Engerlinge

Engerlinge im Kompost: Freund oder Feind?

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Engerlinge im Kompost können sowohl nützlich als auch schädlich sein. Dieser Artikel hilft Ihnen, die verschiedenen Arten von Engerlingen zu identifizieren und ihre Auswirkungen auf Ihren Kompost und Garten zu verstehen.

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Engerlinge treiben den Verrottungsprozess im Komposthaufen voran

Welche Engerlinge findet man im Kompost?

In Ihrem Kompost treffen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Larven dieser beiden Käferarten:

  • Rosenkäfer (Cetonia aurata): Mit einer Länge von bis zu 3 cm zersetzen die Larven des Rosenkäfers abgestorbenes Pflanzenmaterial, Totholz und Humus. Durch diese Tätigkeit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Humusbildung und steigern so die Bodenfruchtbarkeit in Ihrem Garten.
  • Nashornkäfer (Dynastinae): Diese imposanten Larven können eine Länge von bis zu 10 cm erreichen. Ähnlich wie die Rosenkäferlarven verarbeiten sie abgestorbenes Pflanzenmaterial zu Humus und spielen somit eine wichtige Rolle bei der Humusbildung.

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Schädliche Engerlinge im Kompost

Manche Engerlinge im Kompost können jedoch auch zu Problemen im Garten führen. Hier sind insbesondere die Larven des Mai- und Junikäfers zu nennen. Diese bevorzugen lebende Pflanzenwurzeln als Nahrungsquelle. Gelangen sie über den Kompost in Ihren Garten, können sie dort die Wurzeln Ihrer Pflanzen schädigen. Daher ist es wichtig, diese Larvenarten zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Die Larven lassen sich anhand ihrer Fortbewegung unterscheiden:

  1. Maikäfer-Larven bewegen sich in einer schlängelnden Seitenlage fort.
  2. Junikäfer-Larven hingegen kriechen auf dem Bauch.

Anhand dieser Bewegungsmuster können Sie feststellen, ob es sich um nützliche oder schädliche Engerlinge handelt. Entdecken Sie Mai- oder Junikäfer-Larven in Ihrem Kompost, ist es ratsam, sie behutsam zu entfernen. Siedeln Sie diese am besten in einem anderen Bereich Ihres Gartens an, wo sie als Nahrung für natürliche Feinde wie Vögel, Igel oder Spitzmäuse dienen können.

Wie unterscheide ich nützliche von schädlichen Engerlingen?

Um nützliche von schädlichen Engerlingen im Kompost zu unterscheiden, beobachten Sie am besten ihre Bewegungsweise:

1. Setzen Sie den Engerling vorsichtig auf eine feste Oberfläche, beispielsweise eine Steinplatte.

2. Achten Sie darauf, wie sich der Engerling fortbewegt:

  • Rosenkäfer-Engerlinge: Sie drehen sich auf den Rücken und bewegen sich raupenartig vorwärts.
  • Nashornkäfer-Engerlinge: Diese großen Larven bewegen sich ebenfalls auf dem Rücken.
  • Maikäfer-Engerlinge: Sie zeichnen sich durch ihre seitliche, schlängelnde Bewegung aus.
  • Junikäfer-Engerlinge: Sie kriechen auf dem Bauch.

Finden Sie Mai- oder Junikäfer-Engerlinge in Ihrem Kompost, sollten Sie diese entfernen. Setzen Sie die Larven an einem anderen Ort in Ihrem Garten aus, wo sie nützlichen Tieren wie Vögeln und Igeln als Nahrung dienen.

Engerlinge im Kompost fördern

Sie können die Humusbildung und somit die Bodenqualität in Ihrem Garten verbessern, indem Sie die Anzahl der nützlichen Engerlinge im Kompost erhöhen.

  • Vorhandene Engerlinge belassen: Lassen Sie Rosenkäfer- und Nashornkäfer-Engerlinge beim Umsetzen des Komposts unbesorgt im Kompost. So können sie ihre wertvolle Arbeit als natürliche Zersetzer fortsetzen.
  • Käfer zur Eiablage anlocken: Setzen Sie ausgewachsene Rosen- und Nashornkäfer in Ihren Komposthaufen. Dort legen sie ihre Eier ab und vergrößern so die Population der nützlichen Engerlinge.
Bilder: Martina Unbehauen / Shutterstock