Insekten

Aus dem Leben der Gewittertierchen

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Gewittertierchen haben keinen guten Ruf, da sie als Lästlinge und Schädlinge Bekanntheit erlangt haben. Zahlreiche Einzelheiten über Biologie und Lebensweise der Insekten bleiben dem Naturfreund jedoch verborgen. Ein genauerer Blick lohnt sich, denn die Insekten verfolgen mit ihrem Verhalten ganz bestimmte Absichten.

Fransenflügler
In Deutschland gibt es über 200 Arten von Gewittertierchen

Was hilft gegen Gewittertierchen?

Gewittertierchen treten unvermittelt auf und nutzen gute Lebensbedingungen aus. Wenn sie sich auf Zimmerpflanzen niederlassen, finden sie ein reichhaltiges Nahrungsangebot und vermehren sich massenhaft. Um die Ausbreitung in den Griff zu bekommen, haben sich schonenden Methoden oder Hausmittel bewährt. Auf chemische Insektizide sollten Sie grundsätzlich verzichten. Diese gefährden Ihre Gesundheit und schädigen nicht nur unerwünschte Insekten.

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Tipp

Die winzigen Insekten werden von blauen Farben magisch angezogen. Um einen Befall festzustellen, können Sie ein blaues Tuch auf die Fensterbank neben Ihre Pflanzen legen.

Abbrausen

Sie können die Schädlinge schonend loswerden, indem Sie Ihre Pflanzen mit einem harten Wasserstrahl abbrausen. Auf diese Weise werden die Insekten fortgespült. Vergessen Sie nicht die Unterseiten der Blätter, denn mit ihren Blasenfüßen können sich die Insekten auf glatten Flächen festhalten. Diese Methode eignet sich, wenn der Befall das Anfangsstadium noch nicht überschritten hat.

Seifenlauge

Dieses Hausmittel ist besonders sanft und hilft nicht nur gegen Thripse. Mischen Sie einen Liter Wasser mit zwei Esslöffel Öl und geben Sie einen Spritzer Spülmittel dazu. Alternativ können Sie 15 Gramm Schmier- oder Kernseife in der gleichen Wassermenge auflösen. Die Lösung wird mit einem Zerstäuber verteilt, sodass die gesamte Pflanze eingenebelt wird. Die Behandlung sollte über mehrere Tage wiederholt werden, wobei Sie die Pflanze jeden zweiten Tag mit reinem Wasser besprühen. Das beugt einer Porenverstopfung vor.

Brennnesselsud

Einige Kräuter helfen bei der Schädlingsbekämpfung, da ihre Inhaltsstoffe und ätherischen Öle nicht nur die Gesundheit fördern sondern auch Insekten vertreiben. Für einen Brennnesselsud benötigen Sie etwa 500 Gramm frische Blätter, die mit fünf Liter kochendem Wasser übergossen werden. Mit Knoblauch oder Zwiebeln können Sie die Wirkung verstärken. Lassen Sie den Ansatz für 24 Stunden ziehen und besprühen Sie die Pflanze alle paar Tage mit dem unverdünnten Sud.

Neem-Öl

Das Öl wird aus den Samen des gleichnamigen Baums gewonnen. Es enthält den Wirkstoff Azadirachtin. Dieser entfaltet eine insektizide Wirkung und verhindert, dass sich die Larven zum erwachsenen Insekt häuten. Ausgewachsene Insekten lassen sich nicht mit Neem-Öl bekämpfen. Betupfen Sie die Larvenansammlungen mit einem in Öl getränkten Wattestäbchen. Wenden Sie zusätzliche Mittel an, um die Plage zu bekämpfen.

Klebefallen

Diese spezielle Falle wurde mit Leim bestrichen, sodass fliegende Insekten nach der Landung an der Oberfläche haften bleiben. Blaue Tafeln sind besonders effektiv, um Thripse anzuziehen. Allerdings eignet sich diese Methode nur zur Überprüfung eines möglichen Befalls und nicht zur Bekämpfung. Flügellose Stadien und Arten werden nicht von der Falle erfasst und können sich weiter vermehren.

Gewittertierchen Falle

Klebefallen locken Thripse an und lassen sie qualvoll zugrunde gehen

Nützlinge einsetzen

In geschlossene Räumen wie Gewächshäusern oder Wintergärten können Sie Nützlinge ausbringen, die für eine natürliche Eindämmung des Thripsbestands sorgen. Zu den Fressfeinden zählen Blumenwanzen, Florfliegenlarven und Raubmilben. Die Nützlinge können im Internet oder im Gartenfachmarkt erworben werden. Wenn Sie Nützlinge einsetzen, sollten Sie auf andere Bekämpfungsmethoden verzichten. Ansonsten gefährden Sie das Überleben der nützlichen Insekten. Außerdem sollten Sie die Lebensbedingungen für die Nützlinge optimal gestalten. Passen Sie Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechend an.

  Temperatur Luftfeuchte
Raubmilben 22 bis 26 Grad Celsius 70 bis 80 Prozent
Blumenwanzen 18 bis 25 Grad Celsius 60 bis 95 Prozent
Florfliegen 20 bis 26 Grad Celsius anspruchslos

Exkurs

Lebensdauer von Gewittertierchen

Die Lebensdauer von Gewittertierchen hängt sehr von dem Klima ab. In wärmeren Regionen überlebt eine Generation oft ein ganzes Jahr, in kälteren Regionen werden mehrere Generationen pro Jahr geboren und sterben. Wer warten will, bis die Gewittertierchen von allein sterben, der kann lange warten, denn sie pflanzen sich ungeschlechtlich – und sehr vielzählig – fort. Vom Ei bis zum Insekt vergehen etwa 20 Tage, die erwachsene Thripse kann mehrere Wochen bis Monate lang leben.

Vom Ei bis zum erwachsenen Gewittertierchen

Die Biologie der Gewittertierchen ist sehr gut erforscht und hält dennoch viele Geheimnisse bereit. Da die Ordnung mehrere Familien und Gattungen enthält, ist die Lebensweise sehr unterschiedlich.

Fortpflanzung und Larvenentwicklung

gewittertierchen

Gewittertierchen können sich ungeschlechtlich vermehren


Die meisten Fransenflügler entwickeln mehrere Generationen pro Jahr, sofern die Witterungsbedingungen optimal sind. Dauerwarme Gewächshäuser begünstigen eine massenhafte Vermehrung. In temperaten Klimazonen entwickeln Gewittertierchen nur eine Generation pro Jahr. Überwiegend pflanzen sich die Insekten durch ungeschlechtliche Vermehrung fort. Es gibt einige Arten, die nur Weibchen produzieren.

Die Larven entwickeln sich innerhalb zwei bis 20 Tage aus den Eiern. Anschließend legen sie je nach Art unterschiedliche Lebensweisen an den Tag. Einige bleiben an der Erdoberfläche, während sich andere Fransenflüglerlarven in das Substrat zurückziehen. Sie ähneln in ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise den ausgewachsenen Fransenflüglern, haben allerdings keine Flügel.

Weitere Larvenentwicklung:

  • auf zwei Larvenstadien folgt ein Vorpuppenstadium
  • Präpuppenstadium erfolgt teilweise im Kokon
  • anschließend ein bis zwei weitere Puppenstadien

Nahrung

Ebenso wie grüne Blattläuse ernähren sich auch die schwarzen Gewittertierchen überwiegend von Pflanzensäften. Sie stechen mit ihren Mundwerkzeugen in einzelne Zellen und saugen die Flüssigkeit aus diesen heraus. Das pflanzliche Gewebe stirbt ab und verfärbt sich hell bis glänzend silbrig. Während einige Arten auf bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert sind, ernähren sich andere Fransenflügler von Pflanzensäften unterschiedlicher Arten. Es gibt auch Vertreter, die sich überwiegend von Pollern ernähren.

Nahrungsspektrum der Fransenflügler:

  • räuberische Arten ernähren sich von Milben, Schildläusen und Eiern
  • einige Arten nutzen Pilze an Totholz als Nahrung
  • manche Fransenflügler entwickeln Pflanzengallen, in denen sie pflanzliches Gewebe fressen

Verbreitung

Fransenflügler werden wegen ihrem geringen Gewicht hunderte oder tausende Kilometer mit dem Wind verbreitet. Sie gelten daher als Luftplankton, denn sie können ihre Flugrichtung nicht aktiv verändern. Mit Ausnahme der Polargebiete haben sich Fransenflügler weltweit verbreitet. Selbst flügellose Arten konnten mit dem Wind über die Meere getragen werden. Auch der seit dem Mittelalter betriebene Pflanzenhandel trägt zur Ausbreitung der Insekten bei. Fransenflügler haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen.

Überwintern

In Mitteleuropa überdauern einige ausgewachsene Fransenflügler den Winter. Seltener überwintern die Larven. Sie flüchten aus instabilen Habitaten wie Getreidefelder und suchen sich geschützte Rückzugsquartiere. Sie ziehen sich bevorzugt in lockere Böden oder Streu zurück, krabbeln aber auch in Spalten und Ritzen unter Baumrinden. Ideal sind enge Überwinterungsquartiere, die einen allseitigen Körperkontakt gewährleisten. Dadurch kommt es häufiger vor, dass sie Gewittertierchen in menschliche Nähe begeben. Sie lösen gelegentlich Feuermelder aus, wenn sie in die engen Zwischenräume eindringen.

Vorbeugen

Ein Schädlingsbefall lässt sich schwer vorbeugen, da die Insekten unvermittelt auftreten können. Sie können allerdings dafür sorgen, dass die Lebensbedingungen nicht optimal für die Fransenflügler sind. Die optimale Pflanzenpflege spielt ebenfalls eine große Rolle in der Vorbeugung.

Luftfeuchtigkeit

gewittertierchen

Feuchtigkeit können Thripse nicht leiden


Thripse mögen trockene Luft. Wenn Ihre Pflanzen befallen wurden, stellen Sie diese vorübergehend ins Badezimmer oder besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit ist die Vermehrung der Fransenflügler extrem eingeschränkt.

Stellen Sie im Winter mit Wasser gefüllte Schälchen auf die Heizkörper, sodass über der Fensterbank ein feuchtes Mikroklima herrscht. Ein großer mit Kies befüllter Übertopf sammelt überschüssiges Gießwasser auf, das anschließend verdunsten kann. Tontöpfe regulieren den Wasserhaushalt im Substrat und leiten überschüssiges Wasser nach außen, wo es an der Oberfläche verdunstet.

Substrat wechseln

Nachdem Sie einen Befall festgestellt und die Schädlinge erfolgreich bekämpft haben, sollten Sie die Pflanze umtopfen. Larven der Fransenflügler leben auf oder im Substrat, wo sie sich verpuppen. Wenn Sie das Substrat nicht vollständig austauschen, können die Insekten im nächsten Jahr wieder auftreten.

Tipp

Verhindern Sie Staunässe, denn diese schwächt Ihre Pflanzen. Ist ihr Immunsystem bereits angegriffen, wird ein Befall durch Schädlinge begünstigt.

Überblick und Namensgebung

Gewittertierchen, die im Deutschen offiziell als Fransenflügler bezeichnet werden, stellen die Ordnung Thysanoptera dar. Charakteristisch sind lange Haarfransen an den Rändern der Flügel. Weltweit gibt es rund 5.500 Arten, darunter 400 in Mitteleuropa. Mehr als 200 Arten kommen in Deutschland vor. Die Bezeichnung Gewittertierchen rührt von der Lebensweise dieser Insekten. Sie scheinen immer dann in Massen aufzutreten, wenn sich ein Sommergewitter ankündigt.

Alte mundartliche Namen für Gewittertierchen:

  • Ostfriesland: Gnidd oder Putsigel
  • Sudetenland: Wettergeistlein
  • Rheinland: Flimmerchen oder Hommelfrösche
  • Flensburg: Kaulpanne

Blasenfüße

Die Insekten haben lappenartige Strukturen an den Endgliedern ihrer Beine, die Arolium genannt werden. Sie können den Innendruck erhöhen, sodass sich die Lappen ballonartig aufblasen. Durch diese besonderen Strukturen sind Gewittertierchen in der Lage, sich an glatten Oberflächen festzuhalten. Um die Haftung zusätzlich zu verbessern, benetzen die Insekten ihre Füße mit einem Sekret.

Thripse

In Deutschland werden 26 Arten als Schädlinge gelistet, die Beeinträchtigungen in Landwirtschaft und Pflanzenzucht verursachen. Häufige Schädlinge sind Zwiebelthrips (Thrips tabaci) und Parthenothrips dracaenae. Thrips ist der wissenschaftliche Begriff für eine Gattung innerhalb der Fransenflügler, der im Deutschen übernommen wurde.

Getreideschädlinge in Mitteleuropa:

  • Limothrips cerealium
  • Limothrips denticornis
  • Haplothrips aculeatu

Erkennen

Fransenflügler erreichen eine Größe zwischen einem und drei Millimeter. Ihr Körper ist vergleichsweise lang gestreckt. Charakteristisch für Gewittertierchen sind die stark abgewandelten und asymmetrische Mundwerkzeuge. Während der rechte Oberkiefer stark zurückgebildet ist, formt sich der linke Oberkiefer zu einer Stechborste aus. Diese Mandibeln dienen dazu, pflanzliches Gewebe zu durchstechen und den Saft aufzusaugen. Ausgewachsene Insekten haben vier schmale Flügel, wobei einige Arten flügellos sind. Die Larven sind grün gefärbt und durchscheinend.

Verwechslungsgefahr: weiße und schwarze Fliegen

Gelegentlich wird diese Bezeichnung auch für Gewittertierchen benutzt, was zu Verwirrungen führen kann. Als schwarze Fliegen werden hauptsächlich Trauermücken bezeichnet, die zur Ordnung der Zweiflügler gehören. Sie stellen eine Gattung innerhalb der Mücken dar. Hinter den weißen Fliegen verbergen sich Mottenschildläuse, die der Ordnung der Schnabelkerfen angehören.

Vergleichende Darstellung von Mottenschildlaus, Trauermücke und Gewittertierchen

Flugverhalten

Gewittertierchen gelten nicht als Flugkünstler, denn sie können weder gegen den Wind fliegen noch aus eigener Kraft in die Luft aufsteigen. Der Grund dafür sind die stark gefransten Flügel, die keine Richtungsänderung ermöglichen. Vielmehr sind die Insekten von der sommerlichen Thermik abhängig.

Sie steigen mit den warmen Luftmassen empor und werden bei schönem Wetter und Temperaturen über 20 Grad Celsius in höheren Luftschichten getragen. Wenn der Luftdruck durch ein herannahendes Gewitter sinkt, legen Gewittertierchen ihre Flügel an den Körper und lassen sich absinken. Dabei landen sie auf dem Kopf, im Haar und auf der Haut.

Interessantes über den Flug:

  • Fluggeschwindigkeit von zehn Zentimeter pro Sekunde
  • niedrigere Flügelschlagfrequenz als Stechmücken
  • besitzen keine Kontrolle über Flugrichtung

Exkurs

Physikalische Faktoren zwingen Gewittertierchen zur Landung

Forscher haben herausgefunden, dass die Veränderung der Feldstärke ein bedeutsamer Grund für das Absinken aus höheren Luftschichten ist. Bei schönem Wetter liegt die Feldstärke zwischen 100 und 300 Volt pro Meter. Gewittertierchen lassen sich dann in höheren Luftschichten treiben. Während eines Gewitters steigt die Feldstärke auf Werte bis zu 50.000 Volt pro Meter. Es drohen Donner und Blitze. Schon bei deutlich niedrigeren Feldstärken reagieren Gewittertiere. Sie legen ihre Flügel bereit bei 8.000 Volt pro Meter an, um auf den Boden zu gelangen.

Sind Gewittertierchen gefährlich?

Die schwarzen Insekten gelten als lästige Begleiter an schwül-warmen Sommertagen. Sie lassen sich auf der Haut nieder und beißen, was bei empfindlichen Menschen einen Juckreiz auslösen kann. Die Insekten ernähren sich allerdings nicht von Blut. Der Biss ist vielmehr ein versehentlicher und ungefährlicher Nebeneffekt.

Symptome nach einem Stich:

  • Hautläsionen
  • rote Schwellungen
  • teilweise entzündete Stellen

Flüssigkeitsaufnahme

gewittertierchen

Gewittertierchen können „beißen“


Einige Fransenflügler sind in der Lage mit ihren Mundwerkzeugen zu stechen. Forscher vermuten, dass Gewittertierchen durch Schweißabsonderungen fehlgeleitet werden und Feuchtigkeit aufnehmen wollen. Dabei kratzen die Mundwerkzeuge ungewollt die Haut auf. Das erklärt, warum Gewittertierchen scheinbar Jagd auf unbekleidete Gliedmaßen von Sportlern machen.

Suche nach Schutz

Da Regen und Kälte große Gefahren für Gewittertierchen darstellen, verkriechen sich die Insekten bei drohenden Niederschlägen in Ritzen und Spalten. Nachdem Sie auf dem Menschen gelandet sind, krabbeln sie auf der Suche nach Schutz auch unter die Kleidung. Dort stechen die Tiere normalerweise nicht.

Gewittertierchen sind zwar lästig, können dem Menschen allerdings nichts tun. Sie gehören nicht zu den Blutsaugern.

Gewittertierchen fernhalten

Helle Farben wie Weiß oder Gelb scheinen Gewittertierchen anzuziehen. Wenn Sie nicht zur Zielscheibe werden wollen, sollten Sie dunkle Kleidung bevorzugen. Haben sich die Insekten auf Ihrer Kleidung niedergelassen, können Sie diese abschütteln oder mit einer Fusselrolle entfernen. Sonnenbrillen helfen beim Joggen, damit die Fransenflügler nicht versehentlich ins Auge geraten.

Was tun gegen Gewittertierchen in der Wohnung?

Fransenflügler gelangen leicht in die Wohnung, selbst wenn sich ein Fliegengitter am Fenster befindet. Fegen Sie die Insekten mit Kehrblech und Besen vom Boden, nachdem sich diese abgesetzt haben. Wischen Sie den Boden feucht oder trocken mit einem Mikrofasertuch. Einzelne Tiere können mit einem Klebestreifen aufgesammelt werden.

Nützlich oder schädlich?

Einige Fransenflügler sind regelmäßige Besucher an bestimmten Pflanzen. Die tropischen Palmfarne aus der Gattung Macrozamia werden von Gewittertierchen bestäubt. Möglicherweise sind die Palmfarne sogar auf die Fransenflüglern der Gattung Cycadothrips angewiesen und können sich ohne ihre Hilfe nicht vermehren.

Eine solche Abhängigkeit ist auch aus Europa bekannt. Auf den Färöer-Inseln kann die Besenheide nur fortbestehen, weil sie vom Heidethrips bestäubt wird. Es ist die einzige Art, die als Bestäuber in Frage kommt. Alle anderen Insekten fallen durch die starken Winde aus und nur die Gewittertierchen werden mit dem Wind zu den Blüten getragen.

Gewittertierchen bestäuben:

  • verschiedene Arten von Besenheide und Heidekraut
  • Wandelröschen
  • asiatische Shorea-Bäume
  • exotische Belliolum- und Popowia-Arten

Pflanzenschädlinge

Etwa 95 Prozent aller Thripsarten gelten als Schädlinge. Sie kommen als Pflanzensauger auf vielen Zimmerpflanzen wie Gummibaum, Bogenhanf oder verschiedenen Orchideen vor. In der Wohnung herrscht oft eine niedrige Luftfeuchtigkeit, was den Insekten zugute kommt. Da die Tiere winzig und dadurch mit bloßem Auge fast nicht erkennbar sind, ist eine Schädlingsidentifizierung häufig nicht einfach. Die Schadbilder können denen anderer Pflanzenschädlinge ähneln.

So äußerst sich ein Befall durch Thripse:

  • silbrig-graue Sprenkel auf den Blättern
  • teilweise entstehen starke Deformationen
  • Blätter verbraunen im weiteren Krankheitsverlauf
  Ernährung schädliches Stadium Schadbild
Spinnmilben Pflanzensaft Insekten silbrige Flecken, feine Spinnweben
Trauermücken Haarwurzeln Larven Keimlinge verlieren Stabilität und verkümmern
Schildläuse Pflanzensaft Larven und Insekten Pflanzenteile sterben ab
Blattläuse Pflanzensaft Insekten verfärbte Blätter, klebriger Überzug

Häufig gestellte Fragen

Was fressen Gewittertierchen?

Die Fransenflügler haben ein breites Nahrungsspektrum. Es gibt rein pflanzenfressende Arten, die sich vom Gewebe und Saft verschiedener Pflanzen ernähren. Andere besuchen Blüten, um den Pollen zu fressen. Es gibt Gewittertierchen, die sich von Pilzen im Totholz ernähren und solche, die räuberisch leben. Letztere haben es auf Gliederfüßer und deren Eigelege abgesehen.

Woher kommen Gewittertierchen?

Die Larven der Fransenflügler leben im oder auf dem Boden. Hier verpuppen sie sich, bevor sie als ausgewachsene Insekten mit dem Wind verbreitet werden. Thermische Winde tragen die Insekten in hohe Luftschichten. Wenn die Bedingungen suboptimal werden, legen sie ihre Flügel an den Körper um auf den Boden abzusinken. Das ist bei schwüler Witterung der Fall, bevor ein Gewitter aufzieht.

Wie lange leben Gewittertierchen?

Die Lebenserwartung der Gewittertierchen ist unterschiedlich lang und hängt von der Temperatur ab. Obwohl einige Arten in der Lage sind zu überwintern, sterben die meisten Fransenflügler nach einer Saison. Der Kalifornische Blütenthrips kann bei Temperaturen von 20 Grad Celsius etwa 75 Tage überleben. Sinkt das Thermometer auf 15 Grad Celsius, beträgt die Lebensdauer nur noch 46 Tage. Auch bei höheren Temperaturen verringert sich die Lebenserwartung. Bei 35 Grad Celsius sterben die Insekten nach etwa neun Tagen.

Warum krabbeln Gewittertierchen im Bildschirm vom Monitor herum?

Vor allem Flüssigkristall-Monitoren haben eine magische Anziehungskraft auf die kleinen Insekten. Sie werden vom Licht angezogen und krabbel durch die Lüftungsschlitze hinter Diffusorfolie und Panelglas. Es ist auf dem Monitor sichtbar und schafft es meist nicht mehr hinaus. Wenn die Insekten in Ritzen und Spalte krabbeln, sind sie auf der Suche nach Schutz vor kalten Temperaturen und Feuchtigkeit. Nischen, die einen allseitigen Körperkontakt bieten, werden bevorzugt aufgesucht.

Hier können Gewittertierchen auftreten:

  • in Ritzen hinter Tapeten
  • im Fernseher
  • im Bilderrahmen