Unterscheidung von Engerling-Arten
Als Engerlinge werden die relativ ähnlich aussehenden Larven von Blatthornkäfern, zoologisch Scarabaeuoidea, bezeichnet. Die in unseren Breiten bekanntesten bzw. häufigsten Vertreter dieser Überfamilie sind:
- Maikäfer
- Junikäfer
- Rosenkäfer
- Gartenlaubkäfer
- Nashornkäfer
Typisch für Engerlinge sind ihre dicke, fleischige Raupenerscheinung mit mehr oder weniger langen Beinen im Kopfbereich. Je nach Art können sie bis zu 10 Zentimeter lang werden. Engerlinge leben über längere Zeit, nämlich mindestens 2 Jahre in ihrem Larvenstadium, bevor sie sich verpuppen und zum Käfer verwandeln.
Engerlinge werden zuweilen pauschal als Schädlinge eingestuft. Dabei sind einige von ihnen alles andere als das: sie sind sogar äußerst nützlich und deshalb von jedem Hobbygärtner tunlichst zu begrüßen. Die Arten unterscheiden zu können, ist also entscheidend dafür, ob man von ihnen profitieren kann.
Nützliche Engerlinge
Die nützlichen Arten sind insbesondere die Engerlinge des Nashornkäfers und des Rosenkäfers. Warum? Weil sie sich nicht wie die anderen bei uns vorkommenden Arten von Wurzeln lebender Pflanzen ernähren. Sie ziehen praktischerweise abgestorbenes Pflanzenmaterial, vor allem Holz, vor. Deshalb findet man auch nur sie auf Komposthaufen. Beim Verdauen von gefressenem, verrottendem Baum- und Strauchschnittgut produzieren diese Engerlinge Huminstoffe, die als nur sehr langsam abbaubarer Humusbestandteil zur Bildung von Dauerhumus führen. Solcher Dauerhumus ist sehr wertvoll für eine allmähliche, nährstoffreiche Langzeitdüngung Ihrer Pflanzen.
Wie sind Nashornkäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge zu erkennen?
Abgesehen davon, dass sie sich allein durch ihre Anwesenheit im Kompost identifizieren, sind Nashornkäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge auch direkt an ihrem Aussehen erkennbar.
Die Nashornkäfer-Larven sind zum Beispiel besonders groß: bis zu 10 Zentimeter können sie erreichen, weshalb sie im Komposthaufen auch sehr leicht sichtbar sind. Im Gegensatz zu den anderen Engerling-Arten fehlt ihnen die sogenannte Dörnchenreihe im hinteren, silbrig-grauen Bereich. Rosenkäfer-Larven sind deutlich kleiner, nur etwa 3 Zentimeter lang, dafür aber sehr dickfleischig. Sie werden zum Hinterleib hin etwas dünner und haben vorn nur sehr kurze Beine. Charakteristisch ist auch ihre Fortbewegungsart auf dem Rücken.