japans mit einer beeindruckenden Länge von bis zu 5,4 Zentimetern. Männchen prahlen mit einem gewaltigen, gegabelten Horn, das bis zu 2,5 Zentimeter lang wird. Im Gegensatz zu Deutschland, ist in Japan der Handel mit Nashornkäfern traditionell erlaubt und stellt für Tierhandlungen ein florierendes Geschäft dar.

Nashornkäfer Haltung – Anleitung für den Garten

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Nashornkäfer erscheinen von ganz allein im gesunden Kompost

Die Haltung von Nashornkäfern ist eng verknüpft mit den strengen Bestimmungen im Bundesnaturschutzgesetz. Kaufen oder anderweitig in Besitz bringen ist nicht erlaubt. Tierliebende und umweltbewusste Hausgärtner ziehen diese Option ohnehin nicht in Betracht, weil die Haltung von Nashornkäfern als Haustiere wider die Natur und mit einer hohen Stressbelastung für die Tiere verbunden ist. Indem Sie den Garten ökologisch bewirtschaften und einen perfekten Kompost anlegen, bewerben Sie sich bei Nashornkäfer-Weibchen als idealen Lebensraum. Folgende Kriterien sind zu beherzigen für eine sachkundige Nashornkäfer-Haltung im Garten:

Giftfreies Gärtnern

Nashornkäfer-Weibchen im Anflug drehen unverzüglich ab, wenn sie Pestizide und andere Umweltgifte wittern. Wer in seinem grünen Reich seit einigen Jahren giftfreies Gärtnern praktiziert, stimmt die werdenden Käfermüttern hingegen gewogen. Die wichtigsten Eckpfeiler für einen Naturgarten haben wir im Folgenden für Sie zusammengetragen:

  • kein Einsatz von chemischen Insektiziden, Unkrautvernichtern und anderen Pflanzenschutzmitteln
  • abwechslungsreiche Bepflanzung mit heimischen Wildblumen, Gräsern und Stauden
  • Nährstoffversorgung der Pflanzen mit organischen Düngemitteln (Kompost, Pflanzenjauchen)
  • Krankheiten und Schädlinge bekämpfen mit Hausmitteln (Läuse mit Seifenlösung, Mehltau mit Milch-Wasser)

Nashornkäfer-Weibchen haben ein Faible mit naturnahe Gärten mit heimischen Bäumen und Sträuchern. Wohl wissend, dass der Nachwuchs zersetzendes Holz zum Fressen gern hat. Geben Sie Schnittgut nicht weg, selbst wenn die Menge zu groß ist für den Kompost. Schichten Sie in einer ruhigen Gartennische einfach Laub, kleine Äste und gehäckselte Zweige zu einem Haufen auf. Dieser Einladung können nicht nur Käferweibchen widerstehen. Weitere Nützlinge freuen sich über den Rückzugsort, wie Igel.

Kompost Käfer-freundlich anlegen

Schlüsselfunktion für einen Nashornkäfer-freundlichen Garten nimmt der Komposthaufen ein. Längst haben sich die Blatthornkäfer kleine und große Hausgärten als potenzielles Larvalhabitat erobert. Langjährige Feldbeobachtungen interessierter Insektenforscher haben erwiesen, dass ein sachkundig angelegter Kompost ganz oben im Ranking geeigneter Standorte für die Eiablage steht. Fundamentale Rahmenbedingungen für einen Kompost als Kinderstube für Nashornkäfer-Engerlinge führt folgende Liste auf:

  • halbschattiger bis schattiger Standort, gerne unter dem Laubdach von Bäumen oder Großsträuchern
  • direkter Bodenkontakt für ungehinderte Grabeaktivitäten
  • Abdeckung des Bodens mit Wühlmausgitter zum Schutz vor Maulwürfen
  • untere Schicht anlegen aus groben Materialien, wie Stauden- oder Baumschnitt
  • abwechslungsreich beschicken mit ungekochten Küchen- und zerkleinerten Gartenabfällen
  • als Zwischenlagen vorzugsweise Stroh, Laub oder Einstreu verwenden

Je mehr zersetzende Zellulose Verwendung findet, desto reichhaltiger das Futter für Nashornkäfer-Engerlinge im Kompost. Geschredderte Holzmöbel sind für die Kompostierung nur geeignet, wenn keine chemische Lasur, Lacke oder Farben enthalten sind. Papier ist als Futter für hungrige Nashornkäfer-Larven im Kompost nur dann eine Option, wenn es sich nicht um bedrucktes Zeitungspapier oder gar Reste von Hochglanzmagazinen handelt.

Komposthaufen richtig pflegen

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Bei großer Trockenheit sollte der Komposthaufen gegossen werden

Für die Haltung von Nashornkäfern im Kompost ist eine konstante Feuchtigkeit lebenswichtig. Vor allem die dicken Engerlinge sind angewiesen auf eine regelmäßige Wasserversorgung. An heißen, trockenen Sommertagen statten Sie dem Komposthaufen samt seinen Bewohnern bitte einen Besuch ab mit Gießkanne oder Gartenschlauch. Ergänzend decken Sie das organische Material ab mit atmungsaktivem Kompostvlies.

Kompost mit Larven nicht mehr umsetzen

Zumeist werden Larven im Kompost entdeckt, wenn das organische Material zwecks Sauerstoffzufuhr umgesetzt und gesiebt wird. Nach einem Fund modifizieren Sie bitte die Pflege des Komposthaufens, abgestimmt auf die besonderen Rahmenbedingungen für den Lebensraum und den Artenschutz von Nashornkäfern. Sammeln Sie die ausgesiebten Larven mit der Hand ein. Setzen Sie die Naturjuwelen schnellst möglich auf den halbreifen Komposthaufen. Kokons oder adulte Käfer in Wartepositionen für die bevorstehende Flugzeit setzen Sie bitte auf das gesiebte Material, damit sie sich leichter befreien können. Fortan sollte der betreffende Komposthaufen nicht mehr umgeschichtet oder gesiebt werden. Stattdessen richten Sie einen zweiten Kompostplatz ein, der Ihnen fortan den Naturdünger liefert.

Die Haltung von Laufenten und Nashornkäfern auf einem Grundstück geht für die Käfer und Larven nicht gut aus. Zum Beuteschema indischer Laufenten zählen nicht nur Nacktschnecken. Unbeeindruckt vertilgen die drolligen Schneckenjäger einen wertvollen Nashornkäfer-Engerling. Damit Sie sich nicht zwischen den beiden Naturschätzen entscheiden müssen, zäunen Sie den Kompostplatz einfach ein. Laufenten zählen zu den flugunfähigen Wasservögeln und respektieren eine mindestens 150 Zentimeter Umzäunung als Reviergrenze.

Nashornkäfer-Männchen und Weibchen unterscheiden

Mit dem charakteristischen Horn prahlen primär Nashornkäfer-Männchen, wenn sie Rivalen beeindrucken oder sich im Kampf mit ihnen messen. Fernerhin präsentieren die Käferherren stolz das mächtige Nashorn, wenn sie um die Gunst ihrer Angebeteten buhlen. Weibchen tragen lediglich ein Mini-Horn zur Schau. Horngröße und Form sind freilich nicht die einzigen Attribute der Käfergiganten. Wichtige Eigenschaften von Nashornkäfern mit Hinweisen zur Geschlechtsbestimmung fasst folgender Steckbrief zusammen:

  • Insektenfamilie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
  • Gattung und Art: Art innerhalb der Gattung Riesenkäfer (Oryctes nasicornis)
  • Verbreitungsgebiete: Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Zentral- und Ostasien
  • Käfer-Größe: 20 bis 40 mm
  • Käfer-Körper: walzenförmig, dunkelbraun, glänzend kastanienbraune Flügeldecken, unterseits behaart
  • männliches Horn: großes, 10 mm langes, nach hinten gebogenes Horn auf der Kopfoberseite
  • weibliches Horn: kleiner, unauffälliger Höcker
  • Halsschild Männchen: leistenförmige Erhebung hinten, mittig drei aufgebogene Höcker
  • Halsschild Weibchen: glatt, ohne erkennbare Erhebungen
  • Lebensdauer als Imago: 4 bis 6 Wochen
  • Schlaf-Wach-Rhythmus: dämmerungs-, nachtaktiv

Mit genialer Überlebensstrategie haben Nashornkäfer in Deutschland und Europa ihren Lebensraum angepasst. Ursprünglich lebten die Riesenkäfer in den Wäldern, die unseren Kontinent flächendeckend überzogen. Vorzugsweise in abgestorbenen Baumstämmen und dicken Ästen alter Bäume richteten sich Käfer und Engerlinge im Holzmulm gemütlich ein. Im Zuge der Besiedlungsaktivitäten durch den Menschen und den damit verbundenen Rückgang von Waldgebieten, folgten die cleveren Überlebenskünstler dem Menschen. Als Kulturfolger haben sich Nashornkäfer heute private Gärten, Parkanlagen und Biotope als neuen Lebensraum entdeckt.

Nashornkäfer-Männchen ohne Horn

Kleine Nashornkäfer-Männchen bedienen sich einer genialen Strategie, um bei den Weibchen dennoch zum Zuge zu kommen. Da die Käfer-Knirpse im Kampf hoffnungslos unterlegen wären, verzichten sie kurzerhand auf ein imposantes Nashorn. Die Meister der Tarnung sehen auf den ersten Blick einem Nashornkäfer-Weibchen zum Verwechseln ähnlich. Diesen Vorteil nutzen die listigen Strategen und schmuggeln sich unentdeckt unter die Damenwelt. Während sich große Männchen heftige Kämpfe liefern, paaren sich die kleinen Artgenossen in aller Ruhe mit den Weibchen.

Tipp

Eine Begegnung mit Nashornkäfern ist vornehmlich Hausgärtnern in ostdeutschen Bundesländern und in milden Tieflagen vergönnt. Aufgrund einer sehr unterschiedlichen Verbreitung der Riesenkäfer in Deutschland, gilt in westlichen Bundesländern der Fund von Nashornkäfer-Larven im Kompost als gärtnerische Sensation. Die Situation ist vergleichbar mit Marienkäferlarven, die lokal in größerer Anzahl auftreten und in einigen Regionen ausgestorben sind.

Häufig gestellte Fragen

Wir haben Nashornkäfer-Larven im Kompost gefunden. Was tun?

Freuen Sie sich über den Fund, denn Sie haben als umweltfreundlicher Gärtner alles richtig gemacht. Bis sich die dicken Engerlinge in prächtige Nashornkäfer verwandeln, ist viel Ruhe und noch mehr Geduld erforderlich. Die Lebensdauer von der Larve bis zur Imago erstreckt sich über drei bis fünf Jahre. Achten Sie während dieser Zeit beim Kompost auf wichtige Rahmenbedingungen, wie eine konstante Feuchtigkeit und direkten Bodenkontakt. Setzen Sie den Komposthaufen nicht mehr um. Ausgesiebte Nashornkäfer-Larven setzen Sie sogleich wieder in halbreifen Kompost, damit sie sich rasch eingraben können.

Was fressen Nashornkäfer?

Eine Nashornkäfer-Larve ernährt sich hauptsächlich von verrottendem Holz, wie Schnittgut von Bäumen und Sträuchern, Sägespänen oder Rindenmulch. Bevorzugter Lebensraum von Larven ist der Komposthaufen im naturnahen Garten, wenn sich darin reichlich faseriges Material angesammelt hat, das nicht mit Pestiziden oder ähnlichen Giftstoffen in Kontakt kam. Ob adulte Nashornkäfer-Weibchen oder Männchen während ihres kurzen Lebens überhaupt Nahrung zu sich nehmen, wird unter Experten kontrovers diskutiert. Vermutlich decken die prächtigen Käfer ihren Energiebedarf an Baumsäften. Frisches Grün, wie Blumen, Gemüsepflanzen oder Stauden steht somit nicht auf der Speisekarte der Riesenkäfer.

Können Nashornkäfer fliegen?

Nashornkäfer-Larven durchlaufen eine zwei bis fünf Jahre lange Entwicklungsphase, bevor sie als ausgewachsene Käfer ihren Kokon verlassen. Für eine kurze Lebensdauer von vier bis sechs oder sieben Wochen können Weibchen und Männchen fliegen, damit sie zueinander finden und sich paaren können. Die Hauptflugzeit erstreckt sich von Ende Mai bis Anfang/Mitte Juni, vorzugsweise in der Abenddämmerung.

Sind Nashornkäfer-Larven gefährlich für die Pflanzen im Garten?

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Nashornkäferlarven räumen im Garten auf und sorgen für eine gute Bodenqualität

Nashornkäfer-Larven ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem Holz, zersetzender Zellulose oder Rindenmulch. Dank einer speziellen Darmflora können die Engerlinge das zähe Material problemlos verdauen, das anderen Insekten im Halse stecken bleibt. Lebendes Pflanzenmaterial von Blumen, Stauden oder Gemüse verschmähen die Larven voller Verachtung. Es besteht somit kein Grund zu Gegenmaßnahmen, wenn sich Nashornkäfer-Larven im Kompost befinden.

Beim Sieben von Kompost ist uns ein riesiger Kokon in die Hände gefallen, in dem vermutlich ein Nashornkäfer wächst. Wie sollten wir jetzt vorgehen?

Im Alter zwischen 3 und 5 Jahren haben Nashornkäfer alle drei Larvenstadien durchlaufen. Daraufhin verpuppen sich die Engerlinge in Hühnerei-großen Kokons, die sie sich selbst zusammenbauen aus Sägemehl, Zellulose und Lehm. In einem Kokon verharren die jungen Käfer bis zum Schlupf und Beginn des Hochzeitsflugs Ende Mai/Anfang Juni. Nehmen Sie den Kokon vorsichtig in die Hand und setzen ihn einige Zentimeter tief in die gesiebte Komposterde. Das feinere Material erleichtert den Käfern Schlupf und Ausflug. Vertagen Sie die Verwendung des Naturdüngers im Garten, bis die Nashornkäfer den Haufen verlassen haben.

Wie lange lebt ein Nashornkäfer?

Einem erwachsenen Nashornkäfer ist kein kurzes Leben vergönnt von vier bis sechs Wochen. Die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Käfer dauert hingegen bis zu fünf Jahre, bestehend aus drei Larvenstadien und einer Verpuppung im Kokon. Im späten Frühjahr schlüpfen die fertig ausgebildeten Nashornkäfer und verharren noch einige Zeit im schützenden Kokon. Ende Mai/Anfang Juni fliegen Männchen und Weibchen aus, um für Nachkommen zu sorgen. Spätestens Ende Juli/Anfang August verenden die Nashornkäfer.

Wo kann man einen japanischen Nashornkäfer kaufen? Was kostet ein lebender Käfer?

In Japan wird ein regelrechter Hype um den japanischen Nashornkäfer zelebriert, auch bekannt als Samuraikäfer. Traditionell gilt die größte Käferart Japans zu den beliebtesten Haustieren. Die meisten Tierhandlungen führen Allomyrina dichotomus oder eine Unterart im Standardsortiment. In Deutschland bieten einige wenige exotische Käferhändler lebende japanische Nashornkäfer und deren Larven zum Kauf an. Der Preis für einen lebenden Käfer beläuft sich 10 bis 12 Euro. Larven im dritten Stadium kosten etwa 8 Euro. Da die asiatische Käferart in Deutschland nicht heimisch ist, unterliegt sie nicht dem Bundesnaturschutzgesetz.

Tipp

Nashornkäfer gelten als die Gewichtheber im Käferreich. In der Tat würdigen Wissenschaftler die Prachtkäfer als weltweit stärkste Tierart, bezogen auf ihr relatives Gewicht. Adulte Weibchen und voll entwickelte Männchen können das 850-fache ihres Körpergewichtes stemmen. Wollte ein Mensch hier mithalten, müsste er satte 55 Tonnen schultern.

Bilder: Watcharachai Chaiwut / Shutterstock